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Russland erklärt COVID-Therapie mit Genesenen-Plasma für wirksam – WHO bleibt skeptisch

20.000 Moskauer sind mit Spenderplasma behandelt worden, das Antikörper gegen das Coronavirus enthält. Das Moskauer Gesundheitsamt erklärte nun, die Behandlungsmethode habe sich als erfolgreich erwiesen. Noch vor kurzem hatte die WHO von der Plasma-Therapie abgeraten.
Russland erklärt COVID-Therapie mit Genesenen-Plasma für wirksam – WHO bleibt skeptischQuelle: Gettyimages.ru © undefined undefined

Das Moskauer Gesundheitsamt hat erklärt, dass bereits 20.000 mit dem Coronavirus infizierten Moskauern Plasma von Genesenen übertragen worden sei. Diese Art der Corona-Therapie habe sich als erfolgreich erwiesen. Der Pressedienst des Amtes betonte:

"Durch die rechtzeitige Verabreichung von Plasma wird die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Zustand eines Patienten verschlechtert und er an ein Beatmungsgerät angeschlossen wird, fast halbiert und die Wahrscheinlichkeit, den Tod zu vermeiden, um 19 Prozent erhöht."

Die Transfusionen von Blutplasma, welches Antikörper gegen das Coronavirus enthält, würden Patienten mit einem mittelschweren Krankheitsverlauf verabreicht, hieß es weiter. Die Verwendung von Immunplasma sei allerdings bei Patienten mit kritischem Krankheitsverlauf, künstlicher Beatmung oder multiplem Organversagen unwirksam.

Studien sollen bestätigt haben, dass das Plasma sowohl von Spendern, die COVID-19 überstanden, als auch von Spendern, die mit Sputnik V geimpft oder nachgeimpft wurden, für die Transfusion an Patienten mit Coronavirus-Infektion verwendet werden könne, so das Gesundheitsamt der russischen Hauptstadt. Auch die Behandlung mit Plasma von Spendern, die mit dem aus einer Komponente bestehenden Impfstoff Sputnik Light geimpft waren, sei wirksam.

Eine Expertengruppe der WHO riet wiederum in einem Artikel in der Fachzeitschrift BMJ von solchen Transfusionen ab. Nach derzeitiger Studienlage hätten COVID-19-Patienten weder eine bessere Überlebenschance noch senke eine Transfusion mit Plasma das Risiko, beatmet werden zu müssen, heißt es in dem Artikel. Die Experten hätten 16 Studien mit insgesamt mehr als 16.000 Patienten begutachtet. In besonders schweren Fällen sei die Studienlage aber noch unsicher, deshalb sprechen sich die Experten nicht gegen weitere Studien bei der Behandlung von COVID-19-Patienten mit Plasmatransfusionen aus.

Im Herbst 2020 sahen noch deutlich mehr Wissenschaftler eine passive Immunisierung mithilfe des Blutplasmas von Menschen, die COVID-19 überstanden und Antikörper gegen die Coronaviren gebildet haben, als eine vielversprechende Therapie an. Plasmatransfusionen seien auch bei anderen Erkrankungen schon eingesetzt worden, etwa SARS, MERS oder Influenza, hieß es damals beispielsweise bei einer Tagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI). Die Wirkung war zu dem Zeitpunkt aber noch nicht belegt, da es noch keine randomisierten Studien mit Kontrollgruppen gab.

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(rt/dpa)

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