
Liveticker zum Ukraine-Krieg - Ukraine setzt US-Raketensystem gegen russische Stellungen ein

25.06.2022 18:30 Uhr
18:30 Uhr
Video: Spontanes Mahnmal für die kleine Alina in Makejewka
Das Video des Reporters zeigt ein improvisiertes Denkmal aus Blumen, Spielzeug und Fotos, das Freunde, Verwandte und Mitschüler spontan für die sechsjährige Alina Grebennikowa errichteten, die am 21. Juni beim ukrainischen Artilleriebeschuss eines zur hiesigen Schule gehörenden Kinderspielplatzes ums Leben gekommen war.
Die ukrainische Rakete mit Streumunition war unmittelbar über dem Spielplatz explodiert, auf dem Alina und andere Kinder gerade gespielt hatten. Drei Kinder wurden schwer verletzt, Alinas Wunden waren tödlich, sie verstarb nach einigen Tagen auf der Intensivstation des örtlichen Krankenhauses.
Die Einwohner weigern sich, mit dem Korrespondenten zu sprechen. Es liegt unverkennbar Wut und Enttäuschung über Russland in der Luft, das bis heute den Zivilisten im Donbass keinen wirksamen Schutz bieten konnte. Unter der Hand fragen einige, warum die ukrainischen Artilleriestellungen, von denen ausgehend der Beschuss der Wohnviertel der Donezker Agglomeration erfolgt, nicht ausgelöscht werden.
Der zweite Teil des Videos zeigt das Schulgebäude, das derzeit geschlossen ist.
Mehr zum Thema - Volksrepublik Donezk: Mehrere Tote nach ukrainischem Beschuss eines Marktes
18:05 Uhr
Linken-Parteitag: Als russlandfreundlich geltende Kräfte unterliegen bei Vorsitzendenwahl
Das neue Vorsitzendenduo der Linken nach der WahlMartin Schutt / dpa / www.globallookpress.com Neue Doppelspitze für die Linke: Janine Wissler und Martin Schirdewan sind am Samstag beim Bundesparteitag in Erfurt zu Parteivorsitzenden gewählt worden. Beide setzten sich im ersten Wahlgang mit absoluter Mehrheit gegen mehrere Mitbewerber durch. Sie gelten als Realpolitiker, die gut miteinander auskommen.
Die 41-jährige Hessin Wissler erhielt rund 57,5 Prozent der Stimmen, der Berliner Schirdewan 61,3 Prozent. Schirdewan setzte sich damit gegen den Leipziger Bundestagsabgeordneten Sören Pellmann durch, der als letzte Hoffnung des linken Parteiflügels gegolten hatte und unter anderem von Sahra Wagenknecht unterstützt worden war.
Wissler hatte am Freitag mit einer kämpferischen Rede zu Parteitagsbeginn für sich geworben. Sie räumte Fehler ein und warb zugleich für einer Erneuerung der Partei.
Der 46-jährige Schirdewan ist der Co-Fraktionsvorsitzende der Linken im Europaparlament. Er sagte in seiner Bewerbungsrede, er habe Erfahrung damit, "eine bunte Ansammlung von Linken zu lenken und zu führen".
17:30 Uhr
Zeitung Iswestija zeigt Videoaufnahmen aus dem Luftschutzbunker im Asot-Werk
Die russische Tageszeitung Iswestija hat Aufnahmen veröffentlicht, die ihr Reporter am Samstag im Luftschutzbunker des Asot-Werkes in Sewerodonezk gefilmt hatte. Dies dürften die ersten Aufnahmen aus dem Bunker sein, in dem während der Kämpfe um die Stadt und das Chemiewerk etwa 170 Zivilisten tagelang hatten ausharren müssen.
First footage of Azot bomb shelter in Severodonetsk, where APU militants held civiliansAt the moment, people are being evacuated from the basements of the plant in small groups.Among the evacuees are children and the elderly. Many people sat in basements with their pets. pic.twitter.com/72FoxI6Sv9
— Chebureki Vibes (@PelmeniPusha) June 25, 2022Zurzeit werden die Menschen in kleinen Gruppen aus den Kellern des Werks evakuiert. Unter den Evakuierten sind auch Kinder und ältere Menschen. Viele Menschen saßen mit ihren Haustieren in den Kellern.
Das Werk befinden sich jetzt vollständig in Hand der alliierten Truppen der Lugansker Volksmiliz und der russischen Armee.
17:00 Uhr
Geringe Teilnahme an den Protesten gegen den G7-Gipfel in München
Start der Protestdemo auf der Münchener Theresienwiese (25.06.22)IMAGO / Thomas Vonier / www.globallookpress.com Die angekündigte Großdemonstration zum G7-Gipfel in München hat am Samstag weniger Teilnehmer angezogen als erwartet. Die Polizei sprach mehr als zwei Stunden nach Beginn der Veranstaltung von etwa 4.000 Teilnehmern, die Veranstalter gaben 6.000 Protestierende an. Ursprünglich war mit mindestens 20.000 Menschen gerechnet worden.
Eine Sprecherin der Veranstalter sagte, dass man die Ursache für die geringe Teilnahme allerdings noch nicht bewerten könne. Der Anmelder der Kundgebung, Uwe Hiksch von den Naturfreunden, meinte, dass das deutlich unter dem sei, was man erwartet habe.
"Wir haben den Eindruck, dass ganz viele Menschen durch den Krieg in der Ukraine verunsichert sind", sagte Hiksch. Gerade im rot-grünen Spektrum, das man normalerweise für so eine Demo mobilisiere, gebe es derzeit viele Menschen, die keine Gegenposition zum SPD-Kanzler beziehen wollten.
16:40 Uhr
Das 64. Bataillon der Territorialverteidigung aus Lwow verweigert seine Verlegung in den Donbass
Soldaten des in Lwow (Lemberg) stationierten Bataillons der Territorialverteidigung haben sich geweigert, zum Kampfeinsatz in den Donbass aufzubrechen, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, am Samstag mitteilte:
"Das Personal des 64. Bataillons der 103. Territorialen Verteidigungsbrigade, das in Lwow stationiert ist, weigerte sich, in das Gebiet der Kampfhandlungen im Donbass abzureisen, weil es mit unausgebildeten Reservisten besetzt war und über keine schweren Waffen verfügte", so der Generalleutnant.
16:20 Uhr
Volksrepublik Lugansk meldet Erfolg in Lissitschansk
Evgeny Biyatov / RIA Nowosti / Sputnik Die LVR-Volksmiliz und die russischen Streitkräfte haben ein Bergwerk und eine der Fabriken in Lissitschansk unter ihre Kontrolle gebracht, erklärte der Sprecher der Lugansker Sicherheitsbehörde Oberstleutnant Andrei Marotschko RIA Nowosti:
"Im Moment ist bereits ein Mine in der Stadt Lissitschansk beschlagnahmt worden, und unsere Einheiten sind auch in die so genannte Gelatinefabrik eingedrungen."
Die Kämpfe in den Wohnvierteln der Stadt dauerten dagegen an.
Am Vortag hatte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalleutnant Igor Konaschenkow, berichtet, dass Lissitschansk von Süden her blockiert und die eingekesselten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte in einem nahe gelegenen Kessel besiegt worden seien.
16:00 Uhr
Deepfake-Klitschko verunsichert europäische Bürgermeister: Auch Wiener Stadtoberhaupt fiel auf Betrüger rein
Mehrere europäische Bürgermeister sind auf Fake-Anrufe eines Betrügers hereingefallen, der sich als der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko ausgegeben hat. Nun hat es offenbar auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) getroffen – der das aber zunächst nicht bemerkte.
Der nächste, der einen Fake-Anruf erhalten hat: @BgmLudwig hat vergangene Woche mit dem falschen Vitali Klitschko telefoniert. Klitschko zu @bild „Es gab kein Gespräch mit dem Wiener Bürgermeister.“ Ludwig hat es das gesamte Gespräch nicht gemerkt 👇 pic.twitter.com/IlvvVy7k6s
— Paul Ronzheimer (@ronzheimer) June 25, 2022Am vergangenen Mittwoch hatte Ludwig demnach noch über sein Gespräch mit dem vermeintlichen Klitschko getwittert. Dem Kollegen habe er demnach erklären müssen, "dass Wien sich hier als Menschenrechtsstadt und auch aus der historischen Tradition heraus in der Pflicht sieht, den Flüchtlingen aus der Ukraine entsprechende Rahmenbedingungen für ihren Aufenthalt in der Stadt zu schaffen", hatte Wiens Bürgermeister auf Twitter geschrieben. Der Tweet war am frühen Samstagnachmittag jedoch gelöscht worden. Dem ORF erklärte Ludwig später:
"Über lange Strecken des Gesprächs sind Themen behandelt worden, die voraussehbar waren. Am Ende ist er dann sehr fordernd geworden, und das war doch in einem etwas unüblichen Ton. Aber es hätte mich jetzt nicht dazu gebracht, jetzt irgendwie das zu hinterfragen, weil an und für sich auch von meiner Seite her keine Themen behandelt worden sind, die man nachträglich verändern hätte müssen."
Der echte Klitschko warnte in der Zwischenzeit via Bild bereits vor den Anrufen. In einem Video sagt er an Politiker gerichtet, die Deutsch oder Englisch sprechen: "Ich brauche nie einen Übersetzer."
15:25 Uhr
Ukraine-Krieg: Linke fordert "nichtmilitärische Möglichkeiten" anstelle von Waffenlieferungen
Außerdem sind wir die Friedenspartei im Parlament. Natürlich verurteilen wir den verbrecherischen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Wir kämpfen für diplomatische Lösungen, für Sanktionen, die die russische Elite treffen und nicht die Bevölkerung. @HeidiReichinnek#linkebpt
— DIE LINKE (@dieLinke) June 25, 2022Die Linke hat sich auf ihrem Parteitag am Samstag dafür ausgesprochen, der Ukraine anstelle von Waffenlieferungen mehr "nichtmilitärische Möglichkeiten" anzubieten. Die Partei verurteile zwar die russische Spezialoperation in der Ukraine, heißt es in dem Leitantrag. Dennoch stelle sie sich weiterhin gegen Waffenlieferungen an Kiew.
"Unsere Solidarität gilt den Menschen in der Ukraine, die leiden, Widerstand leisten oder flüchten müssen", erklärt die Partei in ihrem Strategiepapier. Anstelle von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete müssten aber "nichtmilitärische Möglichkeiten" erweitert werden:
"Sanktionen müssen sich gegen die ökonomische Machtbasis des Systems Putin, die Konzentration von Reichtum in den Händen weniger, richten."
15:05 Uhr
Ukrainisches Militär meldet Einsatz von US-Raketensystem gegen russische Stellungen
Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben erstmals das von den USA gelieferte Raketensystem HIMARS eingesetzt, um Stellungen des russischen Militärs anzugreifen. "Diese Waffen sind in guten Händen, liebe Amerikaner", erklärte der ukrainische Generalstab auf Twitter.
First official footage of HIMARS 🔥🔥🔥 at battlefields in Ukraine!These weapons are in the good hands, dear Americans!To be continued.Video by the Commander-in-Chief of the #UAarmy General Valerii Zaluzhnyy. pic.twitter.com/iI1oghDrFJ
— Defence of Ukraine (@DefenceU) June 25, 2022Erst am Donnerstag hatte das osteuropäische Land bestätigt, Raketenwerfersysteme vom Typ HIMARS erhalten zu haben. "Der Sommer wird heiß für die russischen Besatzer und für einige von ihnen der letzte", drohte der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow auf Twitter. Weiter bedankte er sich bei US-Verteidigungsminister Lloyd Austin "für diese mächtigen Werkzeuge" und veröffentlichte dabei Fotos der Raketenwerfer.
HIMARS have arrived to Ukraine.Thank you to my 🇺🇲 colleague and friend @SecDef Lloyd J. Austin III for these powerful tools!Summer will be hot for russian occupiers. And the last one for some of them. pic.twitter.com/BTmwadthpp
— Oleksii Reznikov (@oleksiireznikov) June 23, 2022Nach US-Angaben wurden vier Systeme geliefert, vier weitere sollen hinzukommen. Die Vereinigten Staaten hatten der Ukraine das Waffensystem Anfang des Monats überraschend in Aussicht gestellt. Die Entscheidung der USA führte dazu, dass nun auch Großbritannien und Deutschland Mehrfachraketenwerfer an die Ukraine liefern wollen.
14:34 Uhr
Deutschland zahlt Beitrag für G7-Hilfe an Ukraine
Deutschland überweist nach eigenen Angaben seinen zugesagten Beitrag von einer Milliarde Euro an die Ukraine. Dabei handelt es sich um einen Anteil an den G7-Finanzhilfen für die Regierung in Kiew.
Wir handeln schnell. Nur einem Monat nachdem die @G7 der #Ukraine umfangreiche finanzielle Hilfen zugesichert hat, zahlt Deutschland seinen zugesagten Beitrag von 1 Mrd. Euro aus, so Minister @c_lindner in seinem Statement. #StandWithUkraine@SergiiMarchenk3@ua_minfinpic.twitter.com/SfcRO94KBj
— BMF (@BMF_Bund) June 25, 2022Die G7-Finanzminister haben bei ihrem Treffen auf dem Petersberg bei Bonn Mitte Mai der Ukraine Hilfen im Wert von über insgesamt 9,5 Milliarden US-Dollar zugesagt, um den Liquiditätsbedarf des Landes für die nächsten Monate zu sichern.
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