Pakistan vereinbart einmonatigen "Waffenstillstand" mit Taliban-Kämpfern

Vier Wochen lang sollen die Waffen zwischen dem pakistanischen Militär und den Taliban-Kämpfern, die sich auf pakistanischem Gebiet befinden, schweigen. Die pakistanische Regierung hofft auf ein dauerhaftes Friedensabkommen und ein Ende des Blutvergießens.

Die pakistanischen Taliban oder Tehrik-i-Taliban Pakistan (TTP) kämpfen seit Jahren für den Sturz der pakistanischen Regierung in Islamabad und die Einführung der Scharia. In der Vergangenheit waren alle Versuche eines Friedensabkommens mit ihnen gescheitert. Das bekannteste Opfer der Gruppe ist die Aktivistin Malala Yousafzai. Tausende fielen Selbstmordattentaten und sonstigen Angriffen zum Opfer. Im Jahr 2014 wurden bei einem Angriff auf eine Schule in Peschawar 132 Kinder getötet. Die USA setzten die TTP auf die Liste ausländischer Terrororganisationen.  

Die Machtübernahme der Taliban im Nachbarland Afghanistan aber scheint die Richtung der pakistanischen Regierung zu ändern. Im August nahm Islamabad Gespräche mit den pakistanischen Taliban auf. Jetzt wurde bekannt, dass eine Waffenruhe ausgehandelt wurde. 

Der pakistanische Informationsminister Fawad Chaudhry sagte hierzu: 

"Die pakistanische Regierung und die verbotene Tehrik-i-Taliban Pakistan haben sich auf einen vollständigen Waffenstillstand geeinigt." 

Das Abkommen, betonte der Minister, wahre die Souveränität Pakistans. Die ausgehandelte Waffenruhe zwischen den örtlichen Taliban-Kämpfern und der pakistanischen Regierung, welche zunächst für vier Wochen vereinbart wurde, könnte noch verlängert werden. Sie beginnt am Dienstag. Der Gruppe sollen heute noch zwischen 4.000 und 5.000 Kämpfer angehören, von denen sich viele hinter der Grenze in Afghanistan aufhalten. 

Auch mit der militanten Gruppe Tehreek-e-Labbaik Pakistan (TLP) schloss Pakistan ein Abkommen. 

Mehr zum Thema - Pentagon beschwichtigt: Versehentliche Tötung von Kindern durch Drohnenangriff in Kabul war Unfall