Elon Musk lässt die Massen urteilen: Twitter-Umfrage soll über Aktienverkauf entscheiden

Der Tesla-CEO und Milliardär Elon Musk hat die Öffentlichkeit befragt, ob er 10 Prozent der Aktien seines Autokonzerns verkaufen soll. Musk versprach, sich an die Forderung der breiten Masse zu halten. Kritiker werfen ihm vor, den Preis der Aktien nach unten korrigieren zu wollen.

Elon Musk gilt als reichster Mann der Welt. Sein Nettovermögen wird auf rund 318 Milliarden Dollar beziffert. In einem Twitter-Eintrag forderte Elon Musk am Samstag seine Follower auf, bezüglich des Verkaufs eines  Aktienpakets entweder mit "Ja" oder "Nein" zu stimmen. Dieses wird mit rund 21 Milliarden Dollar bewertet. In seinem Tweet fragte er nach der Meinung der Öffentlichkeit: 

"In letzter Zeit wird viel darüber geredet, dass nicht realisierte Gewinne ein Mittel zur Steuervermeidung sind. Daher schlage ich vor, 10 Prozent meiner Tesla-Aktien zu verkaufen. Unterstützen Sie das?"

Musk behauptete, "kein Bargeld oder Bonus von irgendwoher" zu beziehen, und erklärte: 

"Die einzige Möglichkeit für mich, persönlich Steuern zu zahlen, ist also der Verkauf von Aktien."

Es dauerte nur wenige Stunden und schon beteiligten sich 1,3 Millionen Menschen an der Abstimmung. Die "Ja"-Stimmen waren dabei knapp in der Mehrheit. Der Risikokapitalgeber und Milliardär Chamath Palihapitiya äußerte diesbezüglich: 

"Wir sind Zeuge, wie die Twitter-Massen über den Ausgang eines Münzwurfs von 25 Milliarden Dollar entscheiden." 

Kritiker warfen Musk hingegen vor, den Preis der Tesla-Aktie nach unten drücken zu wollen. Der Filmregisseur, Drehbuchautor und Unternehmer Jonathan Stokes sagte: 

"Dies würde den Börsenwert erheblich verwässern und die Aktionäre, die (Tesla) lieben und unterstützen, verletzen." 

Der demokratische Senator des US-Bundesstaates Oregon Ron Hyden nutzte die Gelegenheit und forderte die Einführung einer "Einkommenssteuer für Milliardäre": 

"Ob der reichste Mann der Welt überhaupt Steuern zahlt oder nicht, sollte nicht von den Ergebnissen einer Twitter-Umfrage abhängen." 

Andere hingegen unterstützten den Schritt von Musk. Der Investor Scott Melker erklärte: 

"Das (Vorhaben Musks) macht Sinn. Wenn die nicht realisierten Gewinne besteuert werden, müssen sie sicherstellen, dass sie die realisierten Gewinne haben, um die Zahlung zu decken. Wenn man sich mit Milliardären anlegt, kann es zu einem Marktzusammenbruch kommen. Ganz klar."

Unterstützung erhielt Musk auch seitens des NSA-Whistleblowers Edward Snowden. Dieser schrieb auf Twitter, dass der Tesla-Aktienkurs derzeit zu hoch sei. Bereits im Mai 2020 hatte Musk auf Twitter geschrieben, dass die Aktienkurse derzeit "zu hoch" seien. Dieser Eintrag führte zu einem Kursverlust um 11 Prozent. Musk steht zudem in der Kritik, mit früheren Tweets den Bitcoin-Kurs in die Höhe getrieben zu haben.  

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