UNICEF: Acht Millionen Kleinkinder durch Unterernährung in Lebensgefahr
Vor allem die ganz Kleinen und Unschuldigsten sind stark von den Krisen dieser Welt betroffen - zu einem nicht geringen Teil sogar fatal. Vor dem G7-Gipfel auf Schloss Elmau warnte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF am Donnerstag, dass die Zahl der von akuter schwerer Mangelernährung bedrohten Kinder von Minute zu Minute steigt. Fast acht Millionen Kleinkinder, also Kinder unter fünf Jahren, seien vom Tod bedroht, teilte UNICEF Deutschland in Köln mit.
Die meisten dieser Kinder leben in 15 Ländern, in denen akuter Mangel an Nahrungsmitteln und medizinischer Hilfe herrscht. Zu diesen krisengeschüttelten Ländern gehören Afghanistan, Äthiopien, Haiti und Jemen. Die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise habe dazu geführt, dass in diesen besonders gefährdeten Ländern seit Beginn des Jahres die Zahl der Kinder mit schwerer akuter Mangelernährung um 260.000 Mädchen und Jungen gestiegen sei. Sie müssten sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten.
“Wir erleben gerade, wie ein Pulverfass Feuer fängt”, sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell, die am Freitag in Berlin an der internationalen Konferenz der Bundesregierung für globale Ernährungssicherheit teilnehmen will. Laut Russel:
“Nahrungsmittelhilfe ist wichtig, aber wir können hungernde Kinder nicht mit Säcken voller Weizen retten. Wir müssen diese Kinder jetzt therapeutisch behandeln, bevor es zu spät ist.”
Der Vorsitzende von UNICEF Deutschland, Georg Graf Waldersee, mahnte:
“Um zukünftig derartige Krisen zu verhindern, reicht es nicht aus, allein deren Symptome zu behandeln. Die G7 müssen zugleich vorausschauend handeln und Ernährungssysteme sowie die gesundheitliche Versorgung von Kindern weltweit nachhaltig sichern und stärken.”
Steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Kriegs in der Ukraine, anhaltende Dürreperioden wegen des Klimawandels und die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie verschärfen demnach die Ernährungsunsicherheit bei Kindern weltweit.
Von schwerer akuter Mangelernährung spricht man laut UNICEF, wenn ein Kind im Verhältnis zu seiner Größe zu dünn ist. Dies sei die unmittelbarste, sichtbarste und lebensbedrohlichste Form der Mangelernährung. Ein geschwächtes Immunsystem führe zudem dazu, dass das Sterberisiko eines schwer mangelernährten Kindes elf Mal so hoch sei wie das eines gesunden Kindes.
Dem Bericht des UN-Kinderhilfswerks zufolge sind seit Anfang 2022 weitere 260.000 Kinder von Unterernährung betroffen. Die Lebensmittelpreise seien aufgrund des Krieges in der Ukraine und der anhaltenden Dürre infolge des Klimawandels in mehreren Teilen der Welt stark gestiegen. Die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen von COVID-19 haben ebenfalls zum Anstieg der Fälle von Unterernährung bei Kindern beigetragen, heißt es in dem Bericht.
"Die Staats- und Regierungschefs, die sich in Deutschland zum G7-Ministertreffen versammeln, haben ein kleines Zeitfenster, um zu handeln und das Leben dieser Kinder zu retten", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.
"Es gibt keine Zeit zu verlieren. Wer darauf wartet, dass eine Hungersnot ausgerufen wird, wartet darauf, dass Kinder sterben."
Dringend erforderlich sei jetzt ein Hilfspaket in Höhe von 1,13 Milliarden Euro, um die drohende Krise zu bewältigen.
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