Russische Politiker kritisieren Wettbewerbsverbot für Schwimmer Jewgeni Rylow
Am Freitag hat der Internationale Schwimmverband (FINA) dem russischen Schwimmer und zweifachen Olympiasieger Jewgeni Rylow für neun Monate verboten, an den von FINA veranstalteten Wettbewerben teilzunehmen. Begründet wurde die Entscheidung mit seiner Unterstützung der russischen Militäroperation in der Ukraine – oder anders ausgedrückt, mit seiner "Anwesenheit und (seinem) Verhalten auf der Veranstaltung im Luschniki-Stadion in Moskau am 18. März 2022." Am 22. März hatte der Schwimmbekleidungshersteller Speedo Rylow aus demselben Grund bereits die Sponsorschaft gekündigt.
Am 18. März hatte im Moskauer Luschniki-Stadion eine Großkundgebung mit einem Konzert anlässlich des 8. Jahrestags der Vereinigung der Krim mit Russland stattgefunden. Der 25-jährige Rylow trug bei diesem Anlass eine Jacke, die mit einem Z-Symbol in den Farben der russischen Flagge verziert war. Ursprünglich eine Markierung von russischen Militärfahrzeugen in der Ukraine, wird dieses "Z" mittlerweile als Zeichen der Unterstützung der russischen Militäroperation verwendet bzw. interpretiert.
Diese Entscheidung des Schwimmverbands sorgte in Russland für scharfe Kritik. Rylow habe seinen Standpunkt als Bürger Russlands vertreten, das Wettbewerbsverbot gegen ihn verletze "alle internationalen Regeln", sagte Dmitri Swischtschew, Duma-Abgeordneter und Vorsitzender des Komitees für Körperkultur und Sport. Er erklärte:
"FINA hat sich in die Liste der politisierten Sportverbände eingereiht, die russische Sportler ohne jeglichen Grund diskriminieren. Und ein solches Verhalten gegenüber Rylow für seine Meinung und für seinen russischen Pass ist Russophobie, die an Nazismus grenzt."
Zuvor hatte der Internationale Schwimmverband, der unter anderem für die Austragung der Schwimmweltmeisterschaften zuständig ist, russischen und weißrussischen Sportlern bereits die Teilnahme an der WM im Juni 2022 in Budapest untersagt.
Auch die Abgeordnete und zehnfache Eiskunstlauf-Weltmeisterin Irina Rodnina äußerte sich negativ über die jüngste Entscheidung der FINA. Die internationalen Sportverbände versuchten, einander an "lautstarken Ankündigungen" zu überbieten und handelten komplett ohne Regeln, so Rodnina.
Dmitri Peskow, der Pressesprecher des russischen Präsidenten, reihte Rylows Auftrittsverbot in eine "verderbliche Linie zur Politisierung des Sports". Er hob hervor:
"Wir glauben, dass dies der Idee des Sports komplett entgegensteht."
Peskow wünschte den russischen Sportlern, weiterhin die Form zu behalten, "um die Besten zu bleiben." Rylows Rechtsvertreter haben bereits bestätigt, dass sie eine rechtliche Anfechtung der FINA-Entscheidung in Erwägung ziehen.
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