Liveticker Ukraine-Krieg – Militärexperte: Russland kontrolliert schon 30 Prozent von Tschassow Jar
23.11.2024 11:12 Uhr
11:12 Uhr
Altbundeskanzlerin Merkel über Beginn von Friedensgesprächen: "Kiew kann nicht alleine entscheiden"
In einem exklusiven Interview für die italienische Zeitung Corriere della Sera hat sich Altbundeskanzlerin Angela Merkel zur Ukraine-Krise geäußert. Dort sagte die frühere CDU-Politikerin unter anderem, dass sie um die Pläne von Russlands Staatschef Wladimir Putin sehr wohl gewusst habe. Der Kremlchef habe seine Absichten öffentlich und in privaten Gesprächen geäußert. Merkel bezeichnete Putin dabei als keinen Freund Europas.
"Meine Antwort bestand nicht darin, dass es keine Beziehungen mehr zu Putin geben sollte. Vielmehr versuchte ich, die Invasion in die Ukraine durch Gespräche zu verhindern."
Diese Strategie habe eine Zeit lang funktioniert, sagte die Altbundeskanzlerin. Der Krieg habe aber die Situation grundlegend verändert.
Auf die Frage, ob sie Gespräche zwischen Moskau und Kiew in nächster Zukunft für möglich halte, antwortete Merkel, dass da zweierlei Maßnahmen erforderlich seien: Kontakte und Abschreckung. Dabei stimmte sie zwar zu, dass man nicht über den Kopf der Ukraine hinweg verhandeln dürfe. Allerdings fügte die frühere CDU-Politikerin hinzu:
"Gleichzeitig denke ich aber, dass die vielen Länder, die die Ukraine unterstützen, mit ihr zusammen entscheiden müssen, wann eine diplomatische Lösung mit Russland besprochen werden kann. Kiew kann nicht alleine entscheiden."
Intervista ad Angela Merkel: «Non chiesi io la testa di Berlusconi. Putin? Ho sempre saputo che è un nemico dell'Europa» https://t.co/MlgtrBeeHs
— Corriere della Sera (@Corriere) November 23, 202410:49 Uhr
Gouverneur meldet zwei Verletzte bei Angriffen auf 27 Ortschaften im Gebiet Belgorod
Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow veröffentlicht jeden Tag auf Telegram Statistiken über ukrainische Angriffe auf Ortschaften im russischen Grenzgebiet Belgorod. Aus dem heutigen Eintrag geht hervor, dass das ukrainische Militär in den vergangenen 24 Stunden 27 Orte in sieben Bezirken angegriffen hat. Der Gegner hat mindestens 71 Geschosse abgefeuert und 32 unbemannte Luftfahrzeuge eingesetzt, von denen 17 von der russischen Luftabwehr abgeschossen wurden.
In der Statistik beklagt der Politiker Opfer unter der Zivilbevölkerung. Im Bezirk Belgorod sind zwei Einwohner zu Schaden gekommen. Ein Mann aus der Siedlung Oktjabrski wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert. Ein Mann aus der Siedlung Jasnyje Sori hatte sich anfangs geweigert, hospitalisiert zu werden, hat sich aber später selbst ins Krankenhaus einweisen lassen.
Gladkow meldet zudem viele Sachschäden. Demnach sind in den vergangenen 24 Stunden insgesamt 16 Einfamilienhäuser, fünf Mehrfamilienhäuser, ein Geschäft, vier Autos, ein Minitruck, eine Gasleitung und eine Stromleitung zerstört oder beschädigt worden.
10:30 Uhr
"Putin eskaliert" – Reaktionen auf Russlands neue Mittelstreckenrakete Oreschnik
Russlands Präsident Wladimir Putin hat in einer Fernsehansprache erklärt, dass sein Land auf ukrainische Angriffe mit westlichen Langstreckenwaffen entschlossen reagieren werde. Die Ankündigung sorgt im Ausland für viel Aufsehen. Mehr über die weltweiten Reaktionen auf die Rede des russischen Präsidenten berichtet RT DE-Korrespondent Roman Ziskin.
10:04 Uhr
EU-Parlamentspräsidentin: Deutschland soll Taurus-Marschflugkörper liefern
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola hat sich für die rasche Lieferung von deutschen Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine ausgesprochen. Metsola sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dies sei auch die Position des EU-Parlaments. Es gebe breite Unterstützung für die Forderung, dass nach der Freigabe von US-Raketen für den Einsatz gegen Ziele in Russland die EU-Staaten dem Beispiel folgen müssten, auch Deutschland.
"Wir werden sehen, ob es nach der Bundestagswahl zu einer entsprechenden Kursänderung kommt. Oder vielleicht schon vorher. Es gibt ja auch in der Berliner Koalition unterschiedliche Positionen zur Taurus-Lieferung."
Die Politikerin der christdemokratischen EVP-Fraktion verwies darauf, dass die Ukraine nicht ewig weiter warten könne.
09:47 Uhr
Militärexperte Marotschko: Russische Truppen kontrollieren 30 Prozent der Stadt Tschassow Jar
Der russische Militärexperte Andrei Marotschko hat am Samstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur TASS über die jüngsten Erfolge der russischen Armee in der Nähe der Stadt Tschassow Jar in der Volksrepublik Donezk (DVR) berichtet. Nach seinen Informationen habe sich das russische Militär bei erbitterten Kämpfen auf dem Industriegelände in Tschassow Jar festgesetzt. Das ukrainische Militär habe seinerseits eine "sehr ernste Verteidigungslinie" entlang den Eisenbahngleisen und der Puschkin-Straße aufgebaut.
"Momentan tut das ukrainische Kommando alles Mögliche, um unsere Soldaten an ihrem Vormarsch im Westen der Ortschaft zu hindern."
Trotzdem kontrolliere die russische Armee inzwischen 30 Prozent von Tschassow Jar. 60 Prozent der Stadt würden weiterhin vom Gegner kontrolliert. Die restlichen zehn Prozent entfielen auf die sogenannte graue Zone, erklärte Marotschko.
09:16 Uhr
48 ukrainische Geschosse auf Siedlungen im Gebiet Cherson abgefeuert
Behörden im von Russland kontrollierten Teil des Gebiets Cherson melden andauernde Angriffe auf Siedlungen am linken Dnjepr-Ufer. Den Angaben zufolge hat die ukrainische Artillerie im Laufe des 22. November 31 Geschosse auf acht Ortschaften abgefeuert. Die Zahl der eingeschlagenen Geschosse listen die Behörden wie folgt auf:
- Golaja Pristan – 3,
- Aljoschki – 4,
- Gornostajewka – 2,
- Kairy – 2,
- Nowaja Kachowka – 6,
- Malaja Lepeticha – 1,
- Knjase-Grigorowka – 6,
- Welikaja Lepeticha – 7.
Wie die Behörden weiter mitteilen, hat der Beschuss auch in der Nacht zum Samstag angedauert. Auf zivile Infrastrukturen der von der russischen Armee kontrollierten Ortschaften Nowaja Kachowka, Obrywka, Sawodowka und Sergejewka sind insgesamt 17 Geschosse abgefeuert worden.
Berichte über Opfer und Schäden liegen bislang nicht vor.
08:55 Uhr
Schweiz setzt polnische Firma auf schwarze Liste wegen Weitergabe von Munition an Ukraine
Die Schweiz hat Exporte an ein polnisches Unternehmen für Militärausrüstung verboten, weil es in der Schweiz hergestellte Munition in die Ukraine weiterverkauft haben soll. Nach Angaben der eidgenössischen Regierung handelt es sich um die Firma UMO SP. Hintergrund der Entscheidung ist ein Medienbericht von Defense One vom November 2023, wonach ein ukrainisches Unternehmen 645.000 Schuss Gewehrmunition des schweizerischen Herstellers SwissP Defence entgegengenommen haben soll – nur vier Tage nach der Lieferung an das polnische Unternehmen.
Wie das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft in einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AP mitgeteilt hat, hätte UMO SP gemäß einer Vereinbarung mit dem eidgenössischen Unternehmen die Munition nicht außerhalb Polens weiterverkaufen dürfen. Die Untersuchung sei zu dem Ergebnis gekommen, dass die Munition entgegen der Vereinbarung in der Ukraine eingetroffen sei.
📌 Das Seco setzt zum ersten Mal eine ausländische Firma auf eine schwarze Liste!Schweizer Gewehrmunition soll über Polen in die Ukraine gelangt sein!@SECO_CH #Exportkontrollehttps://t.co/h7e3Nr1Kkx
— Rolf Jäggi 🇨🇭 (@rolfjaeggi) November 21, 2024Gemäß dem Gesetz des Landes ist der Export von militärischer Ausrüstung, die entweder in schweizerischem Besitz ist oder in der Schweiz hergestellt wurde, an Länder, die sich in einem Konflikt befinden, verboten.
08:30 Uhr
Kommandeur der russischen Raketentruppen über Oreschnik: "Kann Ziele in ganz Europa treffen"
Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei einer Sitzung am Freitag erklärt, dass der Test der ballistischen Mittelstreckenrakete Oreschnik erfolgreich verlaufen sei. Das hochpräzise Oreschnik-System sei von seiner Wirkung her mit strategischen Waffen vergleichbar. Der Kommandeur der russischen strategischen Raketentruppen, Sergei Karakajew, betonte, dass Oreschnik Ziele in ganz Europa treffen könne.
Den Videobeitrag gibt es hier auf unserer Webseite zu sehen.
08:03 Uhr
Ukrainische Drohne über Schwarzmeer-Halbinsel Krim zerstört
Russlands Verteidigungsministerium hat am Samstagmorgen auf Telegram einen Versuch der ukrainischen Streitkräfte gemeldet, in der vergangenen Nacht eine Terrorattacke im Land zu verüben. Demnach hat die russische Flugabwehr über der Schwarzmeer-Halbinsel Krim ein unbemanntes Luftfahrzeug abgeschossen. Weitere Details zur Attacke teilte das Ministerium in Moskau nicht mit.
07:31 Uhr
DVR meldet neun ukrainische Angriffe binnen 24 Stunden
Die Behörden in Donezk haben innerhalb der vergangenen 24 Stunden neun Angriffe durch ukrainische Truppen registriert. Demnach wurden auf das Territorium der Volksrepublik 25 Geschosse abgefeuert. Bei den Angriffen in der Zeitspanne von 0 Uhr am 22. November bis 0 Uhr am 23. November (Ortszeit) wurden keine Opfer unter der Zivilbevölkerung gemeldet. Durch den Beschuss wurden ein Wohnhaus und ein Auto beschädigt.
Am Vortag hatten die Behörden von Donezk sieben Angriffe aus der Ukraine gemeldet. Dabei wurden 13 Zivilisten verletzt. Zwei Wohnhäuser, ein ziviles Infrastrukturobjekt, acht Autos, ein Bus und mehrere Reinigungsfahrzeuge kamen zu Schaden.
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Am 24. Februar kündigte der russische Präsident Wladimir Putin an, gemeinsam mit den Streitkräften der Donbass-Republiken eine militärische Spezialoperation in der Ukraine zu starten, um die dortige Bevölkerung zu schützen. Die Ziele seien, die Ukraine zu entmilitarisieren und zu entnazifizieren. Die Ukraine spricht von einem Angriffskrieg. Noch am selben Tag rief der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im ganzen Land den Kriegszustand aus.
Der Westen verurteilte den Angriff, reagierte mit neuen Waffenlieferungen, versprach Hilfe beim Wiederaufbau und verhängte Sanktionen gegen Russland.
Auf beiden Seiten des Konfliktes sind zahlreiche Soldaten und Zivilisten getötet worden. Moskau und Kiew haben sich gegenseitig verschiedener Kriegsverbrechen beschuldigt. Tausende Ukrainer sind mittlerweile aus ihrer Heimat geflohen.