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"Politico": Westen zögert mit Lieferung von modernen Kampfpanzern an die Ukraine

Kiew will M-1 Abrams aus den USA und Leopard-Panzer aus Deutschland, doch die besagten westlichen Länder würden wohl zögern. Wie aus einem Bericht der Plattform "Politico" hervorgeht, müssten mit der Lieferung der Panzer auch Herausforderungen wie Wartung und Betrieb folgen.
"Politico": Westen zögert mit Lieferung von modernen Kampfpanzern an die UkraineQuelle: AFP © Patrik Stollarz

Der Westen "zögert" mit der Lieferung von hochwertigen Kampfpanzern an die Ukraine inmitten des Konflikts mit Russland, berichtete Politico am Donnerstag. Mit Berufung auf verschiedene Gesprächspartner schreibt die Zeitung, die Lieferung dieser westlichen Rüstungsgüter würde demnach eine Reihe von technischen Problemen mit sich bringen.

Politico zitiert US-Beamte, ukrainische Berater und Berater des Kongresses mit der Aussage, dass Kiew dringend M-1 Abrams aus amerikanischer Produktion und Leopard 2-Panzer deutscher Hersteller für eine neue Offensive gegen Russland benötige. Die Verantwortlichen in beiden Ländern zögerten jedoch, die Lieferungen aufgrund von Ausbildungs- und Logistikproblemen zu bewilligen.

"Das sind keine Mietwagen, da gehören viele Dinge dazu", sagte etwa Generalleutnant a. D. Ben Hodges, ehemaliger Befehlshaber der US-Armee in Europa, und fügte hinzu, dass "Hunderte von zusätzlichen Dingen" die Panzer begleiteten. Zwar würden die Panzer westlicher Bauart die Kiewer Panzertruppe "in Bezug auf Reichweite, Geschwindigkeit und Feuerkontrolle" erheblich verstärken, so Hodges, doch würden sie laut dem ehemaligen Befehlshaber auch eine "erforderliche Ausbildung" und "logistischen Aufwand" mit sich bringen. Demnach könne "eine M-1-Division" bis zu 600.000 Gallonen Sprit pro Tag verbrauchen. Er warnte, dass dies als Folge "die Bewegungsfreiheit der ukrainischen Streitkräfte" beeinträchtigen könnte.

Politico wies im Bericht darauf hin, dass sich die US-Panzer völlig von den Tanks aus der Sowjet-Ära unterscheiden würden, die die Streitkräfte Kiews verwendet haben. Ein nicht namentlich genannter US-Beamter sagte der Online-Zeitung, es sei schwierig, der Ukraine nicht nur die Panzer, sondern auch die Teile für deren Wartung zu schicken. Er betonte: 

"Man will ihnen nicht etwas geben, das kaputt geht und keinen Sprit mehr hat, so dass sie es nicht auftanken können."

Dem Beamten zufolge stellten sich die deutschen Leopard-Panzer als weniger problematisch dar, da sie jenen Panzern ähnelten, die Kiew bereits einsetzt, und nicht so viel Treibstoff verbrauchten wie die Abrams.

Anfang des Monats hatte Berlin jedoch die Lieferung von Leopard-2-Panzern an die Ukraine abgelehnt. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht erklärte damals, dass kein anderes Land Panzer oder Schützenpanzer aus westlicher Produktion an Kiew geliefert habe und Deutschland hier "nicht im Alleingang eine solche Entscheidung treffen wird".

Deutschland hat die Ukraine mit anderen Rüstungsgütern unterstützt, darunter Stinger-Flugabwehrraketensysteme, Panzerhaubitze 2000 und Gepard-Flugabwehrpanzer.

Die USA ihrerseits haben der Ukraine seit dem Amtsantritt von Präsident Joe Biden bisher rund 16 Milliarden US-Dollar an Militärhilfe zugesagt und Kiew bereits große Mengen an militärischer Ausrüstung geliefert, darunter Javelin-Panzerabwehrraketen, HIMARS-Raketenwerfer, Dutzende von Haubitzen und Hunderte von Drohnen.

Moskau hat bei zahlreichen Gelegenheiten angeführt, dass die Waffenlieferungen Washingtons und seiner Verbündeten den Konflikt in der Ukraine nur verlängern und das Risiko einer direkten Konfrontation zwischen der NATO und Russland erhöhen würden.

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