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Heritage Foundation: US-Militär nicht in der Lage, auch nur einen Krieg zu gewinnen

Sehr detailliert und im Ergebnis verheerend – so lässt sich die Studie einer konservativen US-Denkfabrik zum Zustand der US-Armee zusammenfassen. Demnach sei das US-Militär "zu schwach" für einen Krieg. Sowohl China als auch Russland verfügten nach Ansicht der Autoren hingegen über "beeindruckende" militärische Fähigkeiten.
Heritage Foundation: US-Militär nicht in der Lage, auch nur einen Krieg zu gewinnenQuelle: Gettyimages.ru © guvendemir

Das US-Militär läuft zunehmend Gefahr, den Anforderungen der Verteidigung der wichtigsten nationalen Interessen der USA nicht mehr gerecht werden zu können. Das geht aus einem im Oktober veröffentlichten Jahresbericht zum Zustand der US-Streitkräfte hervor. Bereits seit neun Jahren veröffentlicht die in Washington ansässige "Heritage Foundation", eine konservative US-Denkfabrik, ihren jährlichen "Index der militärischen Stärke der USA", der auf einer Reihe einheitlicher Kriterien basiert, um die Leistungsfähigkeit des US-Militärs zu bewerten. Der jüngste Bericht bezieht sich auf das Jahr 2023. 

Während die militärische Stärke der USA in den Bereichen Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanterie und Weltraumstreitkräfte von der Denkfabrik in den letzten Jahren noch als "stark" eingestuft wurde, kamen die Autoren der rund 600 Seiten langen Publikation in diesem Jahr jedoch zu dem Schluss, dass die Fähigkeiten des gesamten US-Militärs zur Kriegsführung erstmals ungewöhnlich mangelhaft sind:

"Insgesamt kann die militärische Lage der Vereinigten Staaten nur als 'schwach' eingestuft werden."

In dem Bericht wurden drei Hauptfaktoren bewertet: das globale Einsatzumfeld, die Bedrohungen für die Interessen der USA und auch die militärische Macht der Vereinigten Staaten. Das globale operative Umfeld, das sich über Europa, Asien und den Nahen Osten erstreckt, ist dem Bericht zufolge nach wie vor günstig für die USA und deren Bedürfnis, militärische Macht auszuüben. "Das bedeutet nicht, dass wir Lateinamerika und Afrika als unwichtig ansehen. Es bedeutet nur, dass die sicherheitspolitischen Herausforderungen in diesen Regionen derzeit keine direkte Bedrohung für Amerikas lebenswichtige Interessen darstellen, wie wir sie definiert haben", hieß es bei der Vorstellung der neuesten Analyse. 

So werden insbesondere die europäischen und pazifischen Schauplätze weiterhin als "günstig" für die Erreichung militärischer Ziele der USA eingestuft. In Europa und Asien würden die Bündnisse und die militärische Stellung in diesen Regionen den USA dem Bericht zufolge dabei helfen, "ihre Macht zu demonstrieren". Im Nahen Osten liefen die Vereinigten Staaten hingegen Gefahr, ihre "moderate" Bewertung zu verlieren. "Obwohl die Gesamtwertung der Region wie im letzten Jahr 'moderat' bleibt, besteht die Gefahr, dass sie aufgrund politischer Instabilität und wachsender bilateraler Spannungen mit Verbündeten über die Sicherheitsauswirkungen des vorgeschlagenen Atomabkommens mit Iran und den besten Weg zur Bekämpfung des Islamischen Staates auf 'schlecht' zurückfällt", so die Autoren des Berichts.

Der Bericht konzentriert sich auf drei Bereiche, die von potenziellen Gegnern der Vereinigten Staaten bedroht werden könnten: US-Territorium, die Verbündeten der USA in einer bestimmten Region und "internationale gemeinsame Räume". Die größte Bedrohung für die Vereinigten Staaten stellten demnach Russland und China dar. "Russland verfügt immer noch über das größte Atomwaffenarsenal der Welt, und obwohl ein Angriff auf die USA höchst unwahrscheinlich ist, verleiht das latente Potenzial für einen solchen Angriff diesen Waffen immer noch genügend strategischen Wert gegenüber Amerikas NATO-Verbündeten und Interessen in Europa, um ihre anhaltende Relevanz zu gewährleisten", heißt es in dem Bericht.

China bleibe jedoch die "umfassendste sicherheitspolitische Herausforderung" für die US-Streitkräfte in allen von der Analyse berücksichtigten Bereichen, wobei die Heritage Foundation die technologischen Fortschritte des chinesischen Militärs anführt. "Die Chinesen haben im vergangenen Jahr ihren ersten eigenen Flugzeugträger vom Stapel gelassen und sind dabei, eine große Anzahl neuer Plattformen für ihre Land-, See-, Luft- und Weltraumstreitkräfte sowie für den elektromagnetischen Bereich zu entwickeln", erklären die Autoren. 

Das Hauptaugenmerk der Analyse liegt jedoch auf der Bewertung der militärischen Macht der USA in den Bereichen Heer, Marine, Luftwaffe, Marineinfanterie und Weltraumstreitkräfte. Sowohl die Kapazitäten als auch die Fähigkeiten sowie die Bereitschaft der einzelnen Teilstreitkräfte wurden von den Autoren bewertet und abschließend dann entweder als "sehr schwach", "schwach", "geringfügig", "stark" oder auch "sehr stark" eingestuft. Die Aufschlüsselung der Bewertungen spiegelt jedoch nicht die Truppen selbst wider. Laut den Verfassern untersuchte die Studie vielmehr "aktuelle Einschätzungen der Streitkräftestärken, die wahrscheinlich benötigt werden, um die Interessen der Vereinigten Staaten in gegenwärtigen oder zukünftigen Kampfeinsätzen gegen Hauptfeinde zu verteidigen".

Doch was macht das US-Militär dem Thinktank zufolge "schwach"?

Dem Bericht zufolge haben jahrelange Unterfinanzierung und "schlecht definierte Prioritäten" dazu geführt, dass das US-Militär "im Verhältnis zu den Streitkräften, die zur Verteidigung sämtlicher US-Interessen auf der globalen Bühne benötigt werden, schwach geworden ist". Die Streitkräfte haben auch ein Kapazitätsproblem – sie verfügen nicht über genügend Personal, Waffen und andere Ausrüstung, um einen Krieg zu führen. "Es besteht ein erhebliches Risiko, dass die derzeitigen US-Streitkräfte nicht in der Lage sind, die Anforderungen eines einzigen großen regionalen Konflikts zu erfüllen", heißt es in dem Bericht.

"Die Streitkräfte wären wahrscheinlich nicht in der Lage, mehr zu tun, und sind sicherlich zu schlecht ausgerüstet, um zwei fast gleichzeitig stattfindende [größere Konflikte] zu bewältigen."

Der Grund hierfür ist den Autoren zufolge mitunter in den seit Jahrzehnten ständig wechselnden strategischen Zielen der USA zu finden. Während des Kalten Krieges war die Sicherheitsdoktrin der USA darauf ausgelegt, zweieinhalb Kriege zu führen – zwei große regionale Konflikte (zum Beispiel die Bekämpfung einer sowjetischen Invasion in Europa), während auf einem dritten Schauplatz (zum Beispiel im Nahen Osten) eine "Halteaktion" durchgeführt wurde, bis einer der großen Konflikte gewonnen war und die eingesetzten militärischen Ressourcen dann neu zugewiesen wurden.

Als die Sowjetunion zusammenbrach, versuchten die USA, die "Friedensdividende" zu nutzen, indem sie sich auf eine bescheidenere sogenannte "Anderthalb"-Kriegsfähigkeit reduzierten. Dann kam der 11. September, und die Vereinigten Staaten konzentrierten sich ganz auf den "globalen Krieg gegen den Terror". Buchstäblich jeder Aspekt des militärisch-industriellen Komplexes der USA wurde auf den Sieg über den nebulösen "terroristischen" Feind in Afghanistan, Irak, Jemen oder anderen im Nahen Osten gelegenen Ländern ausgerichtet.

Zwei Jahre später, im Jahr 2003, marschierten die USA in den Irak ein, und zwar mit einer stark geschrumpften Truppe, die weniger als ein Drittel der 1991 aufgestellten Streitkräfte umfasste. Zu diesem Zeitpunkt war die militärische Stärke der USA bereits erheblich geschwächt. Die massiven, aus mehreren Korps bestehenden Streitkräfte, die es in Westdeutschland während des Kalten Krieges gegeben hatte, waren verschwunden. Auch sämtliche aktive Divisionen, die zuvor noch im Golfkrieg dienten, hatten sich in Luft aufgelöst.

Zur Ergänzung der geschrumpften aktiven Streitkräftestruktur von 2003 mussten die USA Einheiten aus der Reserve und der Nationalgarde mobilisieren. Diese Streitkräfte reichten zwar für die Besetzung des Irak und die Aufstandsbekämpfung aus, waren aber nicht in der Lage, die Art von umfassender, groß angelegter, kombinierter Kriegsführung zu führen, die in der Ära des Kalten Krieges das Tagesgeschäft des US-Militärs war.

Nach zwei Jahrzehnten ununterbrochener Einsätze zur Unterstützung von Konflikten geringerer Intensität hatten die aktiven Streitkräfte der US-Armee zudem ihre Fähigkeit verloren, gegen eine gleichwertige oder nahezu gleichwertige Macht wie China, Russland, Nordkorea oder sogar Iran vorzugehen. Das US-Militär war nicht mehr für groß angelegte Bodenkämpfe organisiert, ausgebildet oder ausgerüstet.

Dies ist die Realität, die im Bericht der Heritage Foundation beschrieben wird. Die US-Armee, heißt es in der Analyse, hat zwar ihr Engagement für die Modernisierung ihrer Streitkräfte im Hinblick auf den Wettbewerb mit Großmächten aufrechterhalten, aber ihre Modernisierungsprogramme befinden sich noch in der Entwicklungsphase, und es wird noch einige Jahre dauern, bis sie beschaffungs- und einsatzbereit sind. "Die Armee altert schneller, als sie sich modernisiert", schlussfolgern die Autoren des Berichts.

Ein Umstand, der für die Vereinigten Staaten ziemlich beunruhigend ist, da Russland und China dem Bericht zufolge jeweils ein "aggressives" Verhalten an den Tag legten und zeitgleich über "beeindruckende" militärische Fähigkeiten verfügten. Die Stärke des US-Heeres wurde von dem Thinktank hingegen lediglich als "schwach" eingestuft. Falls alternde Krieger aus dem Kalten Krieg nun aber glauben, die US-Luftwaffe könnte ihnen zu Hilfe eilen, sollten sie sich eines Besseren belehren lassen. "Überalterte Flugzeuge und eine schlechte Pilotenausbildung und -bindung", so die Autoren der Analyse, "beeinträchtigen weiterhin die Fähigkeit der Luftwaffe, die für die Erfüllung der Kriegsanforderungen erforderliche qualitativ hochwertige Luftkampfkraft zu erzeugen".

Laut dem Bericht ist es für die Luftwaffe nahezu unmöglich, schnell auf eine Krise zu reagieren und den Luftraum zu beherrschen, wenn die Pilotenausbildung nicht verbessert und die Anzahl der Waffensysteme der fünften Generation nicht erhöht wird. Die Denkfabrik geht zwar davon aus, dass die Luftwaffe in einem einzigen großen regionalen Einsatz gewinnen könnte, aber gegen einen "gleichwertigen Konkurrenten" nur schwer bestehen würde. "Der Mangel an Piloten und an Flugzeit für diese Piloten beeinträchtigt die Fähigkeit der Luftwaffe, die Qualität der Kampfluftwaffe zu erzeugen, die erforderlich wäre, um die Anforderungen in Kriegszeiten zu erfüllen", heißt es in dem Bericht. Auch habe es Probleme bei der Bindung von Piloten gegeben. "Einige Piloten wurden vom Dienst suspendiert, weil sie sich weigerten, den COVID-19-Impfstoff zu erhalten. Die Piloten erhalten weniger Ausbildungszeit und verbringen außerordentlich wenig Zeit im Cockpit."

Laut Berechnungen der Analysten fehlen der US-Luftwaffe derzeit rund 650 Piloten. Überdies sei die Flugzeugflotte in die Jahre gekommen, das Durchschnittsalter der Kampfflugzeugflotte liegt demnach bei 32 Jahren. Auch flögen die Piloten über alle Flugzeugtypen hinweg kaum mehr als einmal pro Woche, wird in dem Bericht bemängelt. Von der Denkfabrik wurde die US-Luftwaffe deshalb als "schwach" eingestuft.

Doch nicht nur die Armee und die Luftwaffe schnitten in der Bewertung schlechter ab als jemals zuvor. Auch die US-Marine hat eine kalte Dosis Realität abbekommen. "Die Konkurrenten sind dabei, den technologischen Abstand zu ihren Gunsten zu verringern, während die Schiffe der Navy in Anzahl und Fähigkeiten abnehmen", heißt es im Heritage-Bericht. Wie die Air Force wurde deshalb auch die Navy als "schwach" eingestuft. Der jüngste Dienst, die Space Force, wurde ebenfalls als "schwach" bezeichnet, wobei der Bericht insbesondere "langsame und schrittweise" Bemühungen zur Modernisierung alternder Plattformen anführt.

Lediglich das US Marine Corps und die Nuklearstreitkräfte wurden als "stark" eingestuft, was jedoch nur dadurch erreicht wurde, dass sich die beiden Teilstreitkräfte lediglich auf die Fähigkeit konzentrierten, jeweils nur einen einzigen Krieg zu führen. "Das Marine Corps ist eine Ein-Kriegs-Truppe, und seine Gesamtstärke reicht daher nicht aus, um die Defizite seiner größeren Kollegen auszugleichen", wird jedoch kritisiert. "Und sollten die Vereinigten Staaten Atomwaffen einsetzen müssen, würde die Eskalation eines nuklearen Konflikts darauf hindeuten, dass die Bewältigung einer solchen Krise selbst für eine voll einsatzbereite und mit modernen Waffen ausgestattete Joint Force in ihrer derzeitigen Größe eine Herausforderung darstellen würde."

Dies sei die "logische Folge von jahrelangem Dauereinsatz, Unterfinanzierung, schlecht definierten Prioritäten, wild wechselnder Sicherheitspolitik, äußerst schlechter Disziplin bei der Programmdurchführung und einem tiefgreifenden Mangel an Professionalität im gesamten nationalen Sicherheitsapparat, selbst wenn die Bedrohungen für die Interessen der USA zugenommen haben", heißt es in dem Bericht. Vorbei sind also die Zeiten, in denen das US-Militär davon träumen konnte, eineinhalb oder sogar zweieinhalb Kriege zu führen. Stattdessen kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass die gegenwärtigen US-Streitkräfte in erheblichem Maße Gefahr laufen, überhaupt den Anforderungen auch nur eines einzigen großen regionalen Konflikts gewachsen zu sein.

Die "Bedrohungen", die von China, Russland und Nordkorea ausgehen, so die Autoren des Heritage-Berichts, würden aber die "Zwei-Kriegs- oder Zwei-Notfall-Anforderung" notwendig machen. Eine Realität, die die US-Politiker zur Kenntnis nehmen sollten, bevor sie in der Welt Unruhe stiften. Denn anders als in den vergangenen Jahren wird die Kavallerie der einst mächtigen Militärmacht möglicherweise nicht in der Lage sein, zur Rettung zu eilen. Sorgen machen sich die Autoren vor allem für den Fall, dass die Vereinigten Staaten Nuklearwaffen einsetzen müssten. Gerade der Krieg in der Ukraine zeige, dass bestimmte Akteure sich "nicht unbedingt von konventionellen Maßnahmen abhalten" ließen, obwohl die USA eine "starke" Nuklearmacht seien. Auch die Verbündeten seien im Zweifel keine große Hilfe, erklären die Autoren. So verfüge Deutschland derzeit  beispielsweise "über keine kampfbereite Division".

US-Militärführung räumt Missstände ein 

Admiral Charles Richard, Befehlshaber des Strategischen Kommandos der Vereinigten Staaten, sagte am Mittwoch, dass der aktuelle Konflikt mit Russland in der Ukraine "nur das Aufwärmen" für potenziell größere Konflikte in der Zukunft sei. "Es wird nicht mehr lange dauern, bis wir auf eine Art und Weise getestet werden, wie es schon lange nicht mehr der Fall war", sagte Richard während einer Rede auf dem 2022 Annual Symposium and Industry Update der Naval Submarine League in Arlington, Virginia. Mit Blick auf den erst kürzlich erschienenen Heritage-Report räumte der Admiral ein, dass die Abschreckung gegenüber China und Russland immer weniger effektiv sei, da die beiden Länder die USA dabei überholten, Fähigkeiten "im Feld" aufzubauen:

"Wenn diese Kurven so weitergehen, wird es keine Rolle spielen, wie gut unser [Operationsplan] ist oder wie gut unsere Kommandeure sind oder wie gut unsere Pferde sind – wir werden nicht genug davon haben. Und das ist ein sehr kurzfristiges Problem. Vielleicht ist die U-Boot-Streitmacht der einzige echte asymmetrische Vorteil, den wir gegenüber unseren Gegnern noch haben."

Auch der republikanische US-Kongressabgeordnete Mike Gallagher, ein ehemaliger Marinesoldat, bemängelte bei seinem Auftritt bei der Heritage Foundation Mitte Oktober den desolaten Zustand der US-Streitkräfte. Seiner Ansicht nach habe die Regierung von Präsident Joe Biden das Konzept der "integrierten Abschreckung" übernommen, bei dem die "harte Macht" weniger im Vordergrund stünde. Stattdessen werde versucht, die Abschreckung durch eine bessere Integration der weichen Macht wie Sanktionen, enge Zusammenarbeit mit Verbündeten und den Einsatz von Technologie zu erreichen. Diese Taktik habe den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht davon abgehalten, in die Ukraine einzumarschieren. Auch werde sie China nicht davon abhalten, in Taiwan einzumarschieren, so Gallagher. "Uns fehlt es nicht an Optionen. Es fehlt uns an Führung", bemängelte er:

"Uns fehlt eine Führung im Pentagon, die in der Lage ist, die Bürokratie im Dienste einer Verteidigungsstrategie, die harter Gewalt Vorrang einräumt, nach ihrem Willen zu biegen. Und uns fehlt eine Führung im Weißen Haus, die das Paradoxon im Herzen der Abschreckung versteht. Um einen Krieg zu vermeiden, muss man den Gegner davon überzeugen, dass man sowohl fähig als auch willens ist, Krieg zu führen."

Wenn die Vereinigten Staaten weiterhin einen utopischen Weg der Abrüstung beschreiten oder zulassen, dass die Angst vor einer Eskalation ihre Entscheidungen dominiert, mahnte Gallagher, werden die US-Führer einen Krieg herbeiführen. Doch nicht nur Richard, Gallagher und die Heritage Foundation gingen kritisch auf fehlende Kapazitäten des US-Militärs ein. Die in Stockholm ansässige Stiftung "Stockholm International Peace Research Institute" (SIPRI) kritisierte bereits im Jahr 2021, dass die US-Militärausgaben stetig zurückgehen. Laut der SIPRI-Studie sah der US-Haushalt im Jahr 2021 noch Militärausgaben in Höhe von 801 Milliarden US-Dollar vor. Ein Rückgang von 1,4 Prozent im vergleich zum Vorjahr. Der Anteil des Militärhaushalts am Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank demnach von 3,7 Prozent auf 3,5 Prozent.

Damit haben die USA zwar noch immer den mit Abstand größten Militärhaushalt der Welt. Jedoch gab China laut SIPRI im Jahr 2021 293 Milliarden US-Dollar aus, was allerdings einem Wachstum von 4,7 Prozent im Vergleich zu 2020 entspricht. Russland erhöhte seine Militärausgaben im Jahr 2021 um 2,9 Prozent auf 65,9 Milliarden US-Dollar. Das übertraf 2021 mit 4,1 Prozent des BIP den Anteil der USA.

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