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Medienberichte: Entscheidung über sanktionierte Siemens-Turbine für Gazprom getroffen

Deutschland signalisiert eine positive Entwicklung im Fall der Turbine von Siemens, die aufgrund der westlichen Sanktionen nach Wartungsarbeiten in Kanada zurückgehalten wird. Einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle zufolge sei bereits eine positive Entscheidung getroffen worden.
Medienberichte: Entscheidung über sanktionierte Siemens-Turbine für Gazprom getroffenQuelle: Sputnik © Dmitrij Leltschuk

Kanada und Deutschland haben sich Medienberichten zufolge auf die Auslieferung einer Siemens-Gasturbine geeinigt, die aufgrund der Sanktionen Ottawas gegen Moskau nicht rechtzeitig aus Kanada an den Betreiber der Pipeline Nord Stream 1 zurückgeschickt wurde. Eine Entscheidung über die Rückgabe der Turbine sei bereits getroffen worden, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Regierungsquelle am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Turbine werde zunächst nach Deutschland geschickt und von dort an Gazprom geliefert, damit Kanada keine Sanktionen verletze.

Siemens Energy lehnte es bisher ab, die Nachricht zu kommentieren. Im vergangenen Monat zwang ein Betriebsproblem, das durch die verzögerte Rückgabe der in Kanada gewarteten Turbine ausgelöst wurde, die zu Gazprom gehörende Nord Stream AG, den Durchfluss durch die Pipeline auf 40 Prozent ihrer Kapazität zu reduzieren.

Am Freitag erklärte Moskau, dass die Gaslieferungen nach Europa erhöht würden, wenn die Turbine zurückgegeben würde. In der Zwischenzeit versuchte Kiew Berichten zufolge, die Rückgabe der Gasturbine an Russland zu blockieren, da ein solcher Präzedenzfall die Sanktionen unterminiere, die als Reaktion auf Moskaus Militäroperation in der Ukraine gegen Russland verhängt wurden.

Der Streit ist Teil einer größeren Auseinandersetzung zwischen Russland und der EU, in dem Brüssel versucht, die Lieferung russischer Energieträger an die EU-Mitgliedsstaaten drastisch zu senken, um deren Abhängigkeit von dem mit Sanktionen belegten Land zu verringern.

Zuvor hatte die ukrainische Gemeinde in Kanada Premierminister Justin Trudeau laut Reuters aufgefordert, die Sanktionen des Landes gegen Russland nicht durch die Rückgabe einer Turbine aufzuweichen, die für die Erdgasversorgung Deutschlands entscheidend ist. In Kanada lebt eine der weltweit größten ukrainischen Diasporagemeinschaften außerhalb der direkt an die Ukraine angrenzenden Länder. Ottawa hat seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar die Verhängung immer strengerer Sanktionen gegen Russland erfolgreich durchgesetzt.

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