Wladimir Putin fordert auf G20-Gipfel einheitliche, faire und transparente Regeln im Umweltschutz
Am Sonntag hat Wladimir Putin an der zweiten Arbeitssitzung des zweitägigen G20-Gipfeltreffens in Rom teilgenommen. Per Videokonferenz besprach der russische Präsident mit den anderen Staats- und Regierungschefs der Teilnehmerländer den Klimawandel und den Umweltschutz. Am Anfang seiner Rede betonte der Politiker, dass auch Russland unter den negativen Auswirkungen der Erderwärmung leide. Als Beispiele des Klimawandels in Russland führte er Verwüstung, Bodenerosion und Permafrosttauen an.
"Ich will darauf hinweisen, dass die Jahresdurchschnittstemperatur in Russland um mehr als das 2,5-Fache schneller steigt als weltweit. Innerhalb von zehn Jahren ist sie um fast einen halben Grad gestiegen. In der Arktis vollzieht sich die Erwärmung bekanntlich noch schneller."
Der russische Präsident hob hervor, dass sich Russland aktiv für den Klimaschutz engagiere und an verschiedenen internationalen Anstrengungen teilnehme. Die Regierung bemühe sich darum, die Wirtschaft energieeffizienter zu machen, die Stromerzeugung zu modernisieren und Gasemissionen bei der Erdölförderung zu reduzieren. Putin teilte mit, dass der Anteil der kohlenwasserstofffreien Energiequellen in der russischen Energiewirtschaft derzeit über 40 Prozent liege. Zu solchen Quellen zählte er Atom-, Wasser-, Solar- und Windkraftwerke. Spätestens bis zum Jahr 2060 solle die russische Wirtschaft CO2-neutral werden.
Putin schlug vor, die effizientesten Projekte im Bereich Klima- und Umweltschutz zu fördern. Dabei bemerkte er, dass der CO2-Fußabdruck der Solarenergie viermal so groß wie der der Atomkraft sei. In diesem Sinne könnten sich die Projekte zum Schutz der Wälder in Russland und in Lateinamerika als viel effizienter erweisen als die Investitionen in die erneuerbaren Energiequellen in einigen Ländern der Welt. Man sollte ein Ranking von Umweltschutzprojekten erstellen, das das Verhältnis zwischen der Menge der reduzierten Treibhausgase und jedem investierten Dollar widerspiegeln würde.
"Um das Problem der Erderwärmung zu lösen, ist es unserer Meinung nach unzureichend, lediglich die Emissionen zu reduzieren. Man muss die Absorption von Treibhausgasen steigern."
Der russische Präsident äußerte die Meinung, dass sein Land in diesem Sinne über kolossale Möglichkeiten verfüge, und verwies dabei auf die Absorptionskapazität von Wäldern, Sümpfen, Landwirtschaftsflächen und Meeren. Russland habe in diesem Zusammenhang unter anderem vor, Aufforstungsflächen zu erweitern und neue Landwirtschaftstechnologien einzusetzen.
Putin forderte außerdem einheitliche, transparente und faire Regeln im Bereich Umweltschutz. Die Herangehensweise müsse multidimensional sein und zugleich das Wachstum der Wirtschaft und des Wohlstands der Menschen gewährleisten.
Der zweitägige G20-Gipfel findet an diesem Wochenende in der italienischen Hauptstadt Rom statt. An dem Treffen beteiligen sich nicht nur die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte, sondern auch ihre Finanz- und Wirtschaftsminister sowie Vertreter internationaler Organisationen. Es ist das erste Mal seit dem Beginn der Corona-Pandemie, dass ein internationaler Gipfel solcher Tragweite wieder in Präsenzform abgehalten wird. Trotzdem nehmen Putin und sein chinesischer Amtskollege Xi Jinping daran per Videoschalte teil. Die Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer besteht aus der Europäischen Union und den stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, der Türkei und den USA. Diese Staaten repräsentieren knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung. Sie vereinen vier Fünftel der weltweiten Wirtschaftskraft und drei Viertel des Welthandels.
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