International

Für den Wiederaufbau der Infrastruktur: Fährverbindung von Jeisk nach Mariupol eröffnet

Zwischen Jeisk und Mariupol verkehrt nun regelmäßig eine Fähre. Das gab das Verteidigungsministerium Russlands bekannt. Nach Angaben der Behörde wird die Route für die Lieferung von Gütern genutzt, die zur Wiederherstellung der Infrastruktur in Mariupol und anderen Siedlungen im Donbass erforderlich sind.
Für den Wiederaufbau der Infrastruktur: Fährverbindung von Jeisk nach Mariupol eröffnetQuelle: Sputnik © Виталий Тимкив/РИА Новости

Eine Analyse von Sergei Gusarow

Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation gab bekannt, dass eine regelmäßige Fährverbindung zwischen Russland und der Volksrepublik Donezk eingerichtet wurde. Aus der Erklärung des Ministeriums geht hervor, dass die Schiffe der Militärlogistik die Verbindung zwischen Jeisk und Mariupol aufgenommen haben.

"Die Route wird für die Lieferung verschiedener Güter genutzt, die dem Wiederaufbau der Infrastruktur in Mariupol und anderen besiedelten Gebieten der Volksrepubliken Donezk und Lugansk dienen",

so das Ministerium.

Die erste Autofähre "Lavrentij" verließ den Hafen von Jeisk in Richtung Mariupol. Diese Fähre kann bis zu 700 Tonnen Fracht, darunter bis zu 20 Lastwagen, und über 130 Passagiere aufnehmen. In der Anfangsphase wird die Fähre einmal am Tag verkehren. Das Verteidigungsministerium betonte, dass die notwendige Infrastruktur für die Wartung von Schiffen am Bestimmungsort sich noch im Aufbau befindet.

Zuvor gab es vom Ministerium die Meldung, die Entminung des Hafenbeckens von Mariupol sei abgeschlossen worden. Aus der Erklärung der Behörde vom 20. Juli geht hervor, dass die Instandsetzung der Hafeninfrastruktur wie geplant fortgesetzt wird.

Wohnungsbau

Unterdessen wird in Mariupol der Bau von Wohngebäuden fortgesetzt. Am 27. Juli kündigte das Verteidigungsministerium Russlands an, dass ihre eigenen Fachleute aus dem militärischen Baudepartement die Fertigstellung eines neuen Wohnviertels bis Ende dieses Jahres abschließen werden.

"Zwölf fünfstöckige Neubauten mit einer Gesamtkapazität von mehr als 2.500 Wohnungen werden von Grund auf neu errichtet. Die Erschließungsfläche des Viertels beträgt 115 Hektar",

teilte das Ministerium in einer Erklärung mit. Derzeit sind mehr als 1.300 Bauarbeiter und 150 Maschinen an der Errichtung beteiligt. Erwartet wird die Bezugsfertigkeit der ersten beiden Wohnblöcke zum neuen Schuljahr, das am 1. September beginnt. Letzte Woche besuchte der Minister für Bau- und Wohnungswesen, Irek Faizullin, die Stadt. Im Rahmen des Besuchs in Mariupol am 21. Juli nahm er die Baustellen der Wohnblöcke ins Visier sowie die Reparatur- und Rekonstruktionsarbeiten an sozialen Einrichtungen.

Die höchste Priorität bei der Wiederherstellung der Lebensbedingungen in Mariupol hat seiner Meinung nach der Bau von Wohnungen und sozialer Infrastruktur. Er bekräftigte, dass es notwendig sei, die Häuser, die sich in einem akzeptablen Zustand befinden, bis Oktober mit Wasser, Gas und Strom zu versorgen. "Zudem haben wir eine Entscheidung bezüglich derjenigen Objekte getroffen, die eine schrittweise Demontage benötigen, und haben die Fristen für die Inbetriebnahme neuer Wohngebäude geklärt", zitierte der Pressedienst des Bauamtes Faizullin.

Wiederherstellung des Versorgungsnetzes

Am 23. Juli wurde in Mariupol kommuniziert, dass die Wasserversorgung in allen vier Bezirken der Stadt wieder in Betrieb genommen wurde. "Die zentralen Wasserleitungen erhalten Wasser. Einige wenige Abschnitte sind noch übrig – die Endpunkte unserer Stadt. Eigentlich haben alle (mehrstöckigen Gebäude) Wasser", sagte Wladimir Schechanin, Leiter des Bereitschaftsdienstes vom staatlichen Unitarunternehmen "Woda Donbassa" in Mariupol, wie die TASS berichtete.

Allerdings stellte er klar, dass die Wasserversorgung nur mit einem begrenzten Druck erfolgt, da viele Leitungen infolge der Kampfhandlungen in der Stadt zerstört seien. Der aktuelle Druck genüge maximal, um Wasser bis in den dritten Stock eines mehrstöckigen Gebäudes zu pumpen. Laut Schechanin ermöglicht eine solche Maßnahme die Lokalisierung und Reparatur beschädigter Abschnitte von Wasserleitungen.

Kurz zuvor hat das Energieministerium der DVR bekannt gegeben, die Stromversorgung für mehr als 3.000 Häuser in Mariupol sei wiederhergestellt worden. Es geht sowohl um Mehrfamilienhäuser als auch um Privathäuser. Außerdem seien mehr als 100 Sozialeinrichtungen wieder mit Strom versorgt.

Flughafen von Mariupol

Die Volksrepublik Donezk gab Pläne für den Wiederaufbau des Flughafens Mariupol bekannt. Laut Jewgeni Solnzev, stellvertretender Premierminister der Republik, wird der Flughafen eine militärisch-zivile Funktion erfüllen.

"Wir werden den Flughafen von Mariupol in den nächsten drei Jahren wiederhergestellt haben. Unsere Überlegung ist, dass es sich um einen militärisch-zivilen, also einen mit einem dualen Nutzen, handeln wird",

wird er von der TASS zitiert. Zunächst einmal, so Solnzev, werden die russischen Pioniere die Entminung des Flughafens bis zum Ende dieses Jahres abschließen. Der Beginn der Minenräumarbeiten wurde am 20. Juli durch das Internationale Zentrum für Entminung der russischen Streitkräfte bekannt gegeben.

Übersetzt aus dem Russischen.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Mehr zum ThemaWenn sich eine Niederlage an der Front abzeichnet, haben die USA schon einen Sündenbock: Selenskij 

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.

Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.