"184 Terroristen neutralisiert": Türkei meldet ersten Erfolg bei Operation in Syrien und Irak
Bei Luft- und Artillerieangriffen der türkischen Armee wurden 184 "Terroristen" in Syrien und im Nordirak "neutralisiert", sagte Verteidigungsminister Hulusi Akar am Montag gegenüber dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan. Akar besuchte in Begleitung hochrangiger türkischer Offiziere das Kommandozentrum der Landstreitkräfte, um sich über die Fortschritte der Operation "Schwertklaue" zu informieren.
Am Sonntag hatte die türkische Armee massive Luftangriffe auf kurdische Autonomieregionen in Nordsyrien und im Nordirak durchgeführt. Bei der Ankündigung der Luftschläge hatte Akar erklärt, dass für die kurdischen Milizen in den beiden Regionen "die Stunde der Abrechnung" gekommen sei. Am Montag teilte das türkische Militär dann mit, dass sich auch die Artillerie daran beteiligt habe. Die Operationen hätten sich gegen die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans PKK sowie die syrische Kurdenmiliz YPG gerichtet, so das Verteidigungsministerium in Ankara.
Nun veröffentlichte das Ministerium Fotos und Videos vom Besuch des türkischen Verteidigungsministers im Hauptquartier der Streitkräfte, zusammen mit den Befehlshabern des Heeres, der Luftwaffe und der Marine sowie dem Chef des Generalstabs.
Millî Savunma Bakanı Hulusi Akar, Kara Kuvvetleri Komutanlığı Harekât Merkezinde konuştu: “Pençe-Kılıç Harekâtı’nın başlangıcından bugüne kadar kara ateş destek vasıtaları ve uçaklar tarafından 184 terörist etkisiz hâle getirildi.”https://t.co/4jAW1kDrVT#MSB#HulusiAkarpic.twitter.com/DIlMSgTj1g
— T.C. Millî Savunma Bakanlığı (@tcsavunma) November 21, 2022
Die türkische Militäroffensive wurde als Reaktion auf die jüngste Terrorattacke in Istanbul durchgeführt. Bei dem Bombenanschlag am 13. November auf der İstiklal-Allee wurden sechs Menschen getötet und 81 weitere verletzt. Die türkische Polizei hatte daraufhin Dutzende von Verdächtigen festgenommen, darunter auch eine Frau, die eine Tasche mit dem Sprengsatz zurückgelassen haben soll. Ankara behauptete, die 23-Jährige habe auf Befehl der YPG-Miliz in Syrien gehandelt.
Die von den USA unterstützten kurdischen Milizen kontrollieren einen Großteil des Nordostens Syriens. Ankara behauptet, die YPG als syrischer Ableger der kurdischen Arbeiterpartei arbeite eng mit der PKK zusammen, die die Türkei als Terrororganisation betrachtet.
Bei der gegenwärtigen Militäroffensive haben die türkischen Truppen noch nicht die syrische oder irakische Grenze überquert, obwohl Erdoğan am Sonntag gegenüber Reportern erklärt hatte, dass sich die Operation "Schwertklaue" nicht nur auf Luftangriffe beschränke.
Ankara erklärte, der Einsatz von Artillerie sei eine Reaktion auf einen kurdischen Beschuss der Stadt Karkamış in der südöstlichen Provinz Gaziantep. Mehrere Mörsergranaten hätten auf der türkischen Seite der Grenze eingeschlagen und drei Zivilisten getötet. Zugleich seien eine Schule und zwei Häuser beschädigt worden, wie die örtlichen Behörden mitteilten.
Unterdessen meldete das kurdische Rojava-Informationszentrum elf tote und neun verletzte Zivilisten zusammen mit drei kurdischen Kämpfern. Zugleich gebe es "schwere Verluste" bei der Syrischen Arabischen Armee, deren Grenzposten angeblich getroffen wurde.
Aram Hanna, ein Sprecher der von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), warf der Türkei "Kriegsverbrechen" vor und erklärte, die türkische Luftwaffe habe "Doppelangriffe" auf Rettungskräfte geflogen, die am Ort des ersten Angriffs angekommen waren.
Der russische Sonderbeauftragte für Syrien, Alexander Lawrentiew, hatte unterdessen laut der russischen Nachrichtenagentur TASS erklärt, dass Moskau seine "türkischen Kollegen auffordern" werde, sich in Zurückhaltung zu üben, "um eine Eskalation der Spannungen nicht nur im Norden und Nordosten Syriens, sondern im gesamten Land zu verhindern".
Wie der Diplomat weiter laut dem TASS-Bericht erklärt hat, habe die Russische Föderation in den letzten Monaten, als der türkische Präsident seine Absicht ankündigte hatte, eine Operation in Syrien durchzuführen, "alles getan, um dies zu verhindern, um zumindest zu verhindern, dass eine groß angelegte offensive Armeeoperation vor Ort durchgeführt wird". Das sei Moskau gelungen, und man hoffe, "dass es möglich sein wird, unsere türkischen Partner davon zu überzeugen, von einer übermäßigen Gewaltanwendung auf syrischem Gebiet abzusehen", betonte Lawrentiew laut TASS.
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