Washington plant, Milliarden US-Dollar in die Verteidigung der Arktis zu investieren und unter anderem seinen Luftwaffenstützpunkt Thule in Grönland zu modernisieren. Das berichtete die dänische Zeitung Berlingske am Montag unter Berufung auf einen Bericht des US-Militärs. Weder Dänemark noch Grönland seien über die Pläne informiert worden, hieß es.
Dem Blatt zufolge haben die USA angesichts des vermeintlich zunehmend aggressiven Verhaltens Russlands grünes Licht für "bedeutende Investitionen" in ihre nördlichsten Außenposten gegeben. Unter Berufung auf eine Erklärung der US-Luftwaffe schrieb Berlingske, dass das Geld in die Modernisierung der veralteten Infrastruktur in Thule fließen werde. Weitere Einzelheiten wurden nicht genannt und die US-amerikanische Botschaft in Kopenhagen lehnte es Berichten zufolge ab, nähere Angaben zu machen.
Dem Blatt zufolge kamen die Pläne für die Regierungen Dänemarks und Grönlands überraschend, obwohl die USA bei wesentlichen Änderungen ihrer Militäroperationen in Grönland, einem autonomen Territorium Dänemarks, beide Staaten "konsultieren und informieren" müssen.
Pipaluk Lynge Rasmussen, Vorsitzender des Außen- und Sicherheitsausschusses im grönländischen Parlament, erklärte:
"Dies ist unser Land, also wollen wir wissen, wenn etwas passiert."
Die Nachricht erfolgte, kurz nachdem die US-Marine und das Marine Corps angekündigt hatten, dass sie vermehrt Operationen in der Arktis durchführen werden.
Anfang dieses Monats sagte General Glen D. VanHerck, der Befehlshaber des US Northern Command and North American Aerospace, dass die Arktis angesichts der zunehmenden Aktivitäten Russlands und Chinas in der Region nun eine zentrale Rolle in der Abschreckungsstrategie der USA spiele.
Der Luftwaffenstützpunkt Thule auf Grönland liegt etwa 1.200 Kilometer nördlich des Polarkreises und 1.500 Kilometer vom Nordpol entfernt. Ursprünglich wurde er eingerichtet, um die dänischen Kolonien auf Grönland während des Zweiten Weltkriegs vor Deutschland zu schützen. In den vergangenen Jahren wurde es hauptsächlich als fortschrittliches Warnsystem zur Erkennung und Verfolgung ballistischer Raketen eingesetzt.
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