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Biden fordert von Taliban Freilassung eines US-Bürgers – und stellt dafür Anerkennung in Aussicht

Vor zwei Jahren wurde in Kabul der US-Bürger Mark Frerichs entführt. Washington vermutet dahinter die Taliban und fordert die Freilassung des Mannes. Falls die Taliban dieser Forderung Folge leisten, könnten die USA die Gruppierung offiziell anerkennen, so der US-Präsident.
Biden fordert von Taliban Freilassung eines US-Bürgers – und stellt dafür Anerkennung in Aussicht© JEFF SWENSEN / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / Getty Images via AFP

Die US-Regierung hat erklärt, dass für Washington eine rechtmäßige Anerkennung der afghanischen Regierung erst dann in Frage käme, wenn der US-Marineveteran Mark Frerichs zwei Jahre nach seinem Verschwinden in Kabul freigelassen werde.

Washington glaubt, dass Frerichs – der als Bauingenieur in der afghanischen Hauptstadt arbeitete – im Januar 2020 entführt wurde. Die US-Regierung vermutet, dass er von dem mit den Taliban verbundenen Haqqani-Netzwerk entführt wurde. Bisher bestreiten die Taliban, an der Entführung beteiligt gewesen zu sein.

Im Mai 2020 erklärte der politische Sprecher der Taliban gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass sie "keine Informationen über den vermissten Amerikaner haben". Ein weiterer Taliban-Vertreter wurde mit den Worten zitiert, die Gruppe habe Washington sowohl "formell als auch informell" mitgeteilt, dass sie nichts über Frerichs' Aufenthaltsort wisse.

Kurz vor dem zweiten Jahrestag von Frerichs' Verschwinden forderte US-Präsident Joe Biden am Montag die Freilassung des Veteranen. Er warnte, dass eine Anerkennung der Taliban-Regierung, die im August vergangenen Jahres die Macht im Land übernommen und die von den USA unterstützte afghanische Regierung verdrängt hatte, nicht in Betracht gezogen werde, solange diese Forderung nicht erfüllt sei. Biden erklärte:

"Die Bedrohung der Sicherheit von US-Bürgern oder anderen unschuldigen Zivilisten ist immer inakzeptabel. Eine Geiselnahme ist ein Akt besonderer Grausamkeit und Feigheit."

"Die Taliban müssen Mark sofort freilassen, bevor sie erwarten können, dass ihr Streben nach Legitimität in irgendeiner Weise berücksichtigt wird. Dies ist nicht verhandelbar."

Gleichzeitig teilte der Sprecher des US-Außenministeriums Ned Price mit, dass "die Legitimität, die die Taliban anstreben, nicht in Betracht gezogen werden kann, solange sie einen US-Bürger als Geisel halten". Price forderte die Taliban auf, sich von der Praxis der Geiselnahme zu distanzieren. Er hob hervor:

"Mark ist Bauingenieur, der bei Bauprojekten zum Wohle des afghanischen Volkes half, als er gefangen genommen wurde. Trotz seiner Integrität wird er weiterhin von den Taliban und ihren Verbündeten als Geisel festgehalten."

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