International

Polen will nun auch von Russland Reparationen – Medwedew spricht von "Degenerierten"

Das polnische Außenministerium hat am Freitag angekündigt, von Russland Reparationszahlungen fordern zu wollen. Man werde nun eine Berechnung der Schäden aufstellen. Darauf reagierte der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew auf seinem Telegram-Kanal scharf: Er bezeichnete das polnische Außenministerium als "Degenerierte".
Polen will nun auch von Russland Reparationen – Medwedew spricht von "Degenerierten"Quelle: Sputnik © Jekaterina Schtukina/RIA Nowosti

Polen wird eine Berechnung der Verluste während des Zweiten Weltkriegs durchführen und eine Entschädigung von Russland fordern, so das polnische Außenministerium in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung.

"Die Berechnung der militärischen Verluste, die durch die UdSSR verursacht wurden, wird auf der Grundlage von Studien erstellt, die denen ähneln, die zur Berechnung der Schäden geführt haben, die Polen durch die deutsche Aggression und Besatzung während des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) entstanden sind", heißt es in der Erklärung.

Mitte Oktober hatte Warschau bereits in einer diplomatischen Note von Deutschland die Zahlung von rund 1,3 Billionen Dollar an Reparationszahlungen für den Zweiten Weltkrieg gefordert. Eine offizielle Antwort steht noch aus, aber die deutsche Regierung hat wiederholt erklärt, dass sie weitere Zahlungen ausschließt. Polen habe, so die deutsche Auffassung, unmittelbar nach dem Krieg recht hohe Reparationszahlungen erhalten, und es gibt keinen Grund, den im Jahr 1953 erklärten Verzicht auf weitere Entschädigungen in Frage zu stellen.

Zahlreiche polnische Politiker haben wiederholt gefordert, auch an Russland Reparationsforderungen zu stellen. Insbesondere der Vorsitzende der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jarosław Kaczyński, hat sich in diesem Sinne geäußert, und Präsident Andrzej Duda hat diese Idee unterstützt.

Das russische Außenministerium bezeichnete diese Forderungen als unbegründet und im Bereich der politischen Fantasie angesiedelt. Polen versuche, seine eigenen innenpolitischen Probleme zu lösen, indem es sich dem "historischen Revisionismus" zuwendet. Der Kreml bezeichnete die Äußerungen Polens als unverhohlene Russophobie und "ungesunden politischen Extremismus".

Die Rote Armee hatte Polen in den Jahren 1944 und 1945 von der Besatzung durch das nazistische Deutschland befreit. Die sowjetischen Verluste allein im Rahmen der Operationen "Bagration" und "Wisla" hatten sich auf mehr als 600.000 Soldaten und Offiziere belaufen. Darüber hinaus hatte die UdSSR auch beim Wiederaufbau der Republik nach dem Krieg enorme Hilfe geleistet. Allein in Warschau waren Zehntausende von Minen geräumt, Brücken und Straßen wiederhergestellt worden. Der Bevölkerung waren Lebensmittel, Kohle und Petroleum gespendet worden. Gleichzeitig hatte sich das sowjetische Militär nicht in das innere Leben des polnischen Volkes eingemischt.

Am Abend reagierte der stellvertretende Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates der Russischen Föderation und frühere Präsident Dmitri Medwedew scharf auf die polnische Forderung. Auf seinem Telegram-Account schrieb Medwedew: 

"Auf die Degenerierten im polnischen Außenministerium, die von Russland eine Entschädigung für 'Kriegsverluste' fordern, kann auf zweifache Weise reagiert werden:

Entweder stellt man ihnen eine Rechnung für alles, was die UdSSR während der Zeit des Sozialismus Polen übergeben hat. Und das sind Hunderte von Milliarden Dollar.

Oder man sagt ihnen, dass sie sich mit ihren beschissenen Berechnungen den Hintern abwischen können. Zumal das Toilettenpapier in der EU sehr teuer geworden ist."

Mehr zum Thema - Polen-Reise: Warschau empfängt Baerbock mit 1,3 Billionen Euro Reparationsforderung

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.