Liveticker Ukraine-Krieg – Experte: Westliche Diskussion über Atomwaffen-Übergabe an Kiew kein Bluff
27.11.2024 22:00 Uhr
22:00 Uhr
Damit beenden wir für heute den Live-Ticker zur Lage im Ukraine-Konflikt. Morgen früh ab 7 Uhr geht es mit der Berichterstattung weiter. Wir wünschen unseren Lesern trotz aller Spannungen in der Welt eine gute Nacht!
21:47 Uhr
Beamter des ukrainischen Rekrutierungsbüros eröffnet Feuer auf Zivilisten
Ein Beamter eines Rekrutierungsbüros in der ukrainischen Stadt Kriwoi Rog eröffnete das Feuer auf einen Zivilisten, der einen bei einer Mobilisierungsmaßnahme festgenommenen Mann schützen wollte. Das berichtet die ukrainische Zeitung Strana.ua:
"Mitarbeiter der Einberufungsstelle haben während der Zwangsmobilisierung in Kriwoi Rog geschossen."
Strana.ua veröffentlichte ein einschlägiges Video, das am Tor des Rekrutierungszentrums aufgenommen worden sein soll. Auf dem Video ist zu sehen, wie ein Militär einen liegenden Mann in Zivilkleidung im Hof der Einrichtung schlägt, während die Frau, die das Video aufnimmt, Passanten um Hilfe ruft. Ein nicht identifizierter Mann in Zivil klettert dann über einen Zaun und rennt auf den Mann zu. Ein zweiter Militärangehöriger eröffnet das Feuer mit einer Schusswaffe. Dem Video nach zu urteilen, wurde dabei jedoch niemand verletzt.
21:11 Uhr
"Offensichtlich haben wir ihnen Erlaubnis erteilt" – Weißes Haus zu ATACMS-Angriffen auf Russland
Das russische Verteidigungsministerium hat zwei Angriffe der ukrainischen Streitkräfte mit ATACMS-Raketen aus US-Produktion auf Ziele im russischen Gebiet Kursk gemeldet. Bilder, die bei einer Inspektion der Angriffsorte aufgenommen wurden, zeigen die Überreste der Flugkörper. Das Weiße Haus hat am Montag erstmals eingeräumt, der Ukraine ATACMS-Angriffe auf Russland erlaubt zu haben.
Bei einem Briefing am Montag bestätigte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, dass die Ukraine die Erlaubnis erhalten habe, ATACMS-Waffen einzusetzen, um das Gebiet Kursk anzugreifen. Der Sprecher des US-Außenministeriums Matthew Miller lehnte es jedoch ab, diese offizielle Erlaubnis zu kommentieren. Eine Bestätigung von Kirbys Aussage gab es von Millers Seite ebenfalls nicht.
Ein Video dazu gibt es hier auf unserer Webseite.
20:36 Uhr
Reuters: USA drängen Kiew, Wehrpflichtalter in der Ukraine auf 18 Jahre zu senken
Die USA üben Druck auf Kiew aus und bestehen darauf, dass die ukrainischen Behörden das Wehrpflichtalter auf 18 Jahre absenken. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Vertreter der Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden.
Dem US-Beamten zufolge benötige die ukrainische Armee weiteres Personal. Nach der von ihm skizzierten Version könnten "eine Mobilisierung und der Aufbau der Truppenstärke zu erheblichen Veränderungen" für die ukrainischen Streitkräfte führen. Wie Reuters berichtet, räumte der Regierungsvertreter zugleich ein, dass die russische Armee "beachtliche Fortschritte im Osten" des Landes mache und die ukrainischen Streitkräfte aus den Positionen im Gebiet Kursk zurückdränge.
Im Oktober erklärte die Abgeordnete der Werchowna Rada, Maria Ionowa, dass die westlichen Partner der Ukraine auf einer Herabsetzung des Mobilisierungsalters für die Streitkräfte bestünden.
19:53 Uhr
"Kiewer Regime steht für Bandera-Völkermord" – EU-Abgeordnetem wird Mikrofon abgedreht
Der polnische Europaabgeordnete Grzegorz Braun hat bei einer Anhörung im Europäischen Parlament die europäische Unterstützung für die Ukraine scharf kritisiert. Die Annahme, Europa unterstütze die Ukraine, weil sie "unsere Werte" vertrete, sei ein schwerer Irrtum. Wenn es um die gleichen Werte gehe, so Braun, dann sei Europa auf dem Holzweg, da die Ukraine sich offiziell zum Nazi-Kollaborateur Stepan Bandera aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs bekenne und ihn als Nationalhelden verehre.
Braun wandte sich empört an die Abgeordneten:
"Sehen Sie nicht die SS-Galizien-Embleme auf den Armen der ukrainischen Soldaten? Sehen Sie nicht ihre Banner? Hören Sie nicht, was sie sagen? Hören Sie sich selbst nicht, wenn Sie sagen: 'Slawa Ukraini'?"
Ein Video dazu gibt es hier auf unserer Webseite.
19:34 Uhr
Experte: Westliche Diskussion über Übergabe von Atomwaffen an Kiew ist kein Bluff
Die in den USA und anderen NATO-Ländern geäußerten Vorschläge zur Weitergabe von Atomwaffen an die Ukraine sind kein Bluff, sondern Ausdruck der wahren Pläne des Westens, die sich gegen Russland richten. Diese Meinung äußerte Endre Simo, der Leiter der Nichtregierungsorganisation Ungarischer Friedenskreis, auf die Frage eines TASS-Korrespondenten zu einem kürzlich erschienenen Bericht der New York Times. Diesem zufolge wollen einige Beamte in den USA und Westeuropa Kiew die Atomwaffen zurückgeben, auf die es nach dem Zusammenbruch der UdSSR verzichtet hatte. Simo wörtlich:
"Die NATO diskutiert nicht nur über den Einsatz von Massenvernichtungswaffen, wenn dies im Zusammenhang mit der Ukraine notwendig ist, sondern auch darüber, wie man den Prozess der Schwächung der westlichen Hegemonie in der Welt militärisch aufhalten kann. Ich glaube, dass dies nicht als Bluff angesehen werden sollte. Russland überlegt möglicherweise auch, wie es die Stationierung von Atomwaffen in der Ukraine verhindern kann."
Er erinnerte auch daran, dass "vor einigen Tagen Admiral Rob Bauer, Vorsitzender des NATO-Militärausschusses, Präventivschläge gegen russische Einrichtungen vorgeschlagen hatte".
Darüber hinaus wies Simo darauf hin, dass Pete Hegseth, der von Donald Trump für das Amt des Pentagon-Chefs vorgeschlagen wurde, in seinem jüngsten Buch The War on Warriors einige äußerst beunruhigende Ideen dargelegt habe. Der Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers ist unter anderem der Ansicht, dass die US-Streitkräfte die Genfer Konventionen und alle internationalen Gesetze, die die Kriegsführung regeln, ignorieren sollten. Stattdessen, so Hegseth, sollten sie zu "rücksichtslosen, kompromisslosen und extrem tödlichen" Streitkräften werden, die auf den Sieg "nach ihren eigenen Regeln" abzielen, erinnerte der ungarische Experte.
18:45 Uhr
Medwedew: Tests des Oreschnik-Raketensystems verändern Verlauf der Sonderoperation
Die Tests des neuen Oreschnik-Raketensystems, das von Russland zum ersten Mal auf dem Kriegsschauplatz erprobt wurde, verändern den Verlauf von Sonderoperation. Dies erklärte der stellvertretende Vorsitzende des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew:
"Das verändert natürlich auch den Verlauf der militärischen Sonderoperation."
Medwedew äußerte sich zuversichtlich, dass "alle das beobachtet haben."
18:07 Uhr
Zwei russische Kinder kehren unter Vermittlung Katars aus Ukraine nach Russland zurück
Die Ukraine hat unter Vermittlung von Katar zwei Kinder zur Familienzusammenführung an Russland übergeben. Die Zeremonie fand in der Botschaft des nahöstlichen Staates in Moskau statt. Maria Lwowa-Belowa, die Beauftragte des russischen Präsidenten für Kinderrechte, erklärte dazu:
"Jede Wiedervereinigung ist für uns eine große Freude und das Ergebnis einer sorgfältigen, langfristigen Teamarbeit. Wir führen sie auf Anweisung des russischen Präsidenten Wladimir Putin durch."
Die Jungen sind sieben und neun Jahre alt. Die Mutter eines der Kinder sagte, sie habe ihren Sohn seit fünf Jahren nicht mehr gesehen – zuerst konnte sie ihren Sohn, der bei seinem Vater und seinen Verwandten geblieben war, wegen der Pandemie und dann wegen der Feindseligkeiten nicht abholen. Der Vater des Kindes konnte ihn seinerseits nicht auf neutralem Gebiet übergeben, da es Männern verboten ist, die Ukraine zu verlassen.
Der Vater des zweiten Kindes wollte seinen Sohn im Jahr 2021 aus Odessa abholen, beschloss aber, dies um ein Jahr zu verschieben, aber danach begann der Krieg. Vor kurzem starben die Großmutter und die Mutter des Kindes. Während der Vater versuchte, seinen Sohn wiederzusehen, wurde das Kind von Verwandten in der Ukraine betreut.
17:36 Uhr
Kuleba nennt zwei Szenarien für die EU bei US-Rückzug aus der Ukraine-Hilfe
Sollten die USA ihre Unterstützung für die Ukraine einstellen, habe die Europäische Union zwei Optionen: entweder abzuwarten oder "mehr Verantwortung zu übernehmen". Das erklärt der ehemalige ukrainische Außenminister, Dmitri Kuleba, in einem Interview für die europäische Ausgabe von Politico.
"Wenn sie [die EU] einen Weg fände, die Lieferungen fortzusetzen oder sogar zu erhöhen, würde das der Ukraine mehr Zeit verschaffen. Die größte Unbekannte in der Gleichung ist, inwieweit Europa dazu bereit sein wird. Die Europäer haben zwei Möglichkeiten. Sie können entweder eine abwartende Strategie verfolgen und Trump folgen oder akzeptieren, dass sie einen größeren Teil der Verantwortung übernehmen müssen."
Er betont, dass die Reaktion Europas auf einen möglichen Stopp der Waffenlieferungen nach dem Amtsantritt von Donald Trump entscheidend sein werde. Kuleba äußerte Zweifel daran, dass die EU "handeln wird, um den Verlust oder die Reduzierung der Unterstützung aus Washington zu kompensieren."
17:09 Uhr
Lawrow: Russland wird ATACMS-Angriffe vergelten
Trotz aller Warnungen Moskaus hat die Ukraine Langstreckenwaffen gegen russisches Territorium eingesetzt. Diesen eskalierenden Schritt wird Moskau vergelten, stellt Russlands Außenminister Sergei Lawrow klar.
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Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.
Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.