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Afghanistan: Trump beklagt Niederlage und fordert Biden zum "Rücktritt in Schande" auf

Nach der Eroberung Kabuls richtet der ehemalige US-Präsident Donald Trump scharfe Worte an seinen Amtsnachfolger. Joe Biden habe eine der größten Niederlagen der amerikanischen Geschichte zu verantworten. Die US-Demokraten hingegen verteidigten ihren Präsidenten.
Afghanistan: Trump beklagt Niederlage und fordert Biden zum "Rücktritt in Schande" aufQuelle: Reuters © Carlos Barria

Donald Trump hat den US-Präsidenten Joe Biden dafür kritisiert, dass er mit der Rückeroberung Afghanistans durch Taliban-Kämpfer eine der schlimmsten Niederlagen aller Zeiten zugelassen habe, während der sich als der momentane Oberbefehlshaber der US-Truppen auffallend schweigsam zu diesem Debakel verhielt.
"Was Joe Biden mit Afghanistan gemacht hat, ist legendär", sagte Trump am Sonntag. "Es wird als eine der größten Niederlagen in die amerikanische Geschichte eingehen."

In einer weiteren Botschaft sagte Trump, Biden solle "in Schande zurücktreten für das, was er mit Afghanistan hat geschehen lassen, zusammen mit dem enormen Anstieg von COVID, mit der Grenzkatastrophe, der Zerstörung der Energieunabhängigkeit und unserer verkrüppelten Wirtschaft."

"Es sollte keine große Sache sein, weil er gar nicht rechtmäßig gewählt wurde", fügte Trump hinzu und bezog sich dabei auf die Vorwürfe des Wahlbetrugs bei den US-Präsidentschaftswahlen, die er und seine Anhänger gegen die US-Demokraten erhoben hatten. Die Gerichte haben bisher Dutzende von Klagen der Republikaner gegen die Wahlen abgewiesen.

Trumps Vorwürfe folgten auf die Äußerungen Bidens, die im Wesentlichen Trump für den überwältigenden Ansturm der Taliban verantwortlich gemacht hatten. Er sagte, die Regierung seines Vorgängers hätte eine Vereinbarung getroffen, welche die islamistische Gruppe in ihrer stärksten militärischen Position seit 2001 beließ und die afghanischen Regierungstruppen demoralisierte.

Dennoch hatte sich Biden noch zuversichtlich gezeigt, dass sein eigener Abzugsplan reibungslos ablaufen würde. Im Juli hatte er noch erklärt, es sei "höchst unwahrscheinlich", dass die Taliban das Land überrennen und die Kontrolle zurückerobern würden. Ebenfalls im letzten Monat sagte er, es sei unwahrscheinlich, dass sich ähnliche Szenen wie beim Fall von Saigon durch den Sieg der nordvietnamesischen Streitkräfte im Jahr 1975 ereignen würden, als die letzten Mitarbeiter der US-Botschaft mit Hubschraubern von den Dächern geholt werden mussten.

Trump sagte am Samstag, dass sein Abzugsplan einen geordneten Abzug sichergestellt und seine Regierung eine "glaubwürdige Abschreckung" geschaffen hätte, die auch gewährleistet hätte, dass die Taliban "nicht im Traum" hätten daran denken können, die US-Botschaft zu besetzen oder eine Basis für Terroranschläge gegen Amerika zu schaffen. Er sagte, Biden sei stattdessen "aus Afghanistan abgehauen".

"Die Taliban haben keine Angst und keinen Respekt mehr vor Amerika oder Amerikas Macht", sagte Trump. "Was für eine Schande wird es sein, wenn die Taliban ihre Flagge über der amerikanischen Botschaft in Kabul hissen. Das ist ein komplettes Scheitern durch Schwäche, Inkompetenz und völlige strategische Inkohärenz."

Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi von der Demokratischen Partei erklärte am Sonntag, dass Washingtons "glaubwürdige Abschreckung" auch unter Biden stark sei. "Der Präsident ist für die Klarheit seiner Erklärung zu Afghanistan und seiner Maßnahmen zu loben", twitterte sie. "Die Taliban müssen wissen, dass die Welt ihr Handeln beobachtet. Wir sind besorgt über die Berichte von der brutalen Behandlung aller Afghanen, insbesondere von Frauen und Mädchen, durch die Taliban."

Konservative kritisierten Pelosi für ihre offensichtliche Realitätsferne. Kassy Dillon, Gründerin der Webseite Lone Conservative, sagte, Pelosi solle sich schämen, weil sie Biden mitten in einer Zeit des Zusammenbruchs in Afghanistan verteidigt habe. Sie fragte vielmehr: "Wie können Sie es wagen zu fordern, dass Biden gelobt wird, während Amerikaner gerade um ihr Leben fliehen und der Flughafen von Kabul unter Beschuss steht?"

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