International

Sacharowa: Merkels Geständnis zu Minsker Abkommen kann Grundlage für Tribunal sein

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums kommentiert das Interview von Merkel für "Die Zeit". Sacharowa merkt an, dass das Eingeständnis der früheren Bundeskanzlerin, die Minsker Vereinbarungen wären für die Ukraine nur nützlich gewesen, um den Krieg vorzubereiten, Grundlage für ein Tribunal sei.
Sacharowa: Merkels Geständnis zu Minsker Abkommen kann Grundlage für Tribunal seinQuelle: Sputnik © Pressedienst des russischen Außenministeriums

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat erklärt, dass die Worte von Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Interview für Die Zeit, dass die Minsker Abkommen unterzeichnet worden wären, um der ukrainischen Seite einen Zeitgewinn zu gewähren, durchaus für Prozesse im Rahmen eines Tribunals genutzt werden könnten. Sie sagte:

"Was Merkel in ihrem Interview sagte, ist das Zeugnis einer Person, die direkt erklärte, dass alles, was 2014 bis 2015 getan wurde, ein Ziel hatte: Die Weltgemeinschaft von echten Problemen abzulenken, Zeit zu schinden, das Kiewer Regime mit Waffen vollzupumpen und die Angelegenheit zu einem großen Konflikt zu führen."

Laut Sacharowa klinge das Geständnis der deutschen Ex-Bundeskanzlerin fürchterlich: Nach Fälschung als Handlungsmethode des Westens – nach Machenschaften, Manipulationen, allen Arten von Wahrheits- und Rechtsverdrehungen, die man sich vorstellen könne. Sie betonte:

"Vertreter des Westens wussten schon damals, im Jahr 2015, als sie viele Stunden lang verhandelt hatten, dass sie das niemals umsetzen würden, sondern dass sie Waffen in das Kiewer Regime pumpen würden. Weder die Frauen noch die Kinder noch die Zivilbevölkerung des Donbass und überhaupt die Ukraine taten ihnen leid. Sie brauchten einen Konflikt, und sie waren damals, im Jahr 2015, bereit dafür."

Gestern hatte Maria Sacharowa sich in ihrem Telegram-Kanal zu Angela Merkels Interview geäußert. Sie zitierte Merkel aus dem Zeit-Interview, in dem die Ex-Kanzlerin sagte, "das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben". Merkel fügte auch hinzu, sie bezweifle, dass die NATO-Staaten damals so viel hätten tun können, wie sie es jetzt tun, um der Ukraine zu helfen. Sacharowa schrieb dazu:

"Das heißt, Berlin und dementsprechend der gesamte kollektive Westen haben die Minsker Vereinbarungen nicht eingehalten, die Einhaltung der Resolution des Sicherheitsrates vorgegaukelt, sondern stattdessen das Kiewer Regime in Wirklichkeit mit Waffen aufgepumpt. [Der Westen] ignorierte alle Verbrechen des Kiewer Regimes im Donbass und in der Ukraine im Namen eines entscheidenden Schlags gegen Russland."

In dem Interview mit der Zeitung Die Zeit, das am 7. Dezember dieses Jahres veröffentlicht wurde, hatte Merkel wörtlich gesagt:

"Das Minsker Abkommen 2014 war der Versuch, der Ukraine Zeit zu geben ... Es war uns allen klar, dass das ein eingefrorener Konflikt war, dass das Problem nicht gelöst war, aber genau das hat der Ukraine wertvolle Zeit gegeben."

Mehr zum Thema - Angela Merkel: Donbass-Konflikt sollte nie friedlich gelöst werden

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.