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"Nord Stream 2 hilft, unsere Energiesouveränität aufrechtzuerhalten" – Chefanalyst Hellmeyer

Die Fertigstellung der Ostseepipeline Nord Stream 2 ist beschlossene Sache – nachdem auch die US-amerikanische Administration grünes Licht gegeben hat. Der Chefanalyst der SOLVECON INVEST GmbH Folker Hellmeyer betont die Wichtigkeit des Projekts für ganz Europa.
Autor: RT DE

Die Ostseepipeline Nord Stream 2 kann fertiggestellt werden, ohne dass Sanktionen aus den USA drohen. Darauf haben sich die Vereinigten Staaten und Deutschland geeinigt. Nachdem US-Außenamtsstaatssekretärin Victoria Nuland im Auswärtigen Ausschuss des Kongresses die Einigung verkündet hatte, folgte am Abend die Bestätigung aus Berlin.

Über diese Vereinbarung, die Rücksicht deutscher Interessen und die Bedeutung des Projekts für Europa sprach RT DE mit Folker Hellmeyer, Chefanalyst der SOLVECON INVEST GmbH und ehemaliger Chefanalyst der Bremer Landesbank, sowie der Landesbank Hessen-Thüringen. "Die Projektumsetzung ist für unsere Rechtsstaatlichkeit absolut zwingend", so Hellmeyer.

Dem Volkswirt zufolge sei die Vereinbarung zu Nord Stream 2 kein Sieg für Putin, sondern Vertragsrecht:

"Die Interpretation für eine Seite daraus einen Sieg abzuleiten halte ich für vollkommen verkehrt und stellt im Grunde genommen auch das westliche Vertragsverständnis zur Disposition."

Zu den Verpflichtungen, die vor allem Deutschland auferlegt worden sind, und den deutschen Interessen, meinte Hellmeyer:

"In der Tat ist es sehr irritierend, dass das souveräne Recht Deutschlands über die eigene Energieversorgung zu entscheiden, international überhaupt diskutiert wird."

Die USA oder Polen lassen sich in ihre Angelegenheiten ja auch nicht reinreden. Er hob heraus:

"Es ist von elementarster Bedeutung, dass wir die deutsche Souveränität mit deutschen Interessen leben."

Mit Bezug auf Russland und die deutsch-russischen Verträge in der Vergangenheit und  Gegenwart meinte Hellmeyer:

"Fakt ist das Russland, egal ob zu Zeiten der Sowjetunion oder heute keine Energieverträge auch nur ansatzweise verletzt hat."

Gegenüber der Ukraine meinte er:

"Fakt ist, dass die Ukraine uns gedroht hat, den Transit des Gases zu unterbrechen, also erpresserisch tätig zu sein, und widerrechtlich Gas abgezweigt hat."

Darüber hinaus kommentiert er, dass Nord Stream 2 nicht nur der "deutschen Energiesouveränität" helfe, sondern auch eine Bereicherung und Sicherung der Versorgungslage für ganz Europa sei. Gegenüber der Sanktionspolitik des Westens zeigt sich der Wirtschaftsanalyst kritisch. "Der Westen sanktioniert häufig und hart, ohne Beweisgrundlage", sagt er und ergänzt: "Für den Westen dienen die Anschuldigungen als Beweis." Dagegen sprach sich Hellmeyer explizit aus. Zuletzt betonte er die Wichtigkeit des Projekts, gerade für die ostdeutschen Bundesländer. 

Mehr zum Thema - Ein Pakt zum Plündern: Die Einigung zwischen den USA und der Bundesrepublik zu Nord Stream 2

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