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Bundeswehr in Schusswechsel involviert: Ein Toter, mehrere Verletzte in Kabul

Ein unbekannter Scharfschütze soll das Feuer auf örtliche Sicherheitskräfte am Flughafen eröffnet haben. Es entstand ein Feuergefecht, in das auch Bundeswehrsoldaten involviert waren. Der Schütze soll dem Islamischen Staat angehören. Welche Kugel den Afghanen tötete, ist nicht bekannt.
Bundeswehr in Schusswechsel involviert: Ein Toter, mehrere Verletzte in KabulQuelle: AFP © Wakil KOHSAR

Rund 600 afghanische Sicherheitskräfte sollen zum Flughafen von Kabul geflüchtet sein, um wie Tausende andere Afghanen vor den militant-islamistischen Taliban zu fliehen. Nur die Evakuierungsflieger starten und landen hier derzeit, und allein die richtigen Papiere erlauben Zugang zum Gebäude. 

Am Montagmorgen um 4 Uhr entstand ein Feuergefecht, das durch einen Scharfschützen ausgelöst worden sein soll, der wohl nicht den Taliban, sondern der Terrorgruppe IS angehört. Daraus entwickelte sich ein Schusswechsel, in das nach Berichten auch Bundeswehr- und US-Soldaten involviert waren. Ein Afghane starb, vier wurden verletzt. Ob das Todesopfer und die Verletzten durch die Kugeln des Scharfschützen oder durch Kugeln der fremden Soldaten getroffen wurden, ist nicht gänzlich geklärt. 

Laut Darstellung des CNN-Reporters Sam Kiley in Kabul gehen die verletzten afghanischen Sicherheitskräfte auf "friendly fire" (irrtümlichen Beschuss) durch US-Marinesoldaten oder Bundeswehrsoldaten zurück. Eine offizielle Bestätigung für diese Behauptung gibt es aber bislang nicht, auch die Bundeswehr antwortete auf RT DE-Anfrage bisher nicht.

Zuvor hatte es sieben Todesopfer gegeben. Die Panik unter den Massen, die versuchten, zum Flughafen zu gelangen, hatte einen Schusswechsel zwischen den Taliban und den fremden Militärs zur Folge. Ein Sicherheitsbeamter, zwei Taliban-Kämpfer und vier Zivilisten sind unter den Todesopfern. 

US-Präsident Joe Biden hatte angekündigt, die Evakuierungen nach dem 31. August einzustellen. Bis dahin hätten die US-Soldaten, die den Flughafen kontrollieren, Zeit, US-amerikanische Staatsbürger zu evakuieren. Eine Verlängerung der Evakuierungsmission dulden die Taliban nicht. Der Friedensvertrag zwischen ihnen und den USA sieht einen Abzug bis Ende August vor. Andernfalls drohe eine "Reaktion" von ihrer Seite. 

Videos zeigten Bilder von Rauchentwicklungen am Flughafen. Dort soll ein Feuer ausgebrochen sein, das den Flugbetrieb beeinträchtigte. 

Korrektur: In einer vorherigen Version wurde behauptet, dass die Bundeswehr in einen "friendly fire"-Schusswechsel involviert war, allerdings ohne offizielle Bestätigung. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen. 

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