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Israelische Experten und Professoren verurteilen Trudeaus "Nazikampagne" gegen Demonstranten

Kanadas Premier Justin Trudeau bezeichnete Teile der Trucker-Protestkampagne und konservative Abgeordnete als Nazisympathisanten. In einem offenen Brief zeigen sich israelische Forscher und Ärzte entsetzt und unterstellen Trudeau die Absicht einer Verleumdungskampagne.
Israelische Experten und Professoren verurteilen Trudeaus "Nazikampagne" gegen DemonstrantenQuelle: www.globallookpress.com © Adrian Wyld

Eine Gruppe hochrangiger israelischer Forscher und Mediziner hat am Freitag den kanadischen Premierminister Justin Trudeau im Rahmen eines offenen Briefes verurteilt, da er Teile der Demonstranten in Ottawa wiederholt mit Nazis verglichen bzw. als Hakenkreuzfahnen schwenkende Teilnehmer bezeichnet hatte.

Annähernd zwei Dutzend Professoren und Experten schrieben Trudeau, dass sie seine Äußerungen über die Demonstranten und Mitglieder der oppositionellen Konservativen Partei Kanadas verurteilen. Die Gruppe kritisierte Trudeau auch für seine Weigerung, die "drakonischen" COVID-19-Beschränkungen angesichts der Proteste zu lockern.

Gegenüber Melissa Lantsman, kanadische Politikerin und Mitglied der Konservativen Partei Kanadas, formulierte Trudeau zum Beispiel die Unterstellung, dass sie und ihre Partei für "Leute steht, die Hakenkreuze schwenken". Die Abgeordnete forderte daraufhin von Trudeau:

"Ich bin eine starke jüdische Frau, Mitglied dieses Hauses und Nachfahrin von Holocaustüberlebenden. (...) Ich denke, er schuldet mir eine Entschuldigung. Ich möchte eine Entschuldigung, und ich denke, er schuldet allen Mitgliedern dieses Hauses eine Entschuldigung."

Moralische Unterstützung erhält Lantsman nun aus Israel. In dem offenen Brief wird dargelegt, auch die Kanadier – ebenso wie die Menschen in anderen Ländern der Welt – seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie "drakonischen Einschränkungen" ihrer Grundfreiheiten ausgesetzt wären. Die Autoren nennen als Beispiele "Abriegelungen, erzwungene Quarantänen, Maskenpflicht, Schulschließungen und neuerdings auch Impfvorschriften."

Führende Politiker in aller Welt hätten jedoch mittlerweile erkannt, dass diese Maßnahmen "enormen Schaden anrichten und wenig oder gar keinen Nutzen bringen", so die Autoren. Andere Verantwortliche hielten dagegen an ihrer bisherigen Position fest, "leugnen die Beweise und verschlimmern den Schaden für die Lebensgrundlagen und die Grundfreiheiten ihres Landes", heißt es weiter in dem Schreiben. Die direkte Ansprache an Trudeau lautet:

"In den letzten Wochen haben wir die Nachrichten über den Freedom Convoy 2022 verfolgt, der in Kanada als Reaktion auf diese Maßnahmen stattgefunden hatte. Mit wachsender Sorge haben wir beobachtet, wie Sie statt eines konstruktiven Dialogs mit den Demonstranten eine Hetzkampagne gestartet hatten, in der Sie die Demonstranten als 'Nazisympathisanten', 'Rassisten' und 'Antisemiten' dargestellt hatten. Der letzte Vorfall war Ihre Behauptung am 16. Februar, dass ein jüdisches Mitglied der Konservativen Partei 'bei Leuten stand, die Hakenkreuze trugen'."

Am Ende des Schreibens betonen die Verfasser, dass alle Unterzeichnenden sich als unpolitische Gruppe "jüdischer israelischer Mediziner, Ärzte, Forscher und Rechtsgelehrter, von denen einige den Holocaust in zweiter oder dritter Generation überlebt haben" bezeichnen. Ihre Sorge und Bitte an Premierminister Trudeau:

"Wir sind zutiefst besorgt über Ihren Versuch, die Demonstranten des Freedom Convoy 2022 als Anhänger der Nazi-Ideologie zu stigmatisieren. Der wichtige Kampf gegen Antisemitismus sollte nicht als Waffe eingesetzt und gegen einen legitimen zivilen Protest gerichtet werden, der darauf abzielt, die Grundfreiheiten in einem Land wiederherzustellen, das bis vor Kurzem noch eines der freiesten Länder der Welt war."

Die Liste der Unterzeichner:

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