Wie vereitelt man die Angriffspläne Kiews bei Saporoschje?
Die Konzentration ukrainischer Truppen und Ausrüstung an der Grenze des russisch kontrollierten Teils des Gebiets Saporoschje ist groß. Eine solche Ansammlung von Truppen wurde hier noch nicht beobachtet. Dies teilte der Vorsitzende der Bewegung "Wir sind mit Russland zusammen", Wladimir Rogow, mit. Gleichzeitig versuchen die ukrainischen Streitkräfte, die Richtung des geplanten Hauptangriffs zu verschleiern, was es schwierig macht, ihre wahren Absichten zu erkennen.
"Es gab noch nie eine solche Anhäufung von Selenskijs Kämpfern an unserer Front, in der Tat sind viele von ihnen hier. ... Es handelt sich um Sondereinsatzkräfte, ausländische Kämpfer in großer Zahl und Militante der Territorialverteidigung sowie Zwangsmobilisierte. Was die militärische Ausrüstung betrifft, so gibt es Haubitzen M777 und mehrere Raketenwerfer wie HIMARS, Grad und Uragan",
erklärte Rogow und wies darauf hin, dass sich unter den Söldnern an der Kontaktlinie Kämpfer befinden, die nur Englisch oder Polnisch sprechen.
Die ukrainischen Streitkräfte operieren hauptsächlich in der Nähe der Orte Stepnogorsk, Nowojakowlewka, Orechowoje, Guljajpole und Wolnoje Pole. Vorstöße wurden auch in der Nähe von Wassiljewka registriert, wo sich der einzige noch funktionierende Kontrollpunkt zwischen dem befreiten Teil der Region Saporoschje und dem von den ukrainischen Streitkräften kontrollierten Gebiet befindet. Von dort aus führen Straßen zu den wichtigsten Städten der Region: im Westen nach Energodar und zum Kernkraftwerk Saporoschje, im Süden nach Melitopol und südöstlich weiter nach Berdjansk.
Inzwischen sind in der Region Saporoschje bereits mehr als 15 Tausend russische Pässe ausgestellt worden, berichtet der Leiter der Regionalverwaltung, Jewgeni Balizki. In den Städten und Dörfern ist das friedliche Leben wiederhergestellt, die soziale Infrastruktur funktioniert normal, der Bau einer Gaspipeline, die die Region mit dem Donbass verbinden soll, schreitet voran, und in den Schulen wird nach russischen Bildungsstandards gelehrt. All dies erfordert einen zuverlässigen Schutz durch den regionalen Sicherheitsblock, die russischen Streitkräfte und die verbündeten Armeen der Volksrepubliken.
Experten zufolge besteht der militärische Plan der Ukraine darin, die Region vom Donbass abzuschneiden und, was noch gefährlicher ist, das Meer zu erreichen, um Russland den Landkorridor zur Krim zu nehmen. Das heißt, das Endziel des ukrainischen Offensivschlags wird wahrscheinlich ein tiefer Durchbruch zur Küste sein. Die verbündeten Armeen müssen ihrerseits wiederum den Erfolg der Gruppierung Cherson wiederholen, die Ende August einen Großangriff der Ukraine zurückgeschlagen hat. Unterdessen wurden die strategischen Stellungen in der Region Saporoschje vor kurzem durch Kämpfer der Spezialeinheit Achmat der Rosgwardia weiter verstärkt.
Der Militärexperte Konstantin Siwkow erklärt im Gespräch mit der Zeitung Wsgljad:
"Wir müssen Präventiv- und Warnangriffe gegen feindliche Truppenkonzentrationen durchführen. Zunächst sollten wir eine Luftoperation durchführen, um die gegnerische Luftabwehr zu unterdrücken, und diese Gruppen dann mit massiven Luft- und Artillerieangriffen zerstören. Außerdem ist ein massiver Angriff einer großen Anzahl von Flugzeugen mit hochexplosiven Bomben auf die Gebiete erforderlich, in denen die feindlichen Truppen konzentriert sind. Insbesondere Langstreckenflugzeuge, wie die Tu-22M3, können und sollten zu diesem Zweck eingesetzt werden."
Außerdem fordert Siwkow einen "Enthauptungsschlag" auf Kiew: Dem Experten zufolge sollten das Büro des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, das Hauptquartier der ukrainischen Armee, der Generalstab und das Innenministerium sowie die operativen Kommandoposten zerstört werden.
In den westlichen Regionen der Ukraine, fährt Siwkow fort, sollten "keine punktuellen, sondern massive Angriffe" durchgeführt werden, die "die gesamte militärische Infrastruktur vom Erdboden verschwinden lassen". Die Hauptziele sollten nach seiner Auffassung Eisenbahnknotenpunkte sein, um Gleise und Depots zu zerstören. Das würde verhindern, dass vom Westen gelieferte militärische Ausrüstung überführt werden kann, meint der Experte:
"Die ukrainischen Streitkräfte haben auf dem Frontabschnitt bei Charkow sehr schwere Verluste erlitten. Jetzt haben sie eine Offensive in südlicher Richtung geplant. Darauf müssen wir uns natürlich vorbereiten, und zwar nicht nur in Bezug auf Luftschläge, sondern auch, um zusätzliche Umschichtungen unseres Personals zu gewährleisten. Es ist notwendig, ein zuverlässiges und stabiles Verteidigungssystem aufzubauen. Dies könnte die Entsendung von in Russland stationierten Truppen in das Gebiet erfordern. Ein paar zusätzliche Brigaden würden bereits ausreichen, um den Feind zurückzuschlagen."
Der Militärexperte Boris Roschin weist seinerseits darauf hin, dass die größte Truppenkonzentration bisher an der Linie Kamenskoje-Guljajpole zu verzeichnen war. "Es ist offensichtlich, dass die Kämpfer nach einer Schwachstelle in der russischen Verteidigung suchen. Auch in den Gebieten von Wassiljewka und Tokmak ist mit verstärkten Kämpfen zu rechnen", erklärte er.
Dem militärischen Nachrichtendienst komme hier eine Schlüsselrolle zu. Die Aufklärung müsse herausfinden, wo der Feind den Hauptangriff oder eine Reihe von Angriffen vorbereitet. Andererseits wird die Situation dadurch erschwert, dass die ukrainische Seite aktiv Gerüchte und Desinformationen verbreitet, um die Richtung des Hauptangriffs zu verschleiern. Zu diesem Zweck würden auch Demonstrationsmanöver durchgeführt, so der Experte weiter.
"Im Allgemeinen führt jeder Durchbruch, wenn er nicht geschlossen werden kann, zu der Notwendigkeit, die Truppen zurückzuziehen und die zuvor besetzten Positionen zu verlassen. Wir müssen unsere Reserven richtig positionieren, zusätzliche Kräfte heranziehen und einen Aktionsplan für den Fall eines Angriffs im Voraus ausarbeiten. Und mit der richtigen Menge an Reserven auf unserer Seite und der Aufdeckung des feindlichen Plans werden wir höchstwahrscheinlich in der Lage sein, nicht nur erfolgreich zu sein, sondern den Erfolg auch auszubauen",
schloss Roschin.
Übersetzt aus dem Russischen
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