Ankara: Russland will türkische Drohnen kaufen, die auch von der Ukraine benutzt werden
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat erklärt, dass sowohl Russland als auch die Vereinigten Arabischen Emirate an einer Zusammenarbeit mit Baykar, dem Unternehmen hinter den Kampfdrohnen Bayraktar und Akinci, interessiert seien. Die Drohnen werden für ihre Effektivität auf dem Schlachtfeld gelobt und wurden bereits von der Ukraine in ihrem Konflikt mit Russland eingesetzt.
Mehrere türkische Medien berichteten am Dienstag unter Berufung auf Erdoğans Äußerungen bei einem Treffen von Spitzenvertretern der AK-Partei am Vortag über die mutmaßlichen Anfragen beider Staaten. Die Enthüllung hat für Aufsehen gesorgt, da Baykar allein in diesem Jahr etwa 50 Drohnen in die Ukraine exportiert hat.
Die Vereinigten Arabischen Emirate boten an, eine Baykar-Fabrik zu bauen, während der russische Präsident Wladimir Putin gesagt haben soll: "Lasst uns zusammenarbeiten", so der türkische Präsident am Montag gegenüber den Parteifunktionären, wie CNN Turk berichtet. Andere Sender wie TGRT und Haber 7 berichteten ebenfalls über die Aussagen des türkischen Staatschefs.
Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt, außer dass Putins angeblicher Vorschlag während des Treffens in Teheran in der vergangenen Woche gemacht worden sein soll, wo er und der türkische Präsident mit ihrem iranischen Amtskollegen Ebrahim Raisi zusammentrafen, um den Friedensprozess in Syrien und andere Angelegenheiten zu besprechen.
Erdoğan erwähnte das Angebot im Zusammenhang mit einer Würdigung der Leistungen der türkischen Militärindustrie im Vorfeld der Feierlichkeiten anlässlich des Gründungstages seiner regierenden AKP-Partei im August.
Baykar stellt die Kampfdrohnen Bayraktar TB2 und Akinci her, die Aserbaidschan im Bergkarabach-Krieg 2020 zum Sieg über Armenien verholfen haben sollen. Die Ukraine bestellte vor dem Ausbruch der Kämpfe mit Russland ein Dutzend dieser Drohnen und hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew seit Februar insgesamt 50 Stück erhalten.
Die TB2-Drohnen wurden auch in Libyen und Syrien eingesetzt. Sie haben sich aber laut Berichten weniger gut gegen die russische Luftabwehr in der Ukraine bewährt. Kiew behält sie Berichten zufolge nur noch für "Sondereinsätze" vor. Erst letzte Woche erklärte der CEO von Baykar, Haluk Bayraktar, gegenüber CNN, dass sein Unternehmen "niemals" Drohnen an Russland verkaufen würde.
"Es gibt eine strategische Beziehung zwischen der Türkei und der Ukraine, insbesondere im Bereich der Luft- und Raumfahrt. Die Türkei unterstützt die Ukraine mit bewaffneter Drohnentechnologie. Wir haben nichts an Russland weitergegeben oder geliefert."
Russland hat in der Ukraine Aufklärungs- und Kampfdrohnen aus einheimischer Produktion eingesetzt. Anfang des Monats beschuldigten die USA Moskau, Hunderte von Kampfdrohnen aus Iran kaufen zu wollen. Teheran wies diese Behauptung zurück.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.