Analyse: Chinas Handel mit Russland wächst im Laufe des Jahres trotz eines Rückgangs im September
Der russisch-chinesische Handelsumsatz sei im September im Vergleich zum August zurückgegangen, was in erster Linie auf einen Rückgang der russischen Lieferungen von mineralischen Brennstoffen zurückzuführen sei. Die entsprechenden Daten seien von der Allgemeinen Zollverwaltung Chinas am 24. Oktober bekannt gegeben worden, berichtete die russische Zeitung RBC.
Die chinesischen Warenlieferungen nach Russland blieben im Vergleich zum Vormonat mit acht Milliarden US-Dollar fast unverändert. Die russischen Warenlieferungen nach China fielen jedoch im Vergleich zum Vormonat um 5,7 Prozent auf 10,66 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum September letzten Jahres waren die Importe aus Russland jedoch 1,5-mal höher.
Der erste stellvertretende Leiter des Föderalen Zolldienstes Russlands, Ruslan Dawydow, äußerte sich auf einer Pressekonferenz am 24. Oktober:
"China steigert aus objektiven Gründen zunehmend seinen Handel mit Russland. Der Handel mit China hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, aber die Ereignisse in diesem Jahr haben den Prozess der Beschleunigung des Handels mit der VR China deutlich beschleunigt."
Nach Angaben des chinesischen Zolls erreichte der Handel zwischen Russland und China von Januar bis September dieses Jahres ein Volumen von 136 Milliarden US-Dollar, 32 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Gleichzeitig sei der Hauptgrund für den Rückgang der Importe aus Russland im September in der Versorgung mit Mineralien zu suchen, so RBC weiter. Die russischen Importe von Erdöl, Erdölerzeugnissen, Erdgas und Kohle beliefen sich im September auf insgesamt 7,63 Milliarden US-Dollar, das sind neun Prozent weniger als im August. Die Rohölverschiffungen gingen um 10,5 Prozent zurück.
Dennoch stiegen die russischen Kohleimporte nach China im Vergleich zum September letzten Jahres um 20 Prozent. Die russischen Ölimporte nach China stiegen im September im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls an, und zwar um 21,6 Prozent.
Die chinesischen Behörden veröffentlichten die Außenhandelsstatistiken für September zehn Tage später als geplant. Chinesischen Medien sprachen von einer seltenen und unerklärlichen Auslassung von Daten und spekulierten, dass die chinesische Führung nicht wollte, dass die Wirtschaftsstatistiken den alle fünf Jahre stattfindenden Parteitag der Kommunistischen Partei überschatten. Der derzeitige chinesische Staatschef Xi Jinping wurde für eine historische dritte Amtszeit wiedergewählt.
Anfang September einigten sich die G7-Staaten darauf, Preisobergrenzen für russisches Öl einzuführen. Der Mechanismus besteht im Wesentlichen darin, dass den überwiegend asiatischen Abnehmern von russischem Kraftstoff, wie China oder Indien, nicht marktgerechte Preise auferlegt werden. Wie die Initiatoren hoffen, werden diese Verbraucher gezwungen sein, russisches Öl zu niedrigeren Preisen zu kaufen, weil sie sonst wichtige Dienstleistungen westlicher Anbieter nicht in Anspruch nehmen können, z. B. die Versicherung von Tankern, die Anrechnung von Käufen, den Öltransport selbst, Hafendienstleistungen usw. Bislang haben sich die G7-Länder nicht auf eine Preisobergrenze geeinigt.
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