Ankara: Griechenlands Raketenabwehrsystem erfasste türkische F-16-Jets über Mittelmeer

Zwischen den NATO-Staaten Griechenland und der Türkei kam es wieder zu Spannungen. Das Abwehrsystem von Griechenland soll am 23. August seinen Radar freigeschaltet haben, um die türkischen Kampfflugzeuge über dem Mittelmeer anzuvisieren.

Die in Russland hergestellten S-300-Luftverteidigungssysteme von Griechenland hätten türkische F-16-Kampfjets über dem Mittelmeer erfasst, die im internationalen Luftraum einen Aufklärungsflug durchführten, schrieb die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Sonntag.

Das Radar eines griechischen S-300-Raketensystems, das auf der Insel Kreta stationiert ist, soll die türkischen Jets am 23. August erfasst haben, gab Anadolu unter Berufung auf Quellen im Verteidigungsministerium bekannt. Anadolu fügte hinzu, dass eine Radarfreischaltung nach den NATO-Einsatzregeln als "feindlicher Akt" betrachtet werde.

Damit warf die Türkei ihrem Nachbarn und NATO-Mitgliedsland Griechenland vor, seine Flugzeuge über dem östlichen Mittelmeer und der Ägäis ins Visier genommen zu haben.

Die F-16-Jets seien in einer Höhe von 3.000 Meter westlich der griechischen Insel Rhodos geflogen, als das Zielverfolgungsradar des S-300-Systems von Griechenland aktiviert worden sei, heißt es in dem Bericht weiter. "Trotz dieser feindlichen Aktion haben (türkische) Jets ihre geplanten Missionen abgeschlossen und sind sicher zu ihrer Basis zurückgekehrt", berichtete Anadolu.

Die Türkei hatte letzte Woche den griechischen Militärattaché einbestellt und eine Beschwerde bei der NATO eingereicht, nachdem griechische Kampfjets türkische Kampfflugzeuge über dem Mittelmeer bedrängt haben sollen.

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