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Medien: Fünf Schlussfolgerungen aus dem Ukraine-Krieg

Die Financial Times zieht fünf Schlüsse aus dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine. Einer davon ist die wachsende Bedeutung der industriellen Kapazitäten und Waffenbestände der Länder für den Erfolg einer intensiven Kriegsführung.
Medien: Fünf Schlussfolgerungen aus dem Ukraine-KriegQuelle: Sputnik © Jewgeni Jepantschinzew

Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen aus dem Konflikt zwischen Russland und der Ukraine sei, dass "der große Krieg auf die politische Bühne zurückgekehrt" sei, so die von Financial Times befragten Militäranalysten und -experten. Die Zeitung befragte westliche Militärs und russische Experten, um die wichtigsten Lehren für die Welt und die beiden an den Feindseligkeiten beteiligten Länder zu formulieren.

Die Tatsache, dass nach Jahren des Friedens der "große Krieg" zurückgekehrt sei, bedeute, dass die Wichtigkeit industrieller Kapazitäten und Waffenlager der Länder für den Erfolg einer intensiven Kriegsführung zugenommen habe, sind sich die befragten Experten einig.

Die zweite Schlussfolgerung, die die von der Zeitung befragten Experten ziehen, lautet, dass die Kampfkraft der Ukraine im Konflikt mit Russland durch westliche Waffenlieferungen unterstützt wird. Die Schlüsselfrage für das nächste Jahr sei, ob die westlichen Verbündeten die Ukraine weiter mit Waffen beliefern werden, sagte Domitilla Sagramoso, Expertin für russische Sicherheit am King's College in London – und wenn ja, welcher Art und in welchen Mengen, so die Expertin.

Die dritte Lektion gilt Moskau: Qualität ist wichtiger als Quantität. Eine gute Logistik, eine große Zahl von Truppen und eine angemessene militärische Ausrüstung, seien es Drohnen oder Panzer, seien "wertlos" ohne angemessene Intelligenz und Führung, sagte Ben Barry, ehemaliger Brigadegeneral der britischen Armee, der jetzt beim Think Tank International Institute for Strategic Studies arbeitet. In dem Versuch, aus dieser Lektion zu lernen, ernannte Moskau im Oktober General Sergei Surowikin zum Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Surowikin ist ein Veteran des Krieges in Syrien und "wahrscheinlich der kompetenteste Befehlshaber, den Russland eingesetzt hat", so Dara Massicot, Expertin für russisches Militär bei der Denkfabrik Rand Corporation.

Surowikin gelang es, die Kontaktlinie mit Hilfe mobilisierter Russen zu verstärken und "einen erfolgreichen Rückzug unter der strategisch wichtigen südlichen Stadt Cherson zu organisieren, wo die russischen Truppen umzingelt zu werden drohten", was die Chancen der Ukraine auf eine erfolgreiche Winter-Gegenoffensive verringere, so die Zeitung.

Das ukrainische Militär stehe jetzt vor schwierigen Zeiten, wie Financial Times berichtete. Die Zeitung zitiert einen ungenannten Verteidigungsberater mit den Worten:

"Sie haben erhebliche Verluste zu beklagen, viele von ihnen sind unzureichend ausgebildet, einige Einheiten leiden eindeutig unter extremer Müdigkeit, sie brauchen mehr Waffen und Munition. Aber ihre Moral und Entschlossenheit ist immer noch unvergleichlich höher als die ihrer Gegner."

Die vierte Lehre aus dem Konflikt sei, dass die Unterstützung der Zivilgesellschaft für den Erfolg wichtig ist, so die Zeitung.

Die fünfte, "vielleicht wichtigste Lektion" des Konflikts sei, dass er nicht nur auf dem Schlachtfeld, mit Panzern, Raketen und Gewehren ausgetragen wird. Mark Galeotti, emeritierter Professor an der School of Slavonic and East European Studies des King's College London und Gründer des Beratungsunternehmens Mayak Intelligence, das sich auf russische Sicherheitsdienste und die Unterwelt spezialisiert, stellte fest, dass es im Verlauf des Konflikts "nicht nur um militärische Ausrüstung" gehe. Er sagte, die westlichen Länder sollten darüber nachdenken, wie sich das Konzept von Frieden und Krieg generell verändert hat, seit Russland seine Sonderoperation in der Ukraine begonnen hat.

Seit dem 24. Februar führt Russland eine militärische Sonderoperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine durch. Wladimir Putin beschrieb den Zweck des Einsatzes als "Schutz der Menschen, die acht Jahre lang von dem Kiewer Regime misshandelt und ermordet wurden". Die russischen Streitkräfte haben die Aufgabe, den Donbass zu befreien und die Sicherheit Russlands zu gewährleisten.

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