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UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths setzt auf Erweiterung des Getreideabkommens

Martin Griffiths, Leiter des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), erwartet eine Erweiterung des Getreideabkommens mit Russland und der Ukraine. Ziel sei es, dass mehr Düngemittel direkt aus Russland exportiert werden.
UN-Nothilfekoordinator Martin Griffiths setzt auf Erweiterung des GetreideabkommensQuelle: AFP © DANIEL SLIM

Da der Ukraine-Konflikt die Lieferketten gestört und die Ernährungssicherheit gefährdet habe, hätten sich die Vereinten Nationen in vergangenen Monaten bemüht, die "Schwarzmeer-Getreideinitiative" um weitere vier Monate zu verlängern und Hindernisse für landwirtschaftliche Exporte aus Russland abzubauen, sagte Martin Griffiths, Leiter des Büros der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Man wolle erreichen, dass unter anderem mehr Düngemittel direkt aus Russland exportiert werden, auch über Europa, hieß es. Die UN versuche zudem, dass Ammoniaklieferungen aus Russland über die Ukraine wiederaufgenommen werden.

Die Düngemittel-Lieferungen seien ein Schlüssel dafür, Engpässe und hohe Preise im kommenden Jahr zu bewältigen, sagte Griffiths unter Verweis auf das Welternährungsprogramm und die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Er zeigte sich davon überzeugt, dass es in vier Monaten weitere Verhandlungen über das Getreideabkommen geben werde. Griffiths fügte hinzu:

"Ich hoffe, dass wir es eher erweitern als reduzieren."

Dank des Getreideabkommens und der russischen Exporte hätten die Preise für Nahrungs- und Düngemittel gesenkt werden können, so der UN-Nothilfekoordinator.

Russlands Außenminister Sergei Lawrow hat die Versuche der Vereinten Nationen begrüßt, das Problem der Aufhebung der Beschränkungen für russische landwirtschaftliche Exporte zu lösen. UN-Generalsekretär António Guterres setze sich zwar dafür ein, die USA und die EU würden jedoch äußerst zögerlich reagieren und die Ausnahmen würden buchstäblich "durch Druck herausgeschagen", sagte Lawrow auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Aus dem Westen gebe es "wenig Respekt vor den Bemühungen" von Guterres.

Lawrow betonte auch, dass die Behauptungen, es gäbe keine Beschränkungen gegen russisches Getreide und Düngemittel vonseiten der EU, falsch seien. Die Sanktionen bestehen ihm zufolge weiterhin. Es gebe zwar keine Strafmaßnahmen gegen "Düngemittel und Lebensmittel aus Russland", dafür aber ein Verbot für Bankgeschäfte der russischen Bank Rosselchosbank, die mehr als 90 Prozent der Transaktionen mit Bezug auf Lebensmittellieferungen aus Russland abwickeln. Die Sanktionen würden auch für Schiffscharter und Schiffsversicherungen gelten, sagte der Minister.

Das Getreideabkommen, das am 22. Juli von Vertretern Russlands, der Türkei, der Ukraine und der Vereinten Nationen unterzeichnet worden war, sieht die Ausfuhr des Getreides sowie von Lebens- und Düngemitteln von drei ukrainischen Häfen aus über das Schwarze Meer vor, darunter aus Odessa. Der Vertrag, der am 18. November auslief, wurde automatisch um 120 Tage verlängert. 

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