Liveticker zum Ukraine-Krieg: Russland greift drei ukrainische Militärausbildungszentren an

26.06.2022 13:02 Uhr
13:02 Uhr
Russisches Verteidigungsministerium: Drei ukrainische Militärausbildungszentren angegriffen
(Archivbild)VERTEIDIGUNGSMINISTERIUM DER RUSSISCHEN FÖDERATION / Sputnik Auf seinem Pressebriefing am Sonntagnachmittag hat der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow mitgeteilt, dass die Volksrepublik Lugansk am 25. Juni Sewerodonezk, Borowskoje, Woronowo und Sirotino unter eigene Kontrolle genommen habe. Angesichts der Erfolge der russischen Armee sowie der Volksmilizen von Donezk und Lugansk sinke der Kampfgeist der ukrainischen Streitkräfte erheblich. Beispielsweise komme es in der 30. mechanisierten Brigade in der Nähe von Artjomowsk zu Fällen der Fahnenflucht und zum massenhaften Konsum von Alkohol und Drogen.
Konaschenkow berichtete ferner über weitere russische Raketenangriffe auf ukrainische Militärobjekte in den Gebieten Tschernigow, Schitomir und Lwow. Dabei seien drei Militärausbildungszentren getroffen worden. Mit den Angriffen habe das russische Militär die geplante Verlegung von vier ukrainischen Brigaden ins Kampfgebiet verhindert.
Bei den jüngsten Luft-, Raketen- und Artillerieangriffen seien wiederum mehr als 720 ukrainische Kämpfer getötet worden. Zwölf Panzer und andere Panzerfahrzeuge seien außer Gefecht gesetzt worden. In einem Luftkampf in der Nähe der Ortschaft Selenodolsk im ukrainischen Gebiet Dnjepropetrowsk sei ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MiG-29 abgeschossen worden. Die russische Flugabwehr habe acht ukrainische Drohnen zerstört und 19 reaktive Geschosse abgefangen, fügte Konaschenkow hinzu.
Der Militärsprecher berichtete außerdem über einen weiteren gescheiterten Versuch des Gegners, die Schlangeninsel im Schwarzen Meer anzugreifen. Die russische Armee habe den Angriff, bei dem auch Mehrfachraketenwerfer eingesetzt worden seien, abgewehrt. Dabei sei ein ukrainisches Flugzeug vom Typ Su-25 abgeschossen worden. Auf der russischen Seite gebe es weder Verluste noch Schäden.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau habe die Ukraine seit dem Beginn der Sonderoperation am 24. Februar bisher insgesamt 215 Flugzeuge, 132 Hubschrauber, 1.363 Drohnen, 350 Flugabwehrraketenkomplexe, 3.809 Panzer und Panzerfahrzeuge, 682 Mehrfachraketenwerfer sowie 3.012 Geschütze und Mörser verloren.
12:33 Uhr
Gesetzesvorlage in Russland: Junge Männer sollen Militärdienstvertrag nach Schulabschluss unterzeichnen können
(Symbolbild)KONSTANTIN MICHALTSCHEWSKI / Sputnik Der Verteidigungsausschuss der russischen Staatsduma hat eine Gesetzesänderung gebilligt, die jungen Männern in Russland erlauben soll, den Militärdienstvertrag gleich nach dem Schulabschluss bei einer Einberufung zu unterzeichnen. Bislang war dies erst nach drei Monaten Wehrdienst möglich. Darüber hinaus sieht die Novelle vor, dass Soldaten, Matrosen, Sergeanten und Feldwebel nach vier Monaten Wehrdienst in Kampfzonen abkommandiert werden können, wenn sie ihre Militärausbildung abgeschlossen haben.
Die Gesetzesänderung geht auf die Initiative des Ausschussvorsitzenden Andrei Kartapolow aus der Partei Einiges Russland zurück. Sie soll voraussichtlich am 28. Juni vom Unterhaus des russischen Parlaments in zweiter und möglicherweise in dritter Lesung erörtert werden.
12:09 Uhr
Biden und Scholz beschwören Geschlossenheit vor G7-Gipfel
LEONHARD FOEGER / POOL / AFP Bundeskanzler Olaf Scholz und US-Präsident Joe Biden haben vor dem G7-Treffen in Bayern die Geschlossenheit des Westens angesichts des Ukraine-Kriegs beschworen. Am Rande ihres bilateralen Treffens am Sonntag auf Schloss Elmau unterstrich der SPD-Politiker, man müsse weiterhin zusammenstehen. Russlands Präsident Wladimir Putin habe diese Geschlossenheit nicht erwartet.
Biden dankte Scholz für die wichtige Rolle, die dieser dabei gespielt habe. Der US-Präsident betonte: "Wir müssen zusammenbleiben." Putin habe damit gerechnet, dass die G7 und die NATO gespalten würden. Das sei nicht geschehen und werde auch nicht geschehen.
Der G7-Gipfel dauert bis Dienstag. Es ist der erste Besuch Bidens in Deutschland seit seiner Amtsübernahme im Januar 2021. Zur G7 gehören neben Deutschland und den USA auch Kanada, Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan. Nach dem G7-Treffen will Biden zum NATO-Gipfel nach Madrid weiterreisen, bevor er am Donnerstag nach Washington, D.C. zurückkehrt.
11:38 Uhr
Medienbericht: Ukraine bestellt erneut Waffen bei deutschen Firmen
Auf dem Bild: Ein mann hält eine Panzerfaust 3 des Rüstungskonzerns Dynamit Nobel Defence.Nicolas Armer / dpa / www.globallookpress.com Nach einem Bericht für Die Welt soll die Ukraine auf eigene Initiative erneut Waffen in Deutschland gekauft haben. Das Blatt beruft sich auf ukrainische Regierungskreise. Demnach habe Kiew mit eigenem Geld 2.900 Panzerabwehrwaffen MATADOR (Man-portable Anti-Tank, Anti-DOoR) vom Typ RGW 90 der Dynamit Nobel Defence GmbH (DND) direkt bei der Industrie gekauft haben. Die Bestellung sei in zwei Tranchen erfolgt. Ein entsprechendes Angebot liegt der Zeitung vor.
Solche Bestellungen setzen üblicherweise einen Antrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle und die Zustimmung des Bundessicherheitsrates voraus. Das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck hat die Informationen auf Anfrage der Welt nicht kommentiert.
Schon im März hatte Kiew auf eigene Kosten 5.100 dieser Panzerabwehrwaffen beim deutschen Rüstungskonzern DND bestellt. Damit summiert sich die Zahl der gelieferten MATADOR-Waffen auf 8.000 Stück. Das im nordrhein-westfälischen Burbach hergestellte System ist eine Art Panzerfaust, die rückstoßfrei von der Schulter aus abgefeuert werden kann.
11:02 Uhr
Kaum drei Prozent aller in Russland tätigen japanischen Unternehmen haben das Land nach Ausbruch des Ukraine-Krieges verlassen
(Symbolbild)KAZUHIRO NOGI / AFP Nur weniger als drei Prozent der in Russland tätigen japanischen Unternehmen haben nach dem Ausbruch des Ukraine-Krieges beschlossen, ihr Russland-Geschäft aufzulösen. Das geht aus einer Analyse des Marktforschungsunternehmens Teikoku Databank Ltd. hervor, die auf einer Umfrage der Yale School of Management basiert. Demnach sollen sich bis zum 19. Juni nur vier der insgesamt 168 in Russland tätigen japanischen Firmen (2,4 Prozent) aus dem euroasiatischen Land zurückgezogen haben. 74 Firmen (40 Prozent) sollen ihre Tätigkeiten im Land vorübergehend ausgesetzt haben. Aus der Analyse geht hervor, dass viele davon hoffen, ihr Russland-Geschäft in Zukunft wiederaufzunehmen.
Die japanische Nachrichtenagentur Kyōdō Tsūshinsha (Kyodo News) schreibt unter Berufung auf die Umfrage der Yale School of Management, dass dieser Kennwert viel niedriger ist als der von Großbritannien, Kanada und den USA. So sollen 48 Prozent der britischen, rund 33 Prozent der kanadischen und rund 29 Prozent der US-amerikanischen Firmen ihren Rückzug vom russischen Markt angekündigt haben. Allerdings beläuft sich demnach dieser Kennwert auch im EU-Land Italien nur auf fünf Prozent.
10:35 Uhr
US-Präsident Biden kündigt Importverbot für Gold aus Russland an
Nach Angaben des US-Präsidenten Joe biden wollen die G7-Staaten bei ihrem Gipfeltreffen in Bayern ein Importverbot für Gold aus Russland verkünden. Damit würden Russland Dutzende Milliarden Dollar Einnahmen aus diesem wichtigen Exportgut wegbrechen, teilte Biden am Sonntag auf Twitter mit.
The United States has imposed unprecedented costs on Putin to deny him the revenue he needs to fund his war against Ukraine.Together, the G7 will announce that we will ban the import of Russian gold, a major export that rakes in tens of billions of dollars for Russia.
— President Biden (@POTUS) June 26, 2022"Die Vereinigten Staaten haben Putin beispiellose Kosten auferlegt, um ihm die Einnahmen zu entziehen, die er zur Finanzierung seines Krieges gegen die Ukraine benötigt."
Ein hochrangiger US-Regierungsmitarbeiter sagte am Sonntag in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, die G7-Staaten würden den Importstopp offiziell am Dienstag, dem letzten Tag des Gipfels auf Schloss Elmau verkünden. Damit werde Russland weiter von der Weltwirtschaft isoliert. Gold sei für Russland nach Energieträgern das zweitwichtigste Exportgut.
Mehr zum Thema - Weitere Eskalation im Wirtschaftskrieg: G7-Staaten wollen Importverbot für russisches Gold verkünden
10:04 Uhr
Volksrepublik Donezk meldet 29 Angriffe aus Ukraine binnen 24 Stunden
Auf dem Bild: Folgen eines Angriffs der ukrainischen Streitkräfte auf Donezk, 22. Juni 2022.SERGEI AWERIN / Sputnik Die Behörden in Donezk haben binnen der letzten 24 Stunden 29 Angriffe der ukrainischen Streitkräfte registriert. Demnach wurden auf das Territorium der Volksrepublik mindestens 185 Geschosse abgefeuert. Das ukrainische Militär setzte Raketen vom Typ Grad, sowie 152-, 122- und 120-Millimeter-Geschosse ein. Dabei wurde ein Zivilist verletzt. Durch die ukrainischen Angriffe wurden in Donezk, Makejewka, Sneschnoje und Jassinowataja insgesamt 21 Häuser und ein Objekt der zivilen Infrastruktur beschädigt.
Seit dem Beginn der Eskalation im Donbass Mitte Februar kamen demnach 199 Zivilisten, darunter zwölf Kinder, ums Leben. 930 Personen, darunter 69 Minderjährige, erlitten Verletzungen.
09:31 Uhr
Verteidigungsminister Schoigu inspiziert russische Truppengruppierung
Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hat die Gruppierung der russischen Truppen inspiziert, die an der Sonderoperation in der Ukraine beteiligt sind. Die russische Militärbehörde veröffentlichte am Sonntagvormittag ein Video des Besuchs. Demnach hörte sich der Armeegeneral Berichte über den aktuellen Verlauf der Sonderoperation und die Handlungen der russischen Streitkräfte an.
Sein Augenmerk legte Schoigu auf die allseitige Versorgung der Kampfhandlungen und auf die Lebensbedingungen der russischen Armeeangehörigen. Im Rahmen seines Besuchs zeichnete er mehrere Teilnehmer der Sonderoperation mit dem Tapferkeitsorden und dem Goldenen Stern des Helden der Russischen Föderation aus.
On month five of the war, Russia’s defense minister Sergei Shoigu visits Ukraine for the first time. pic.twitter.com/h3dNr0LuuX
— Yaroslav Trofimov (@yarotrof) June 26, 202209:02 Uhr
Indonesiens Präsident will Russland und Ukraine zum Dialog auffordern
(Archivbild)JOSE LUIS MAGANA / AFP Vor seiner Abreise zum G7-Gipfel im bayerischen Schloss Elmau hat der indonesische Staatspräsident Joko Widodo angekündigt, er werde bei seinen bevorstehenden Besuchen in Moskau und Kiew für einen Dialog zwischen den Konfliktparteien plädieren. Er werde seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin auffordern, einen unverzüglichen Waffenstillstand anzuordnen:
"Der Krieg muss aufhören, und die globalen Nahrungsmittelketten müssen reaktiviert werden."
Widodo erklärte auch, er werde die G7-Staaten ermutigen, zum Frieden in der Ukraine beizutragen und nach einer schnellen Lösung der globalen Energie- und Nahrungsmittelkrise zu suchen.
Nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS ist das Treffen zwischen Widodo und Putin für den 30. Juni geplant.
Zuvor hatte die indonesische Regierung den Ukraine-Krieg verurteilt und sich mit der Ukraine solidarisch gezeigt. Allerdings lehnte das Land Waffenlieferungen an die Ukraine ab.
08:33 Uhr
Selenskij will alle von Russland eingenommenen Städte zurückerobern
(Archivbild)The Presidential Office of Ukraine / www.globallookpress.com Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij will die von Russland eingenommenen Städte zurückerobern, nachdem Moskau am Samstagabend die Einnahme von Sewerodonezk bekannt gegeben hat. Auch Melitopol und Mariupol seien nicht in Vergessenheit geraten, so der Politiker in seiner abendlichen Videoansprache am Samstag:
"Alle anderen Städte der Ukraine, die vorübergehend besetzt sind, werden ukrainisch sein."
Selenskij zufolge sei sein Land am Samstag innerhalb eines halben Tages von 45 russischen Raketen getroffen worden.
"Sie sind eine weitere Bestätigung unserer Position, dass Sanktionen gegen Russland nicht ausreichen."
Sein Land benötige mehr militärische Hilfe. Die Ukraine befinde sich in einer moralisch und emotional schwierigen Phase des Krieges.
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