International

Kreml über mögliche Verhandlungen mit Ukraine: Entscheidungsträger nicht in Kiew, sondern Washington

Dmitri Peskow erklärte, dass nicht die Ukraine, sondern die USA die entscheidende Stimme für die Beilegung des Ukraine-Konflikts hätten. Voraussetzungen für Gespräche zwischen Putin und Biden könnten die von Moskau im Dezember 2021 vorgeschlagenen Sicherheitsgarantien sein.
Kreml über mögliche Verhandlungen mit Ukraine: Entscheidungsträger nicht in Kiew, sondern WashingtonQuelle: AFP © DREW ANGERER / GETTY IMAGES NORTH AMERICA

Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich in einem Interview zum Ukraine-Konflikt geäußert. Dem Pressesprecher des russischen Präsidenten zufolge läge die entscheidende Stimme für die Lösung des Ukraine-Konflikts in Washington und nicht in Kiew. Wörtlich hieß es:

"Offensichtlich liegt die entscheidende Stimme in Washington. Mit Kiew zum Beispiel ist es unmöglich, über irgendetwas zu sprechen."

Peskow präzisierte ferner, zwar könne man mit der Ukraine einige Vereinbarungen treffen, aber diese "können dann im Nu auf Befehl von Außen aufgehoben werden". Daher seien sie nichts wert, schlussfolgerte der Kremlsprecher. Auf die Frage, was eine Basis für die Gespräche zwischen Wladimir Putin und dem US-Staatschef Joe Biden sein könnte, antwortete Dmitri Peskow, es handele sich dabei um Russlands Vorschläge zu Sicherheitsgarantien vom Dezember 2021. Wörtlich hieß es:

"Der Wunsch der Vereinigten Staaten, sich unsere Bedenken anzuhören, [könnte eine Basis für die Gespräche sein; Anm. d. Red.]. Es geht eigentlich um den Wunsch der Vereinigten Staaten, zum Stand von Dezember bis Januar zurückzukehren und sich zu fragen: Was die Russen vorschlagen, passt uns vielleicht nicht ganz, aber vielleicht sollten wir uns doch mit ihnen an den Verhandlungstisch setzen."

Die Dokumente wurden damals sowohl nach Brüssel als auch nach Washington geschickt. Im Januar 2021 fanden mehrere Gesprächsrunden zu den Vorschlägen Russlands statt, aber die Parteien konnten sich nicht auf die wichtigsten Punkte einigen.

Insbesondere forderte die russische Seite in Entwürfen der Sicherheitsgarantien, dass die NATO rechtlich garantiere, dass die Allianz sich nicht weiter nach Osten ausdehnt, dass die Ukraine nicht dem Block beitritt und dass sie keine Militärstützpunkte in postsowjetischen Staaten errichtet. Die Vorschläge enthielten auch einen Punkt über die Nichtstationierung von NATO-Streitkräften in der Nähe der russischen Grenzen und den Rückzug der NATO-Streitkräfte in Osteuropa auf die Positionen im Jahr 1997.

Mehr zum ThemaWeltmedien: Putin teilt den Westen in zwei

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.