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"Muss alles verbrennen, was ich erreicht habe": Frauen in Afghanistan demonstrieren für ihre Rechte

"The Guardian" hat den emotionalen Brief einer Studentin aus Kabul veröffentlicht, die ihre Ängste um die Zukunft zum Ausdruck bringt. In zwei "Al Jazeera"-Videos ist zu sehen, wie Frauen in Afghanistan für ihr Recht auf Bildung, Arbeit und politische Teilhabe demonstrieren.
"Muss alles verbrennen, was ich erreicht habe": Frauen in Afghanistan demonstrieren für ihre RechteQuelle: www.globallookpress.com © tk2/ZUMAPRESS.com

Der Al Jazeera-Korrespondent Hameed Mohammad Shah hat auf Twitter ein Video gepostet, in dem vier Frauen zu sehen sind, die in den Straßen von Kabul mit Plakaten und Parolen demonstrieren. Die Kamera zeigt auch bewaffnete Männer in der Nähe der Protestierenden:

In einem anderen Video, das von Shah geteilt wurde, gehen die Frauen eine Straße entlang und rufen, dass sie arbeiten, sich bilden und an der Politik beteiligen wollen. Laut der Übersetzung des Korrespondenten sagt eine der Frauen:

"Keine Macht kann Frauen ignorieren und ihnen die Luft abdrehen."

Nach Medienberichten werden seit der Machtübernahme der Taliban überall in Kabul die Werbeplakate mit Frauen übermalt:

Darüber berichtete auch eine afghanische Studentin aus Kabul, deren Brief am Sonntagabend vom The Guardian veröffentlicht wurde. Ihr zufolge wurden alle Abbildungen von Frauen an den Außenwänden eines Schönheitssalons, den sie früher besucht hatte, über Nacht weiß getüncht. Die Frau erklärte, sie habe Angst, unter der neuen Regierung kein Recht mehr zu haben, weiter zu studieren und arbeiten zu dürfen:

"Afghanische Frauen haben viel geopfert für die geringe Freiheit, die sie hatten. Als Waise habe ich Teppiche gewebt, nur um eine Bildung zu erhalten. Ich wurde mit vielen finanziellen Herausforderungen konfrontiert, hatte aber viele Pläne für meine Zukunft. Ich habe nicht erwartet, dass alles so enden würde. Jetzt sieht es so aus, als müsste ich alles verbrennen, was ich in 24 Jahren meines Lebens erreicht habe."

Nachdem die Meldungen gekommen waren, dass die Taliban bald in Kabul einmarschieren würden, flohen die Frauen von ihren Studien- und Arbeitsplätzen nach Hause, ohne öffentliche Verkehrsmittel benutzen zu dürfen, weil die Fahrer Angst gehabt hätten, die Verantwortung zu übernehmen. Zu Hause hätten die Briefautorin und ihre Schwestern ihre Zeugnisse versteckt.

"Als Frau fühle ich mich als Opfer dieses politischen Krieges, den die Männer begonnen haben. Ich hatte das Gefühl, nicht mehr laut lachen zu können, ich kann meine Lieblingslieder nicht mehr hören, ich kann meine Freunde nicht mehr in unserem Lieblingscafé treffen, ich kann mein gelbes Lieblingskleid oder meinen rosa Lippenstift nicht mehr tragen. Und ich kann nicht mehr meinem Job nachgehen oder mein Studium abschließen, für das ich jahrelang gearbeitet habe."

Die Taliban erklärten, sie wollen eine inklusive Regierung mit Einbeziehung von Frauen bilden und Bürgerinnen Rechte gewährleisten, die den Scharia-Gesetzen nicht widersprechen. Während der Jahre der Taliban-Regierung in Afghanistan von 1996 bis 2001 wurden Frauen stark eingeschränkt und durften nicht arbeiten. In vielen Regionen, die sich längst unter der Taliban-Kontrolle befinden, dürfen Mädchen nur vier Schulklassen abschließen.

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