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Pink Floyds Roger Waters zu Assange: Mainstream-Medien kuschen vor der herrschenden Klasse

Seinen 50. Geburtstag verbrachte WikiLeaks-Gründer Julian Assange im Belmarsh-Gefängnis. Im Interview mit RT erklärte Pink-Floyd-Frontmann und Assange-Unterstützer Roger Waters, dass die Mainstream-Medien die wachsende Bewegung, die die Freilassung Assanges fordert, ignorieren.
Pink Floyds Roger Waters zu Assange: Mainstream-Medien kuschen vor der herrschenden KlasseQuelle: www.globallookpress.com © Martyn Wheatley/Keystone Press Agency

Am Freitag wurde der WikiLeaks-Gründer Julian Assange 50 Jahre alt. Seinen Geburtstag verbrachte er im Londoner Belmarsh-Gefängnis. Die US-Regierung fordert, Assange auszuliefern, und will ihn wegen Spionagevorwürfen anklagen. Dabei geht es um die Veröffentlichung von Dokumenten durch Assange, die US-Kriegsverbrechen im Irak und in Afghanistan thematisieren. Obwohl ein britischer Richter im Januar entschied, dass er aufgrund von Bedenken über die Gefängnisbedingungen in den USA nicht an die Vereinigten Staaten ausgeliefert werden kann, wurde ihm keine Kaution gewährt.

Pink-Floyd-Frontmann Roger Waters, ein langjähriger Freund und Unterstützer Assanges, kritisierte im Interview mit RT jüngst die für ihn "verachtenswerten" Mainstream-Medien, die die wachsende Bewegung, die sich für die Freilassung des Wikileaks-Gründers einsetzen, ignorieren:

"Mir sind irgendwie die Schimpfwörter für diese Arschlöcher ausgegangen, die Julian Assange inhaftiert haben", sagte Waters am Dienstag gegenüber RT.

Seit der WikiLeaks-Gründer im Jahr 2012 zum ersten Mal Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft in London suchte, ist Waters ein lautstarker Befürworter für Assanges Freilassung. Allerdings haben die Proteste, die er deswegen führte, bisher nicht dazu geführt, dass sich Politiker auf dieser oder der anderen Seite des Atlantiks für die Freilassung Assanges einsetzten, wie Waters selbst einräumt.

"Julian Assange ist ein Publizist, der kein Verbrechen begangen hat", sagte Waters und bemerkte, dass "die Mächtigen taube Ohren für sein Dilemma haben" und glücklich darüber scheinen, dass sie ihn "hinter Schloss und Riegel halten können, bis er stirbt, was ihre Absicht zu sein scheint". An Assanges 50. Geburtstag gingen Demonstranten in Großbritannien und den USA auf die Straße und forderten seine Freilassung. In London segelten Demonstranten in einem Boot an den Houses of Parliament vorbei, während sich eine Gruppe in Washington, D.C. vor dem Department of Justice versammelte und die Freilassung Assanges forderte.

Waters sagte gegenüber RT, dass Politiker und die Mainstream-Medien weiterhin wegschauen würden, obwohl die Pro-Assange-Bewegung in den letzten Jahren mehr und mehr öffentliche Unterstützung gewonnen hätte. Er erinnere sich an einen Protest in London im vergangenen Jahr, bei dem "wir von der australischen Botschaft zum Parlamentsplatz marschierten und unsere schönen Reden hielten und all die Punkte vorbrachten, die wir alle immer und immer wieder gemacht haben ... und die Regierung nahm absolut keine Notiz davon".

Nachdem er eine Reihe von Berichten der Mainstream-Medien aufgezählt hatte, in denen unbegründete Geschichten über Assange veröffentlicht und er als Frauenfeind, Vergewaltiger und Vandale dargestellt wurde, fragte Waters:

"Wo sind all die Journalisten, die in den Straßen demonstrieren sollten? Nirgendwo zu sehen. Unglücklicherweise werden die Mainstream-Medien von der herrschenden Klasse und denen da oben eingeschüchtert."

Der Pink-Floyd-Frontmann erklärte weiter:

"All jene von uns, die sich um die Menschenrechte kümmern und denen die Freiheit wirklich wichtig ist, haben es sehr schwer angesichts der Mainstream-Medien, die von der herrschenden Klasse gekauft und bezahlt werden und die ihr verdammtes Maul halten."

Dieselben Medien haben letzte Woche die Nachricht ignoriert, dass ein Schlüsselzeuge im US-Verfahren gegen Assange kürzlich zugegeben hat, zu lügen. Der Zeuge Sigurdur Ingi Thordarson, ein isländischer WikiLeaks-Freiwilliger, der zum FBI-Informanten wurde, erzählte einer isländischen Zeitung, dass Assange ihn nie angewiesen habe, irgendwelche Computer-Hacks durchzuführen, trotz früherer gegenteiliger Aussagen. RT DE berichtete bereits über den Fall.

Waters lässt sich vom Widerstand der Regierung und der Medien nicht beirren. "Wir sind stark und wir werden nicht weggehen", erklärte er.

"Ich denke, ich werde jetzt eine Kampagne starten. Ich will eine Statue von Julian Assange auf dem Parlamentsplatz, die mit dem Finger in Richtung Parlamentsgebäude wedelt, denn da gehört er hin. Er ist ein großer Held unserer Zeit."

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