Greta Thunberg: Joe Biden kein "Vorreiter in Sachen Klima"

Die schwedische Aktivistin Greta Thunberg findet es seltsam, US-Präsident Joe Biden als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel zu bezeichnen. Thunberg weist darauf hin, dass Washington Projekte für fossile Brennstoffe durchführt.

In einem Interview mit der Washington Post hat die schwedische Aktivistin Greta Thunberg erklärt, es sei falsch, US-Präsident Joe Biden als einen führenden Klimaschützer anzusehen. Sie wies dabei auf US-Projekte für fossile Brennstoffe hin. Thunberg wurde gefragt, ob sie von Staats- und Regierungschefs, einschließlich Biden, inspiriert werde. Sie sagte wörtlich:

"Ich meine, es ist seltsam, dass die Leute Joe Biden für einen Vorreiter in Sachen Klima halten, wenn man sieht, was seine Regierung tut. In den USA wird die Infrastruktur für fossile Brennstoffe ausgebaut. Warum tun die USA das?"

Thunberg zeigte sich unzufrieden mit dem Ergebnis der UN-Klimakonferenz 2021 (COP 26). Im Abschlussdokument der Veranstaltung seien erstmals fossile Brennstoffe erwähnt worden, hieß es weiter:

"Man fragt sich, was sie all die Jahrzehnte getan haben, ohne fossile Brennstoffe im Zusammenhang mit einem Problem zu erwähnen, das größtenteils durch fossile Brennstoffe verursacht wird."

Im November einigten sich die Delegierten aus fast 200 Ländern, die an der UN-Klimakonferenz in Glasgow, international bekannt als COP 26, teilnahmen, auf den Inhalt der Abschlussdokumente des Gipfels. Die USA verpflichteten sich, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und bis 2035 100 Prozent sauberen Strom und bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu liefern. Trotz dieser ehrgeizigen Ziele forderte das Land vorübergehend zu einer weltweiten Steigerung der Ölproduktion auf, um den Anstieg der Gaspreise auszugleichen, der die wirtschaftliche Erholung der USA von der Pandemie behindert.

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