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Vor Abflug nach Frankreich: Israels Premier droht Libanon mit direkter Konfrontation

Der israelische Premier hat gedroht, die Hisbollah zu "zügeln", sollten die Angriffe auf Israels Erdgasvorkommen im Mittelmeer durch die schiitische Bewegung nicht gestoppt werden. Angesichts der zunehmenden militärischen Stärke der Hisbollah intensiviert die israelische Armee Übungen, um sich auf einen möglichen Krieg mit dem Libanon vorzubereiten.
Vor Abflug nach Frankreich: Israels Premier droht Libanon mit direkter KonfrontationQuelle: AFP © Gulllaume Lavallee

Der israelische Premierminister Jair Lapid hat am Dienstag damit gedroht, die Hisbollah zu "zügeln", wenn der Libanon die von Iran unterstützte schiitische Bewegung nicht dazu zwingt, die Angriffe auf Israels Erdgasvorkommen im Mittelmeer einzustellen. Lapid forderte die libanesische Regierung auf, die Hisbollah von diesen Angriffen abzubringen. "Sonst müssen wir es unternehmen", so der Ministerpräsident.

Lapid tätigte diese Äußerungen vor seinem Abflug nach Frankreich, wo er Gespräche mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron führen soll. Der Premierminister sagte, er werde unter anderem mit Macron "die wiederholten Angriffe auf israelische Gasplattformen" besprechen.

Israel hat am Sonntag drei unbewaffnete Drohnen der Hisbollah über dem Karisch-Gasfeld im Mittelmeer abgeschossen. Während die israelische Armee den Abschuss der Drohnen am Wochenende als eine Abschreckungsmaßnahme lobte, tauchten am Montag neue Meldungen zu dem Vorfall auf, denen zufolge Israels Kampfflugzeuge nicht alle drei Drohnen der Hisbollah abschießen konnten. 

Den israelischen Jets sei es nur gelungen, eine der Drohnen abzuschießen. Sie seien nicht in der Lage gewesen, zwei weitere Kampfdrohen der Hisbollah abzufangen, da diese tief geflogen seien. Die anderen beiden Drohnen, die einige Zeit unentdeckt flogen, seien später von einem Kriegsschiff abgefangen worden. Die Hisbollah bezeichnete ihre Aktion in einer Erklärung als "erfolgreiche Aufklärungsmission". Man habe Israel mit dem Vorstoß eine Botschaft überbracht.

Der libanesische Premierminister Nadschib Mikati kritisierte die Hisbollah am Montag allerdings dafür, dass diese letzte Woche drei unbemannte Flugzeuge über das israelische Bohrschiff im Karisch-Gasfeld geschickt hatte. Er nannte es einen riskanten Schritt, der ohne Regierungskoordination inmitten der Gespräche über die Seegrenze der Länder durchgeführt worden sei.

Der Libanon und Israel streiten über ihre Seegrenze und darum, wem welche Anteile aus den Gasvorkommen zustehen. Der Streit über die Seegrenze betrifft zwei große Gasfelder, die vor der Küste liegen: Karisch und Qana. Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah drohte mehrfach, dass die Hisbollah "den Feind davon abhalten" werde, auf dem Karisch-Gasfeld Öl und Gas zu fördern. Aus Sicht Israels liegt das Gasfeld in seinen Hoheitsgewässern und nicht innerhalb eines umstrittenen Gebiets, um das es in Verhandlungen mit dem Libanon über die Seegrenze zwischen beiden Staaten geht. 

Angesichts der zunehmenden militärischen Stärke der Hisbollah intensiviert die israelische Armee ihre lokalen und internationalen Übungen, um sich auf einen möglichen Krieg mit dem Libanon vorzubereiten. Am 4. Juli landeten mindestens fünf Transportflugzeuge der israelischen Luftwaffe (IAF) in Rumänien, um an einer Übung teilzunehmen, bei der Tiefflüge über unbekanntem Gebiet simuliert werden.

Ein hochrangiger israelischer Beamter sagte am Montag, Lapid werde versuchen, während seines Treffens mit Macron eine starke Botschaft an den Libanon und die Hisbollah zu senden. Nach Macrons Wahlsieg im April bezeichnete Lapid den französischen Präsidenten als "meinen guten Freund" und teilte ein Foto der beiden Männer, die sich umarmten. Es gab eine Reihe von Anzeichen, dass Macron nach den jüngsten Wahlen in Frankreich beabsichtigt, die Beziehungen zu Israel zu verbessern.

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