Reaktion auf Raketenbeschuss: Melnyk fordert "Eliminierung" des "Terror-Staates" Russland
Der scheidende ukrainische Botschafter Andrei Melnyk hat nach den Raketenschlägen Russlands auf verschiedene Ziele in der Ukraine auf Twitter gefordert, dass der "Terror-Staat Russland...eliminiert werden" müsse. Melnyk verwies auf einen Spielplatz im Zentrum von Kiew, der zerstört worden sei. Es handle sich um den "Lieblingsspielplatz" seiner Tochter.
Das war der Lieblingsspielplatz unserer Tochter. Mitten im Zentrum von Kyjiw. Dieser Terror-Staat Russland muss eliminiert werden. Herr @Bundeskanzler, die Ukrainer warten immer noch die Reaktion Deutschlands https://t.co/SdC9wh4HL6
— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) October 10, 2022
Zudem forderte er Deutschland zu einer offiziellen Reaktion auf "diese barbarischen Terroranschläge Russlands auf ukrainische Städte" auf. Es dürfe "keine roten Linien" mehr für westliche Waffenlieferungen an die Ukraine geben. Melnyk forderte "Neue Luftabwehrsysteme, MARS II, Kampfflugzeuge, Leoparde, Kriegsschiffe, Munition, ALLES!"
Russland hatte unter anderem in Reaktion auf den Anschlag auf die Krim-Brücke über 100 Raketen auf verschiedene Ziele der ukrainischen Infrastruktur abgefeuert.
Außenministerin Annalena Baerbock verurteilte die Raketenangriffe auf Twitter als "niederträchtig und durch nichts zu rechtfertigen". Deutschland tue "alles, um die ukrainische Luftverteidigung schnell zu verstärken."
Bewohner*innen von Kiew in Todesangst im Morgenverkehr. Ein Einschlagskrater neben einem Spielplatz. Es ist niederträchtig & durch nichts zu rechtfertigen, dass Putin Großstädte und Zivilisten mit Raketen beschießt. Wir tun alles, um die 🇺🇦 Luftverteidigung schnell zu verstärken.
— Außenministerin Annalena Baerbock (@ABaerbock) October 10, 2022
Das deutsche Bundesverteidigungsministerium verkündete nach den Raketenschlägen die Lieferung des ersten von vier IRIS-T SLM Luftverteidigungssystemen an die Ukraine. Die neuesten russischen Angriffe würden "zeigen, wie wichtig diese Fähigkeit für die Selbstverteidigung der Ukraine" sei.
Deutschland liefert das erste von vier IRIS-T SLM Luftverteidigungssystem an die #Ukraine. Die jüngsten russischen #Raketenangriffe auf Kiew und andere Städte zeigen, wie wichtig diese Fähigkeit für die Selbstverteidigung der Ukraine ist. pic.twitter.com/zMGT6zNkDc
— Verteidigungsministerium (@BMVg_Bundeswehr) October 10, 2022
Trotz der Raketenangriffe zeigten sich führende deutsche Politiker weiterhin siegessicher. Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, schrieb auf Twitter: "Die Ukraine muss gewinnen - als freies, demokratisches Land unter Wahrung ihrer territorialen Integrität."
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.