Taliban-Sprecher über Anschläge in Kabul: Präsenz ausländischer Truppen ist großes Problem
Kurz nach den tödlichen Terroranschlägen am Flughafen in Kabul hat der offizielle Sprecher der Taliban Mohammad Naim RT ein Exklusiv-Interview gegeben und sich dabei zur Situation um die Evakuierung der ausländischen Bürger und die jüngsten Explosionen geäußert.
Er unterstrich, dass die Präsenz ausländischer Truppen in Afghanistan ein großes Problem für das Land darstelle:
"Wir haben immer wieder die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, vor allem in letzter Zeit, als es zu massiven Menschenansammlungen gekommen war. Wir haben die Zuständigen sowie die Menschen, die in dieser Gegend angekommen waren, darauf aufmerksam gemacht. Wir versuchten ihnen mitzuteilen, dass dort jegliche Probleme auftreten könnten."
Die Taliban hätten die ausländischen Führungen über die Sicherheitsprobleme am Flughafen wegen der Menschenmassen gewarnt. Naim zufolge trügen die ausländischen Truppen die volle Verantwortung für die Sicherheit der Menschen am Flughafen und in dessen Umgebung:
"Wenn eine solche Situation in einem Gebiet unter der Kontrolle eines ausländischen Kontingents geschieht und es zu einer Ansammlung von Menschenmassen kommt, – Tausenden von Menschen: Kindern, Erwachsenen, Jugendlichen – dann kann dort alles passieren. Dafür tragen wir keine Verantwortung."
In Bezug auf die Verantwortlichkeit für die Anschläge sagte der Taliban-Sprecher, es sei noch nicht bekannt, wer hinter den Explosionen stünde, und die Ermittlungen liefen aktuell.
Naim betonte, dass die Taliban die Situation im Land kontrollieren und keine Hilfe von außen benötigen. Der Krieg sei beendet, und die Bewegung werde es nicht zulassen, dass die Lage wieder eskaliert.
Bei Explosionen am Donnerstag nahe dem Flughafen in Kabul wurden nach Angaben der Wall Street Journal über 140 Menschen getötet, darunter auch 12 US-Soldaten. Der "Islamische Staat" bekannte sich zu dem Terroranschlag.
Mehr zum Thema - Taliban sollen beschützen: Nach Blutbad am Flughafen in Kabul rechnen USA mit weiteren IS-Anschlägen
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.