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UNO: Lebensmittelpreise sind 2021 auf Zehnjahreshoch gestiegen

Wie die UN-Ernährungsorganisation (FAO) am Donnerstag mitteilte, hat der Lebensmittelpreisindex im Jahr 2021 einen Höchststand seit einem Jahrzehnt erreicht. Auch für das Jahr 2022 sehen FAO-Experten wenig Anlass für Optimismus. Mehrere Faktoren tragen dazu bei.
UNO: Lebensmittelpreise sind 2021 auf Zehnjahreshoch gestiegenQuelle: www.globallookpress.com © Dirceu Portugal/ Keystone Press Agency/ Global Look Press

Laut aktuellen Zahlen der Vereinten Nationen lag der Weltmarktpreis für Lebensmittel im Jahr 2021 durchschnittlich bei 125,7 Punkten und damit um 28 Prozent über dem Vorjahreswert. Der Lebensmittelpreisindex der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), der die weltweit am meisten gehandelten Lebensmittel abbildet, ist auf
den höchsten Stand seit einem Jahrzehnt gestiegen. Im Jahr 2011 lag dieser noch mit 131,9 Punkten etwas höher.

Die Hoffnung auf eine Rückkehr zu stabileren Marktbedingungen in diesem Jahr ist gering, so die FAO am Donnerstag:

"Während normalerweise erwartet wird, dass die hohen Preise einer erhöhten Produktion weichen werden, lassen die hohen Kosten für Betriebsmittel, die anhaltende globale Pandemie und die immer unsichereren klimatischen Bedingungen wenig Raum für Optimismus hinsichtlich einer Rückkehr zu stabileren Marktbedingungen, selbst im Jahr 2022", erklärte Abdolreza Abbassian, Leitender Ökonom der FAO.

Ein starker Anstieg der Düngemittelpreise infolge gestiegener Energiepreise hat die Kosten für die Betriebsmittel, auf die die Landwirtschaft zur Lebensmittelproduktion setzt, in die Höhe getrieben. Zwar fielen die Preise für alle Kategorien des Lebensmittelpreisindex mit Ausnahme von Milchprodukten im Dezember etwas, doch waren sie zuvor vier Monate in Folge angestiegen.

Die FAO warnte davor, dass die höheren Kosten die ärmere Bevölkerung in Ländern, die auf Importe angewiesen sind, gefährden. Bereits Ende November hatte der Hunger in Lateinamerika und der Karibik den höchsten Stand seit dem Jahr 2000 erreicht, wie Experten der UNO warnten.

Binnen eines Jahres – von 2019 auf 2020 – war die Zahl der Hungerleidenden dort um 13,8 Millionen auf 59,7 Millionen gestiegen, was 30 Prozent entspricht. Laut dem FAO-Experten Julio Berdegué hat die Pandemie die Situation zwar verschlimmert. Die Zahl der Hungerleidenden in der Region sei aber schon seit dem Jahr 2014 gestiegen.

Auch Spekulanten wurde somit nicht langweilig. Laut Reuters wurden Getreidefutures zu Beginn des Jahres 2022 volatil gehandelt, wobei die Märkte für Ölsaaten durch die Dürre in Südamerika und die Überschwemmungen in Malaysia aufgewühlt wurden. Einige Anleger freuten sich 2021 neben Weizen auch über Sojabohnen und Mais als "Outperformer", da die Preise extrem anstiegen, unter anderem nachdem Brasilien, der klassische Exporteur für Sojabohnen und Mais, von einer extremen Hitze- und Dürrewelle getroffen wurde.

Die höheren Lebensmittelpreise haben auch zu einem allgemeinen Inflationsanstieg beigetragen. Hierzulande lagen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Preise für Lebensmittel im November 2021 um satte 4,5 Prozent über dem Vorjahresniveau.

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