Olympisches Feuer für die Winterspiele in Peking trotz Protestaktion gegen China entzündet

Trotz der Proteste gegen China ist in Griechenland das Olympische Feuer für die Winterspiele in Peking 2022 entzündet worden. Diesmal wohnten der Zeremonie wegen der Corona-Maßnahmen keine Zuschauer bei. Am folgenden Tag wird das Feuer in feierlichem Rahmen an China übergeben.

Das Olympische Feuer für die Winterspiele in Peking ist entzündet. Begleitet durch Proteste von Demonstranten gegen China fand das traditionelle Zeremoniell in der antiken Stätte im griechischen Olympia statt. Die Flamme wurde am Montag mittels eines Hohlspiegels durch Sonnenstrahlen entfacht. Dies zeigte das griechische Staatsfernsehen ERT. Wegen der Corona-Pandemie wird es in Griechenland keinen langen Fackellauf geben. 

Demonstranten protestierten gegen die Vergabe der Winterspiele an China, indem sie die Menschenrechtslage in Tibet und Hongkong anprangerten. Sie zeigten ein Transparent mit dem Spruch "No Genocide Games" ("Keine Völkermord-Spiele") und versuchten, den Zaun rund um die antike Stätte zu überwinden.

Das Zeremoniell selbst wurde jedoch durch die Protestaktion nicht beeinträchtigt. Vier Protestierende wurden von der Polizei festgenommen. Die Aktivisten planen weitere Proteste und eine Pressekonferenz am Dienstag, wenn die Flamme in Athen offiziell an die Organisatoren der Spiele in Peking übergeben werden soll, hieß es bei Reuters.

Die Flamme soll nach Athen auf die Akropolis getragen werden. Gleich am Dienstag soll sie dann den Organisatoren der Volksrepublik China übergeben werden. Dieses Zeremoniell wird im alten Panathinaiko-Stadion von Athen stattfinden, dem Austragungsort der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit im Jahr 1896.

Die Veranstaltung fand in Anwesenheit der griechischen Staatspräsidentin Katerina Sakellaropoulou, des Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees Thomas Bach und des Leiters des griechischen Nationalen Olympischen Komitees, des Olympioniken von 1980 Spyros Kapralos statt. Zuschauer durften der Zeremonie wegen der Corona-Einschränkungen nicht beiwohnen.

Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), sagte in einer kurzen Rede, dass die Olympischen Spiele eine "Brücke zwischen den Menschen bauen" sollen, egal welche politischen oder kulturellen Unterschiede es gebe.

Der Volksrepublik China werden immer wieder angebliche Menschenrechtsverletzungen vor allem gegen Minderheiten wie den muslimischen Uiguren vorgeworfen. Menschenrechtsgruppen nennen als Beispiele für chinesische Repressalien die autonome Region Xinjiang, Tibet und Hongkong.

Die Olympischen Winterspiele 2022 werden vom 4. bis 20. Februar in Peking stattfinden. Die chinesische Hauptstadt wird damit die erste Stadt sein, die sowohl Olympische Sommerspiele (im Jahr 2008) als auch Olympische Winterspiele ausrichten darf.

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(rt/dpa)