"Unfreundlich" – Oberhaupt der Buddhisten in Russland zu Aussage des Papstes über Burjaten
Die Äußerungen von Papst Franziskus in einem Interview mit der religiösen Zeitschrift America sorgen in Russland für heftige Reaktionen – auch in religiösen Kreisen. Über russische Truppen hatte der Papst gesagt:
"Wenn ich über die Ukraine spreche, dann spreche ich über die Brutalität, denn ich habe viele Informationen über die Brutalität der Truppen, die hierher kommen. Im Allgemeinen sind die Grausamsten vielleicht diejenigen, die aus Russland stammen, aber nicht der russischen Tradition angehören, wie die Tschetschenen, die Burjaten und so weiter."
Bei der Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa sorgten diese Worte für Empörung. Sie bezeichnete die Aussage des Papstes als "pervers". Auch das Oberhaupt der Buddhisten in Russland zeigte sich fassungslos, denn Burjaten sind überwiegend Buddhisten. Auf Telegram schrieb Lama Damba Ajuschejew:
"Unerwartet sah sich das Oberhaupt der Katholiken der Welt gezwungen, sich unfreundlich über unser Volk zu äußern. Ich glaube, die europäischen Lateiner verstehen nicht, dass das Leben im kalten Sibirien und im Fernen Osten die Menschen ausdauernder, geduldiger und widerstandsfähiger gegenüber verschiedenen Entbehrungen macht. Deshalb ist unser Volk nicht brutal, es muss lediglich wiederholt seine Heimat mit Würde gegen den Faschismus verteidigen, wie unsere Großväter und Urgroßväter."
Wladimir Pawlow, der Vorsitzende des Parlaments von Burjatien, bezeichnete die Erklärung des Pontifex ebenfalls als unangemessen:
"Ein ganzes Volk ohne Beweise der Grausamkeit zu bezichtigen, ist, gelinde gesagt, inkorrekt. Es gibt keine Fakten, die die Brutalität unserer Landsleute belegen. Aber es gibt viele Beweise für die grausame Behandlung der russischen Kriegsgefangenen durch die ukrainischen Nazis. Jedoch erlaubt es sich keiner der russischen Politiker, das gesamte ukrainische Volk der Grausamkeit zu bezichtigen."
Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, bezog auch Aleksei Zydenow, das Oberhaupt von Burjatien, zu der Äußerung von Papst Franziskus Stellung. Zydenow habe betont, dass das russische Militär die Interessen des Landes furchtlos mit Ehre und Würde verteidige. "Dass das Haupt der Katholischen Kirche die Grausamkeit bestimmter Nationalitäten – nämlich von Burjaten und Tschetschenen beim Schutz der Zivilbevölkerung – bewertet, ist zumindest seltsam", so Zydenow.
Mehr zum Thema - Die katholische Friedensbewegung – Beitrag zur Beilegung des Ukraine-Konflikts?
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.