Verteidigungsministerium: Russland beteiligt sich wieder am Getreideabkommen
Russland kehrt zum Getreideabkommen zurück. Wie das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte, habe die Ukraine dank der Vermittlung der Türkei zugesichert, den Seekorridor nicht für Kampfhandlungen zu nutzen. "Die Russische Föderation hält die derzeit erhaltenen Zusicherungen für ausreichend und nimmt die Umsetzung des Abkommens wieder auf", hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan sagte in Ankara, dass der Export am Mittwochmittag wieder aufgenommen werde, berichtet Bloomberg. Er hatte sich bereits am Vortag mit Blick auf eine vollständige Wiederaufnahme des Getreideabkommens "zuversichtlich" gezeigt, hieß es in einer Mitteilung des türkischen Kommunikationsministeriums nach einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.
Russland hatte am Samstag das unter Vermittlung der Türkei und der UN geschlossene Abkommen ausgesetzt. Moskau erklärte, dies aus Sicherheitsgründen getan zu haben, nachdem ukrainische Drohnen Schiffe der Schwarzmeerflotte in Sewastopol angegriffen hatten. Russland sprach in diesem Zusammenhang von Terroranschlägen. Russlands Verteidigungsministerium beschuldigte Kiew, die Route für Kriegshandlungen gegen Russland zu nutzen, und forderte die Ukraine zu zusätzlichen Verpflichtungen auf. Das ukrainische Außenministerium sagte, dass Russland das Abkommen unter einem ausgedachten Vorwand blockiere.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.