International

Der Musiker Neil Young fordert vom Streaming-Dienst Spotify, den Podcast von Joe Rogan zu löschen

Musiklegende Neil Young ließ seine Musik auf Spotify entfernen, da der Anbieter trotz seiner Forderung den Podcast von Joe Rogan im Programm beibehielt. Young wirft Rogan vor, Falschnachrichten zur Corona-Pandemie zu verbreiten. Die Forderung lautete: Young oder Rogan.
Der Musiker Neil Young fordert vom Streaming-Dienst Spotify, den Podcast von Joe Rogan zu löschenQuelle: Gettyimages.ru © Matthew Baker / Kontributor

Der 76-jährige Neil Young gilt als lebende Musiklegende. Über die Stationen, beginnend in den 1960ern, mit der Band Buffalo Springfield, dann mit der Formation Crosby, Stills,  Nash & Young und später Solo mit seiner Band Crazy Horse, ist der kanadische Musiker, Singer-Songwriter und Filmemacher bis heute aktiver Musiker und Aktivist. Seit 2020 ist er auch im Besitz der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft.

Musikgenuss bedeutet in digitalen Zeiten mehrheitlich die Nutzung von Streaming-Diensten, weniger der Kauf von Schallplatten, geschweige denn CDs. Der dänische börsennotierte Audio-Streaming-Dienst Spotify gilt als einer der Marktführer in diesem umkämpften Marktsegment. Die Möglichkeit einer Nutzung auf dem Mobilgerät ist in 237 Ländern über entsprechende Installation der App möglich. Diesen Absatzmarkt mussten auch die Plattenfirmen akzeptieren, sodass Spotify mittlerweile über 70 Millionen kopiergeschützte Musiktitel der Musiklabels wie Sony, Warner Music Group und Universal sowie zahlreicher kleiner Labels und mehr als 2,9 Millionen Podcasts den Abonnenten anbieten können. Neil Youngs musikalischen Werke finden sich im Katalog von Warner Music.

Ein sehr begehrter und vor allem beliebter Podcast ist der von Joe Rogan, die Joe Rogan Experience. Nach Rogans eigenen Angaben werden monatlich bis zu 190 Millionen Folgen seines Podcasts heruntergeladen, beim Spotify Konkurrenten Apple war er 2019 die Jahres-Nummer-Eins. Die Joe Rogan Experience als Podcast existiert seit 2009. Nun ließ Neil Young über ein Statement mit dem Titel: "Spotify – in the name of truth" ( Spotify – im Namen der Wahrheit) auf seiner Webseite seine Fans wissen:

"SPOTIFY hat sich in letzter Zeit durch seine öffentlichen Fehlinformationen und Lügen über COVID zu einer sehr schädlichen Kraft entwickelt. Ich erfuhr zum ersten Mal von diesem Problem, als ich las, dass sich mehr als 200 Ärzte zusammengeschlossen hatten, um gegen die gefährlichen, lebensbedrohlichen COVID-Falschmeldungen im SPOTIFY-Programm vorzugehen."

Dieser Hinweis führt zu dem Podcast von Joe Rogan, da Young anscheinend die Inhalte dieser erfolgreichen Sendungen zuvor nicht bekannt waren. Es ist davon auszugehen, dass Young daher einen dementsprechenden Artikel im Musikmagazin Rolling Stone vom 12. Januar 2022 gelesen haben muss. Thema und Titel: "Eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit": Ärzte fordern, dass Spotify den COVID-Lügen bei "Joe Rogan Experience" ein Ende setzt". Der Artikel informiert über einen Offenen Brief von 270 Ärzten und Wissenschaftlern, die harte Kritik an Rogans Podcast äußerten, speziell zu einem aktuellen Interview mit Dr. Robert Malone, einem Wissenschaftler, Physiker und Erfinder der mRNA-Technologie. Das Rogan-Malone-Interview wurde nach Veröffentlichung umgehend von Youtube gelöscht.

Young springt daher eher auf das berüchtigte Trittbrett und setzt nun dem Streaming-Anbieter Spotify, ähnlich der Forderung der Autoren des Offenen Briefes aus dem Rolling Stone Artikel, seine Gitarre auf die Brust und stellte eindeutige Forderungen. In seinem Statement heißt es: "Die meisten Hörer, die die unsachlichen, irreführenden und falschen COVID-Informationen auf Spotify hören, sind 24 Jahre alt, leicht zu beeindrucken und leicht auf die falsche Seite der Wahrheit zu ziehen…:

"Diese jungen Leute glauben, Spotify würde niemals grob unsachliche Informationen verbreiten. Da liegen sie leider falsch. Ich wusste, dass ich versuchen musste, darauf hinzuweisen."

Young unterstellt dem Unternehmen Spotify, dass der Streamingdienst "die Heimat von lebensbedrohlichen COVID-Fehlinformationen" geworden sei. Wörtlich: "Lügen werden für Geld verkauft." Spotify repräsentiere "60% des Streamings meiner Musik an Hörer auf der ganzen Welt, fast jede Platte, die ich jemals veröffentlicht habe, ist dort verfügbar - die Musik meines Lebens - ein riesiger Verlust, den meine Plattenfirma verkraften muss", so Young in seinem Statement, sollte sich Spotify seiner Drohung stellen und Joe Rogan in der Podcast-Rubrik belassen. Neil Youngs Bedingung oder Erpressung, je nach Blickwinkel: entweder seine Musik oder Rogans Podcast. Beides geht nicht.

In einem aktuellen Artikel des Rolling Stone-Magazins vom 24. Januar, mit dem Titel: "Neil Young verlangt, dass Spotify seine Musik wegen "falscher Informationen über Impfstoffe entfernt", heißt es zur Causa Young/Spotify: "Ich möchte, dass ihr Spotify heute sofort wissen lasst, dass ich meine gesamte Musik von ihrer Plattform haben möchte", fuhr er fort. "Sie können [Joe] Rogan oder Young haben. Nicht Beide." Young bezieht sich damit auf den ständigen Strom von Fehlinformationen über Impfstoffe, mit denen Joe Rogan in der Sendung The Joe Rogan Experience hausieren gegangen ist. Letzten Monat unterzeichneten 270 Ärzte, Mediziner und Wissenschaftspädagogen einen offenen Brief, in dem sie Spotify aufforderten, Rogans unbegründete Behauptungen nicht weiterzuverbreiten."

Am Ende des Statements auf Youngs Webseite fordert der Musiker: "Ich hoffe aufrichtig, dass andere Künstler und Plattenfirmen die Spotify-Plattform verlassen und aufhören, die tödlichen Fehlinformationen von Spotify über COVID zu unterstützen." Fans von Neil Young können ab sofort auf Spotify nur noch aus dem riesigen Repertoire die Lieder hören, die sich auf Compilations befinden. Alle offiziell bei seinem Label erschienenen Alben sind aus dem Angebot entfernt worden, so wie es Neil Young über seine Plattenfirma Warner Brothers Reprise einforderte.

Das Statement von Spotify zum gesamten Verlauf der Diskussion lautet: "Wir haben detaillierte Inhaltsrichtlinien und seit Beginn der Pandemie über 20.000 Podcast-Episoden mit Bezug zu COVID-19 entfernt. Wir bedauern Neils Entscheidung, seine Musik von Spotify zu entfernen, hoffen aber, ihn bald wieder begrüßen zu dürfen."

Mehr zum Thema - mRNA-Erfinder Malone: "Pfizer ist eine der kriminellsten pharmazeutischen Organisationen der Welt"

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.