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UNO warnt vor globaler "Katastrophe" im Lebensmittelbereich

Mit immer dramatischeren Appellen gehen Vertreter internationaler Organisationen an die Öffentlichkeit, um über die katastrophalen Konsequenzen eines längeren Konfliktes am Schwarzen Meer auf die weltweite Lebensmittelversorgung zu warnen.
UNO warnt vor globaler "Katastrophe" im LebensmittelbereichQuelle: www.globallookpress.com © Martin Wagner via www.imago-images.de

Einem UN-Bericht zufolge könnten in diesem Jahr bis zu 181 Millionen Menschen in 41 Ländern aufgrund des Konflikts in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf die Getreide- und Düngemittelausfuhren von schwerer Nahrungsmittelknappheit betroffen sein. In einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht warnte die neu geschaffene Krisenreaktionsgruppe der UN zu Lebensmitteln, Energie und Finanzen:

"Lebensmittel sollten niemals ein Luxus sein, sondern ein grundlegendes Menschenrecht. Und doch kann sich diese Krise schnell zu einer Nahrungsmittelkatastrophe globalen Ausmaßes ausweiten."

Nach Angaben der UNO könnte sich die Situation über das Jahr 2022 hinaus verschlechtern: Im Jahr 2023 werden voraussichtlich weltweit 19 Millionen Menschen mehr von chronischer Unterernährung betroffen sein, wenn die Lebensmittelexporte aus Russland und der Ukraine weiter zurückgehen. UNO-Generalsekretär António Guterres warnte:

"Bei der diesjährigen Nahrungsmittelkrise geht es um den mangelnden Zugang (zu Lebensmitteln). Nächstes Jahr könnte es um den Mangel an Nahrungsmitteln gehen."

Er fügte hinzu, dass sich die Zahl der Menschen, die von schwerer Ernährungsunsicherheit betroffen sind, in den letzten zwei Jahren verdoppelt hat. Guterres beteiligte sich an den Verhandlungen über die Wiederaufnahme der Getreidelieferungen aus dem ukrainischen Hafen Odessa. Die Vereinten Nationen, Russland und die Türkei arbeiten zudem zusammen, um russischen Lebensmitteln und Düngemitteln ungehinderten Zugang zu den Weltmärkten zu verschaffen. 

Die ukrainische Regierung und westliche Politiker beschuldigten Russland wiederholt, ukrainische Getreideexporte durch die Blockade der Schwarzmeerhäfen zu behindern. Moskau hat diese Vorwürfe zurückgewiesen und erklärt, es sei bereit, die sichere Durchfahrt für Getreideschiffe zu gewährleisten. Der Kreml besteht darauf, dass die Störung auf die Verminung der Küstenlinie durch das ukrainische Militär zurückzuführen ist.

Kiew beschuldigte das russische Militär außerdem, seine Weizenvorräte während des anhaltenden Konflikts zu "stehlen". Anfang dieser Woche erklärten die Vereinten Nationen, sie seien nicht in der Lage, diese Anschuldigungen zu überprüfen, und fügten hinzu, dass weder das Büro des UN-Generalsekretärs noch das UN-Welternährungsprogramm (WFP) über glaubwürdige Informationen in dieser Angelegenheit verfügten.

Am Mittwochabend beschuldigte das russische Verteidigungsministerium ukrainische "Kämpfer der nationalistischen Bataillone" auf der Flucht vor den russischen Streitkräften, absichtlich einen großen Getreidespeicher im Seehafen von Mariupol in Brand gesetzt zu haben. Bei dem Brand wurden Berichten zufolge mehr als 50.000 Tonnen Getreide zerstört.

Mehr zum Thema - USA beschuldigen Russland an gestohlenem Getreide zu verdienen

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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.