Türkische Verteidigungsindustrie: Großbritannien hebt Sperren für Rüstungsexporte in die Türkei auf
Großbritannien hat alle Beschränkungen für den Export von Verteidigungsgütern in die Türkei, die nach Ankaras Militäroffensive 2019 in Nordsyrien eingeführt wurden, vollständig aufgehoben. Dies teilte İsmail Demir, der Vorsitzende der türkischen Verteidigungsindustrie (SSB), am Freitag mit.
Die Türkei hat kürzlich ihre Zustimmung zu einem NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens an die Bedingung geknüpft, dass der Westen Waffen an Ankara liefert. Die türkische Invasion in Nordsyrien hatte seinerzeit auch die Beziehungen anderer NATO-Staaten zur Türkei verschlechtert. So hatten nach der Operation "Peace Spring" weitere NATO-Länder wie Schweden, Finnland, Norwegen und die Tschechische Republik ein Waffenembargo verhängt, dessen Aufhebung Ankara im Zuge des möglichen NATO-Beitritts von Finnland und Schweden fordert.
Die britische Regierung gab im Dezember bekannt, dass sie die Aussetzung von Waffenexporten in die Türkei aufgehoben habe, allerdings unter der Bedingung, dass alle bestehenden und neuen Export- und Handelslizenzanträge für die Türkei anhand der "Strategic Export Licensing Criteria" von Fall zu Fall geprüft werden müssten.
Ab heute seien alle Beschränkungen aufgehoben, und kein Antrag auf Lizenzierung von Verteidigungsartikeln warte auf eine Bestätigung von der britischen Regierung, sagte ein hochrangiger türkischer Beamter am Freitag gegenüber Middle East Eye.
Die Türkei und Großbritannien haben aufgrund ihrer NATO-Partnerschaft enge Verteidigungsbeziehungen. Der britische Triebwerkshersteller Rolls-Royce und sein lokaler Partner Kale werden voraussichtlich ein Triebwerk für Ankaras ersten einheimischen Kampfjet, den TF-X, liefern.
Das Projekt ist für das türkische Militär extrem wichtig geworden, da die Türkei nach dem Kauf russischer S-400-Abwehrsysteme von den USA aus dem F-35-Kampfflugzeugprogramm der fünften Generation ausgeschlossen wurde. Nun braucht Ankara das TF-X-Projekt, um seine alternde Luftflotte zu ersetzen.
Mehr zum Thema - Risse im Bündnis: Türkei beschuldigt einige NATO-Staaten, anhaltenden Krieg in Ukraine anzustreben
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.