Langstreckenraketen für Ukraine? Putin warnt USA: Russland wird sich "eigener Kampfmittel bedienen"

In einem Interview äußerte sich Wladimir Putin zu den geplanten US-Waffenlieferungen an die Ukraine. Er betonte: Bei der Bereitstellung der Langstreckenraketen für die Ukraine werde Russland auch Ziele angreifen, die es bislang noch nicht im Visier gehabt habe.

Der russische Präsident Wladimir Putin gab sein erstes Interview seit dem Beginn des militärischen Konflikts in der Ukraine. In Sotschi beantwortete er Fragen von Journalisten und äußerte sich zu den neuen US-Waffenlieferungen an die Ukraine. Zuvor hatten sich die USA bereit erklärt, HIMARS-Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine zu liefern – wenngleich unter der Bedingung, dass diese nicht für Angriffe auf russisches Territorium verwendet werden.

Das russische Staatsoberhaupt bemerkte: Die geplanten Waffenlieferungen würden den Ausgang der Militäroperation kaum beeinflussen. Er machte deutlich:

"Wir gehen davon aus, dass diese Lieferung durch die Vereinigten Staaten und einige andere Länder dazu dient, die Verluste der militärischen Ausstattung auszugleichen, das ist nichts Neues und ändert im Grunde nichts."

Seiner Auffassung nach habe "die ganze Hetzerei um die Lieferung zusätzlicher Waffen" nur ein Ziel – nämlich, den Konflikt in der Ukraine "möglichst lange zu verzögern".

Sollten die Amerikaner beschließen, Langstreckenraketen an die Ukraine zu liefern, werde Russland die entsprechenden Konsequenzen ziehen, betonte Putin. In diesem Fall würden sich die russischen Streitkräfte "ihrer eigenen Kampfmittel bedienen", die das Land in ausreichendem Maße habe, "um Ziele anzugreifen, die wir noch nicht im Visier hatten", warnte der russische Präsident.

Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti wies Wladimir Putin darauf hin, dass die ukrainische Armee zu Beginn der russischen Sonderoperation über etwa 515 Raketensysteme verfügt habe, von denen bereits 380 zerstört worden seien. Einige von ihnen seien jedoch später geborgen oder aus Lagerbeständen entnommen worden. Derzeit verblieben Kiew noch etwa 360 solcher Geräte.

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