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Russische Weltraumbehörde Roskosmos: Ersatzschiff für Raumschiff Sojus MS-22 möglich

Nach einem Leck im Kühlsystem des an der ISS angedockten Sojus-Raumschiffs kann Russland ein Ersatzschiff für die Rückkehr der Kosmonauten entsenden. Die Ursache des Vorfalls ist noch unbekannt, aber die Geschichte mit einem Geminiden-Meteoriten ist bereits ausgeschlossen.
Russische Weltraumbehörde Roskosmos: Ersatzschiff für Raumschiff Sojus MS-22 möglichQuelle: Legion-media.ru © NASA Via CNP

Ein Leck im Kühlsystem des Raumschiffs Sojus MS-22 könnte dazu führen, dass Russland ein Ersatzschiff zur Internationalen Raumstation schicken könne, um die russischen Kosmonauten zur Erde zurückzubringen, so die russische Weltraumbehörde Roskosmos.

Die endgültige Entscheidung über die Sojus-MS-22 mit defektem Kühlsystem soll voraussichtlich am 27. Dezember getroffen werden. Dies gab Juri Borissow bekannt, der Generaldirektor des staatlichen Unternehmens Roskosmos. Ein Ersatzschiff, das die defekte Sojus ersetzen soll, werde für den Start am 19. Februar und nicht am 16. März vorbereitet, sagte er weiter. Die russische Nachrichtenagentur Kommersant zitiert ihn wörtlich:

"Wenn sich die Situation in einem anderen Szenario entwickelt, haben wir natürlich ein Ersatzschiff. Wir werden es schneller vorbereiten, anstelle des geplanten Starts im März werden wir es um den 19. Februar herum vorbereiten. Es ist bereits im Kosmodrom Baikonur und durchläuft alle Kontrollen."

Er berichtete auch, dass das Loch im Kühlsystem des Sojus-MS-22-Raumschiffs 0,8 Millimeter groß sei, was in der Tat zum Druckabfall geführt hatte. Borissow fügte hinzu, dass das Raumschiff funktionieren kann. Er fuhr fort:

"Die Kommission wird entscheiden, was wir tun werden. Wir haben genug Zeit dafür, es gibt keine Eile. Ende Dezember, ich denke am 27. Dezember, werden Fachkräfte (zwei Arbeitsgruppen sind inzwischen gebildet worden) entscheiden, wie wir aus dieser Situation herauskommen werden."

Sergei Krikaljow, der frühere Langzeitkosmonaut und heutige Exekutivdirektor für bemannte Raumfahrtprogramme bei Roskosmos, teilte am Donnerstag mit, dass noch keine endgültige Entscheidung in dieser Angelegenheit getroffen worden sei.

Das Leck an der Raumkapsel war am 15. Dezember aufgetreten. Neben der Außenbeschichtung wurde auch ein Kühlaggregat beschädigt. Als mögliche Ursache hatte die Kollision mit einem Mikrometeoriten gegolten. Wegen des Defekts musste ein geplanter Weltraumspaziergang der russischen Kosmonauten Sergei Prokopjew und Dmitri Petelin abgesagt werden.

Doch berichtete am Freitag die Zeitung The Guardian unter Berufung auf den ISS-Programmmanager der NASA, Joel Montalbano, dass die Ursache für den Schaden noch unklar sei. Es sehe aber so aus, dass der Geminiden-Meteoritenschauer, ein jährliches Phänomen, dafür nicht verantwortlich sei, da die Außenhaut aus einer anderen Richtung beschädigt worden sei. Montalbano zufolge bestätigte sowohl das Team in Houston als auch das Team in Moskau, dass es sich nicht um einen Meteoritenschauer handelte.

Die Sojus MS-22 hatte im September die russischen Kosmonauten Prokopjew und Petelin sowie den NASA-Astronauten Francisco Rubio zur ISS gebracht. Derzeit befinden sich sieben Personen an Bord der ISS, aber wenn die MS-22 als untauglich erachtet würde, würde dies auch bedeuten, dass die ISS nur ein Rettungsschiff hat, das vier Personen befördern kann, falls sie evakuiert werden müsste. Die US-Amerikaner Josh Cassada und Nicole Mann, der Japaner Kōichi Wakata und die Russin Anna Kikina sind im Oktober mit einer SpaceX Crew Dragon zur ISS gekommen. Mit der Sojus MS-22 sollten die Kosmonauten Prokopjew, Petelin und Kikina im kommenden März auf die Erde zurückkehren. Die Raumfahrtbehörden Roskosmos und NASA sehen einstweilen keine Gefahr für den Betrieb der ISS.

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