Präsidentschaftswahl in Südossetien: Herausforderer gewinnt gegen Amtsinhaber
In der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen in der kaukasischen Republik Südossetien ist der Kandidat der Oppositionspartei als Sieger hervorgegangen. Alan Gaglojew konnte 59 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich sich vereinen, Amtsinhaber Anatolij Bibilow kam nur auf 37 Prozent.
Bibilow hat seine Niederlage noch in der Nacht zum Montag anerkannt.
Schon den ersten Wahlgang am 10. April konnte der Kandidat der Oppositionspartei mit 36,9 Prozent für sich entscheiden, Bibilow erreichte damals 33,5 Prozent.
Südossetien war zu Zeiten der Sowjetunion ein Autonomes Gebiet im Bestand der Georgischen Sozialistischen Sowjetrepublik. Als Ende der 1980er Jahre der Nationalist Swiad Gamsachurdia in Tiflis die Macht ergriff, hob er die Autonomierechte auf und drohte mit der Vertreibung der Osseten aus Georgien. Darauf folgte ein bewaffneter Konflikt, der nach Rückkehr des früheren sowjetischen Außenministers Eduard Schewardnadse an die Macht in Georgien unter Vermittlung Russlands beigelegt werden konnte. Russland übernahm dabei die Funktion einer Garantiemacht für die Rechte der ossetischen Bevölkerung.
2008 versuchte der damalige Präsident Saakaschwili, Südossetien mit militärischer Gewalt wieder unter die Kontrolle der georgischen Zentralregierung zu bringen. Russland intervenierte in Ausübung seiner Garantiepflicht und erkannte daraufhin die Unabhängigkeit der Republik Südossetien an. Derzeit strebt Südossetien den Beitritt zur Russischen Föderation und damit die Vereinigung mit Nordossetien an. Für die nahe Zukunft ist ein Referendum darüber vorgesehen. Beide Kandidaten unterstützen diese Bestrebungen.
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