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Çavuşoğlu über Ausgang des Ukraine-Konflikts: "So oder so wird er am Verhandlungstisch enden"

Moskau und Kiew werden sich unbedingt an den Verhandlungstisch setzen müssen, sagte der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu. Sonst würden die Kampfhandlungen in der Ukraine jahrzehntelang andauern.
Çavuşoğlu über Ausgang des Ukraine-Konflikts: "So oder so wird er am Verhandlungstisch enden"Quelle: AFP © OZAN KOSE

Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu hat auf einer Veranstaltung in Ankara vor der "Gefahr eines jahrzehntelangen Krieges" in der Ukraine gewarnt. Dazu werde es kommen, wenn keine Gespräche zwischen Moskau und Kiew stattfinden würden, sagte der Minister bei einem Auftritt an der Bilkent-Universität in Ankara.    

"Auf die eine oder andere Weise wird dieser Krieg am Verhandlungstisch enden. Wir glauben nicht, dass es mit militärischen Vorteilen vor Ort enden wird."

Çavuşoğlu gab auch an, bei Gesprächen in Istanbul im Frühjahr seien Russland und die Ukraine "sehr nahe an einem Waffenstillstand" gewesen, bevor sie sich vom Verhandlungstisch wegbewegten. Seitdem gab es keine Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien. Die Realität sei komplexer geworden, räumte Çavuşoğlu ein. Ankara wolle sich weiter um eine diplomatische Lösung bemühen.

"Ein NATO-Staat zu sein bedeutet nicht, dass wir keine Treffen mit Russland oder anderen Staaten veranstalten können", erklärte der türkische Außenminister. In dieser Hinsicht müsse sein Land das Gleichgewicht halten. Die moderne Gegenwart bezeichnete er als ein "Zeitalter der Ungewissheit". Ein nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion entstandenes "unipolares System" habe sich als kurzlebig erwiesen. Eine "rasche Entwicklung hin zu einer multipolaren Welt" habe begonnen. Çavuşoğlu sprach dabei von einer globalen Suche nach einer Systemidentität. 

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte mehrmals erklärt, Russland sei für Verhandlungen mit der Ukraine ohne jegliche Vorbedingungen bereit. Kiew hat inzwischen Gespräche mit dem russischen Staatschef jedoch verboten. Präsident Selenskij hatte Anfang Oktober ein entsprechendes Dekret unterzeichnet. Damit reagierte Kiew auf die Aufnahme der Gebiete Cherson und Saporoschje sowie der Volksrepubliken Donezk und Lugansk in die Russische Föderation. In den vergangenen Tagen hat es viele Spekulationen über Vorbedingungen für Friedensgespräche im Ukraine-Konflikt gegeben. Moskau betont stets seine Bereitschaft zum Dialog, aber ohne jegliche Vorbedingungen.

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
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Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.