Bericht: Ankara empört über Kiews Sanktionsaufrufe gegen türkische Firmen
Zuvor waren Informationen über türkische Unternehmen, darunter die staatliche Ziraat Bank, die große Privatbank DenizBank und die Brauerei Anadolu Efes, sowie über türkische Geschäftsleute, die mit Russland zusammenarbeiten, auf der Webseite "Krieg und Sanktionen" erschienen. Die Online-Plattform, die vom ukrainischen Außenministerium und der Nationalen Agentur für Korruptionsprävention unterstützt wird, listet diejenigen auf, die laut Kiew "wegen ihrer Unterstützung des russischen Krieges gegen die Ukraine" sanktioniert werden sollten.
Laut einem Bericht der türkischen Zeitung Aydınlık fordern die türkischen Behörden die Ukraine nun auf, die Gründe für diese Hetzkampagne zu erläutern. Die Zeitung berichtete unter Berufung auf diplomatische Quellen:
"Die türkische Seite hat der ukrainischen Seite ihre heftige Reaktion mitgeteilt, es wurde um Klärung gebeten."
Die Türkei soll sich am Wochenende auch an den ukrainischen Botschafter in Ankara gewandt und "konkrete Erwartungen" in Bezug auf die Situation zum Ausdruck gebracht haben.
"In Anbetracht unserer bestehenden strategischen Partnerschaft, Solidarität und Zusammenarbeit mit der Ukraine wird erwartet, dass türkische Einzelpersonen und Organisationen nicht Ziel von Sanktionen werden", zitierte die Zeitung ihre Quellen.
Ankara hatte Russlands Militäroperation in der Ukraine zwar verurteilt, sich aber nicht den internationalen Sanktionen angeschlossen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat sich seit Ausbruch des Konflikts sowohl mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin als auch mit seinem ukrainischen Amtskollegen Wladimir Selenskij getroffen.
Der frühere türkische Diplomat Uluç Özülker sagte, es sei "verrückt", dass Kiew Sanktionen für türkische Firmen und Unternehmer fordere. "Die Türkei ist das einzige Land, das sowohl mit der Ukraine als auch mit Russland verhandeln kann. Die Ukraine verkauft ihr Getreide aufgrund der Vermittlung der Türkei und verdient Geld. Die Ukraine benötigt die Türkei", erklärte er.
Mehr zum Thema – Serbien und Türkei setzen weiter auf Handel mit Russland
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.