Macron will Evakuierung von Zivilisten aus Mariupol mit Putin erörtern

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat vor, die Evakuierung von Zivilisten aus der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zu besprechen. Die Stadt ist vom Krieg stark betroffen.

Der französische Präsident Emmanuel Macron will in den kommenden Tagen mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über die mögliche humanitäre Aktion Frankreichs, Griechenlands und der Türkei zur Evakuierung der Einwohner von Mariupol sprechen. Dies verkündete der französische Regierungschef auf seiner Wahlkampfreise in Dijon. Wörtlich hieß es:

"Ich werde in den nächsten Tagen mit Präsident Putin sprechen. Wir sind dabei, die Gespräche mit der ukrainischen Seite und dem Bürgermeister von Mariupol über unsere Operationen abzuschließen. Ohne ihre Zustimmung ist es unmöglich."

Macron zufolge ist das Gespräch mit dem russischen Präsidenten notwendig, um die Bedingungen für die Evakuierung der Zivilisten zu vereinbaren, die vom russischen Militär angenommen würden. Macron kündigte an, eine humanitäre Operation in Mariupol unter Beteiligung Frankreichs, Griechenlands und der Türkei durchzuführen und am 25. März "alle, die dazu bereit sind" zu evakuieren.

Die Kämpfe in der Stadt Mariupol begannen am zweiten Tag der russischen Sonderoperation in der Ukraine. Am 11. März soll die Stadt nach Angaben des Verteidigungsministeriums durch das russische Militär blockiert worden sein. Das Ressort machte die ukrainischen Streitkräfte für den Beschuss sozialer Einrichtungen – ein Krankenhaus, eine Entbindungsklinik und ein Theater – verantwortlich.

Zudem erklärte das Verteidigungsministerium, Mariupol stehe vor einer humanitären Katastrophe. Die Bewohner der Stadt leiden unter einem Mangel an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten, so das Rote Kreuz. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums sollen bis zum 23. März mehr als 81.000 Menschen aus der Stadt evakuiert worden sein.

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