Generalinspekteur der Bundeswehr: Russlands militärisches Potenzial nicht unterschätzen
Falls sich Russland dazu entschließen sollte, einen "zweiten Kriegsschauplatz" zu eröffnen, so hätte das Land hierfür das notwendige militärische Potenzial, erklärte der Generalinspekteur und ranghöchste Bundeswehroffizier Eberhard Zorn. Er warnte davor, Russlands militärische Möglichkeiten zu unterschätzen.
Selbst wenn derzeit Truppen in der Ukraine gebunden sind, könnten russische Landstreitkräfte auf einem weiteren Kriegsschauplatz eingesetzt werden, so der Generalinspekteur in einem Interview mit Reuters. Auch die Munition werde dem russischen Militär nicht so bald ausgehen, erklärte Zorn:
"Der Großteil der russischen Landstreitkräfte ist zwar derzeit in der Ukraine gebunden, dennoch sollten wir das Potenzial der russischen Landstreitkräfte, einen zweiten Kriegsschauplatz zu bedienen, nicht unterschätzen."
Bisher ist der größte Teil der russischen Marine noch nicht im Krieg in der Ukraine zum Einsatz gekommen, und auch die russische Luftwaffe verfüge noch über ein erhebliches Potenzial, das auch für die NATO eine Bedrohung darstelle.
Russland verfüge somit über "erhebliche Reserven" und sei militärisch "sehr wohl in der Lage, den Konflikt regional auszuweiten." Die Dynamik habe sich seitens Russlands in der Ukraine zwar verlangsamt, aber Moskaus Streitkräfte würden "durch massiven Artilleriebeschuss unterstützt" und kämen immer noch stetig voran, erklärte Zorn.
Auch werde Russland in absehbarer Zeit nicht die Munition ausgehen. Das russische Militär könne auf enorme Munitionsvorräte zurückgreifen, während pro Tag etwa 40.000 bis 60.000 Schuss Artilleriemunition verschossen würden. Einen Vorstoß ins Landesinnere erwartet Zorn nicht, vielmehr konzentriere sich Russland auf den Donbass.
Mehr zum Thema – Die NATO hält Russland immer noch für schwach – das ist für Europa gefährlich
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.